Skullcandy Hesh 540 ANC (Review)

Nachdem Sascha kürzlich bereits Skullcandys In-Ear-Kopfhörer Method 360 ANC ausführlich getestet hat, habe ich in den Tagen nach der Gamescom ein Auge – oder besser ein Ohr – auf das neue Kopfhörermodell Skullcandy Hesh 540 ANC geworfen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf die Anwendung für Spiele, aber zusätzlich habe ich die Kopfhörer auch mit dem Laptop ausprobiert.

Der Lieferumfang des Skullcandy Hesh 540 ANC umfasst neben den Kopfhörern selbst noch eine Kurzanleitung in vier Sprachen, die die Funktionalität der Knöpfe am Kopfhörer erläutern, sowie ein Klinkenkabel, damit man die Kopfhörer auch kabelgebunden betreiben kann. Das Kabel kann optional an den Kopfhörer angeschlossen werden, alternativ kann man die Kopfhörer aber per Bluetooth mit seinem Endgerät koppeln.

Für Geräte, die Bluetooth nicht unterstützen oder in Szenarien in denen man auf Bluetooth-Verbindungen verzichten möchte, ist es aber gut, dass es diese Option gibt. Qualitativ habe ich zwischen den beiden Verbindungsarten keinen Unterschied vernehmen können. Allerdings muss man bei Verbindung mit dem Klinkenadapter glücklicherweise nicht auf die Akkuladung achten, die bei einer Bluetooth-Verbindung hingegen natürlich relevant ist.

Aufgeladen werden die Kopfhörer über einen USB-C-Anschluss, wobei die Kopfhörer über die Schnellladefunktion in weniger als einer Viertelstunde aufgeladen werden können. Allerdings ist, anders als bei manchen älteren Modellen, kein USB-C-Kabel beigelegt. Möchte man die Kopfhörer über die überschaubaren Funktionen, die die Knöpfe am Gerät zur Verfügung stellen hinaus konfigurieren, benötigt man ein kompatibles Apple- oder Android-Mobilgerät.

Leider wird die PC-Software, die von den Kopfhörern der Gaming-Serie unterstützt wird, beim Hesh 540 ANC nicht unterstützt. Das ist vermutlich für wenige Personen ein echtes Problem, für mich hieß das, dass ich die Konfigurationssoftware nur einmal mit dem Handy meiner Frau austesten konnte. Zu meinem Glück sind die Kopfhörer aber ab Werk ohnehin für mich bereits sinnvoll eingestellt, so dass diese Einschränkung für mich keine Rolle gespielt hat.

Im kabelgebundenen Betrieb kann der Hesh 540 ANC natürlich mit jedem Endgerät verbunden werden, das über einen Klinkenadapter verfügt, besonders interessant ist aber natürlich die Konnektivität via Bluetooth. Neben meinem Windows-Laptop und dem Handy meiner Frau habe ich auch die drei aktuellen Konsolen ausprobiert. Wie von Skullcandy beworben, sind die Kopfhörer kabellos leider nicht mit Xbox Series X und PlayStation 5 kompatibel, schon aber mit Nintendo Switch 2. Das Pairing zwischen Nintendo Switch 2 und den Kopfhörern war erfreulich simpel, im Einstellungsmenü der Nintendo Switch 2 kann man nach Bluetooth-Geräten suchen und durch einen Druck auf den Paring-Knopf des Hesh 540 ANC kann der Kopfhörer von der Switch problemlos erkannt werden. Hat man das Pairing einmal durchgeführt erkennen Switch 2 und Kopfhörer sich, wenn sie eingeschaltet sind, und stellen automatisch die Verbindung her.

Der Tragekomfort der Hesh 540 ANC ist in meinen Augen hoch. Die Kopfhörer sind aus einem angenehmen Material gefertigt, ohne scharfe Kanten oder ungünstige Gelenke, an denen man sich verletzen könnte. Die Spannung der Kopfhörer ist hoch genug, dass sie sicher auf dem Kopf sitzen, ohne aber selbst bei mehrstündigem Gebrauch Druckstellen oder andere Irritationen hervorzurufen. Da ich meinem Eindruck nach eher überdurchschnittlich empfindlich bin, bin ich zuversichtlich, dass die Kopfhörer für die meisten Nutzer angenehm zu tragen sein dürften. Trotz des Tragekomforts haben die Kopfhörer aber einige Gelenke, die es erlauben, sie ziemlich kompakt zusammenzupacken und so einfach zu transportieren.

Kommen wir also zu dem wohl zentralen Aspekt, der Klangqualität und dem namensgebenden Feature Active Noise Cancelation. Sowohl bei Musik am Laptop als auch bei verschiedenen Spielen auf der Nintendo Switch 2 – getestet habe ich Donkey Kong Bananza, Kirby und die vergessene Welt, Mario Kart World, Yoshi’s Crafted World und The Hundred Line: Last Defense Academy – hat mich der Klang überzeugt. Wenig erstaunlich sind gerade Bass, besonders hohe und besonders tiefe Töne bedeutend überzeugender als aus eingebauten den Lautsprechern der Endgeräte.

Ich bin kein Akustikexperte, so dass ich die Klangqualität nicht fachlich einordnen kann, aus meiner Sicht als einfacher Nutzer ist die Klangqualität aber völlig zufriedenstellend und mir sind keinerlei Probleme aufgefallen. Das heißt, dass ich keine Störgeräusche wahrgenommen habe und auch bei schnellen Wechseln von hohen und tiefen Tönen, lauten und leisen Quellen keine Fehlausgaben erkennen konnte. Wenn die Musik und Effekte einen räumlichen Effekt haben sollten, war zuverlässig erkennbar, aus welcher Richtung der jeweilige Soundeffekt kommen sollte und insofern bin ich mit der Ausgabequalität vollauf zufrieden – auch im Vergleich zu Alternativen auf einem ähnlichen Preisniveau, die mir bekannt sind.

Es bleibt das ANC-Feature zu betrachten. Dieses dämpft durch die Erzeugung von Gegenklangwellen Außengeräusche. Meinem Eindruck nach funktioniert das für eine gewöhnliche Raumlautstärke – auch mit zwei spielenden Kindern im Raum – sehr gut. Man hört zwar weiterhin grundsätzlich, was um einen herum los ist, aber es ist so stark abgeschwächt, dass es einfach ist, die Umgebungsgeräusche auszublenden. Für mich ist der wichtigste Effekt des ANC-Features, dass die Kopfhörer sehr gut bei moderaten Lautstärken verwendet werden können, ohne Abstriche in der Hörerfahrung hinnehmen zu müssen. Das schont die Ohren im Vergleich zu Kopfhörern, die ohne ANC-Feature daherkommen.

Ich bin mit den Skullcandy Hesh 540 ANC Kopfhörern vollauf zufrieden und werde die Kopfhörer auch künftig weiter vor allem für Nintendo Switch 2-Spiele nutzen, besonders wenn diese einen höheren Wert auf die akustische Erfahrung legen. Für meine Ansprüche als Akustiklaie und Videospiel-Enthusiast sind die Kopfhörer ideal und haben mit einem Preis von ca. 120€ ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Vielen Dank an Skullcandy für die Bereitstellung des Testmusters.