Kirby Air Riders (Gamescom-Preview)

Überraschung bei Smash Bros.-Erfinder Sakurai. Statt (oder zusätzlich) an einem Nintendo Switch 2-Teil von Super Smash Bros. zu arbeiten, hat er sich eines eher kleineren Titels vom Nintendo GameCube angenommen, Kirby Air Ride, und einen Nachfolger für die Switch 2 entwickelt. Das ist neben der durchwachsenen Kritik am Erstling doppelt erstaunlich, weil die Nintendo Switch 2 just mit Mario Kart World gestartet ist, dem unbestrittenen König des Genres. Auf der Gamescom stand Kirby Air Riders, der zweite Teil der Reihe, erstmals zum Anspielen bereit. Erscheinen soll das Spiel im November dieses Jahres.

Auf der Gamescom stand der Mehrspieler-Modus von Kirby Air Riders im Mittelpunkt. Abgesehen von einer kurzen Tutorial-Sektion konnte das Spiel nur im zweiphasigen Mehrspielermodus gespielt werden. In diesem Spielmodus begibt man sich zunächst mit seinen Mitspielern – lokal können bis zu acht Spieler gleichzeitig spielen, online bis zu 16 – in eine große Arena, in der man sich frei bewegen kann und sich auf das abschließende Event in der zweiten Phase vorbereitet.

Die erste Phase dauerte in der Demo 5 Minuten, dem Interface nach zu urteilen kann man hier aber aus verschiedenen Konfigurationen wählen. In diesen fünf Minuten muss man sich um zwei Dinge kümmern: Das Gefährt seiner Wahl finden und einsammeln, sowie Upgrades – die an den Charakter gebunden sind – auflesen. Diese Upgrades sind im Grunde genommen Stat-Boosts für verschiedene Attribute wie beispielsweise Turbo, Maximalgeschwindigkeit, Steuerung oder auch Airtime und Gewicht. Abhängig davon, welche Attributsteigerungen man in welcher Anzahl aufsammelt, erlangt man Vorteile in verschiedenen Eventtypen, die man für die zweite Phase aussuchen kann.

Die Dynamik in der ersten Phase des Mehrspielermodus ist ziemlich hoch, denn es gibt zahlreiche Items auf der Karte zu finden, mit denen man seinen Mitspielern das Leben schwieriger gestalten kann, und obendrein kommen zeitlich gesteuerte Events, die sowohl Chancen auf zusätzliche Upgrades, als auch Gefahren mit sich bringen. Interessant ist, dass man nach Abschluss der ersten Phase nicht etwa über die zweite Phase abstimmt, sondern frei aus vier nachfolgenden Spielen für die zweite Phase wählen kann. Nur in der zweiten Phase erlangt man dann eine Platzierung und naturgemäß tritt man dabei nicht gegen alle Spieler aus der ersten Phas erneut an.

Im Ergebnis hat Kirby Air Riders einen äußerst ungewöhnlichen Spielfluss. Ein wenig schade fand ich, dass die Rennen, die in der zweiten Phase zur Verfügung standen, in der Demo eher Minispielcharakter hatten, statt ein ernstzunehmendes Streckendesign zu bieten. In meiner ersten Runde hätte als Rennen eine reine Gerade zur Wahl gestanden, in der zweiten Runde handelte es sich um ein Oval, das an Baby Park aus Mario Kart Double Dash!! erinnert. Auch die anderen Events für die zweite Runde haben eher Minsipielcharakter und die Power Ups aus der ersten Phase sind meinem Empfinden nach schon ziemlich dominant für die Erfolgsaussichten in der zweiten Phase.

Das Handling von Kirby Air Riders orientiert sich stark am Vorgänger. So fährt Kirby automatisch geradeaus, man kann aber mit dem linken Analogsitck moderat nach links und rechts lenken. Möchte man engere Kurven nehmen, muss man den B-Knopf gedrückt halten und bremst dadurch massiv herunter. Im Gegenzug lädt sich so aber ein Turbo auf, mit dem man aus der Kurve herausschießt. Der einzige weitere Knopf, der eine Rolle spielt ist Y, womit man das Gefährt wechseln kann. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass man einen Angriff auf andere Spieler oder zerstörbare Objekte in Level durch Rütteln des linken Sticks auslöst. Die Möglichkeit zu fliegen ist im Grunde recht interessant, allerdings verliert man in der Luft schnell an Geschwindigkeit, so dass diese Option mit Bedacht eingesetzt werden sollte.

Kirby Air Riders hat auf der Gamescom einen guten Eindruck hinterlassen und dürfte Fans des Originals mit Sicherheit abholen. Leider wurde der klassischere Rennmodus nicht gezeigt, der zweiphasige Mehrspielermodus ist aber zweifelsohne ein Alleinstellungsmerkmal und trägt insbesondere dazu bei, Kirby Air Riders vom Platzhirsch Mario Kart World zu differenzieren. Partyspiel-Freunde sollten den Titel bei Release im November auf jeden Fall im Blick behalten.