
Das Final Fantasy VII-Remake-Projekt ist vermutlich eines der ambitioniertesten Projekte, die Square Enix je angegangen ist. Gestreckt auf drei Teile, mit komplett neuem Gameplay, überarbeitetem Skript, zusätzlichen Szenarien und einer beeindruckenden Präsentation wird über mehr als zehn Jahre ein Neueinstieg in einen der namhaftesten Titel des Unternehmens ermöglicht. Ende des Jahres kommen nun auch Nintendo Switch 2-Spieler in den Genuss des ersten Teils des Spiels, basierend auf der erweiterten Intergrade-Fassung für die PlayStation 5. Auf der Gamescom gab es die Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck von der Qualität der Umsetzung zu verschaffen.
In der Gamescom Demo, die ich auf dem Fernseher gespielt habe, konnte man den Beginn des Spiels, mit der Stürmung des Kraftwerkes spielen und sich sowohl mit dem flüssigen Bewegungs- als auch dem Kampfsystem bekannt machen. Zur Auswahl standen zwei Schwierigkeitsgrade – leicht und normal – jeweils im Action-Modus und im klassischen Modus. Der klassische Modus erlaubt es, im Kampf das Spielgeschehen deutlich abzubremsen, um Action-Kommandos wie in einem klassischen ATB-Kampfsystem einzugeben. Standardangriffe werden aber auch in diesem Modus weiterhin mit dem Y-Knopf durchgeführt. Zusammen mit der Möglichkeit, Angriffen kurzfristig mit B auszuweichen wirkt Final Fantasy VII Remake Intergrade so auf mich wie ein Hybrid aus klassischem japanischen Rollenspiel und Character-Action-Spiel wie Bayonetta.

Als erstes großes und aktuelles Final Fantasy-Spiel, das seit Final Fantasy VI zeitnah auf einer Nintendo-Plattform erschienen ist, ist Final Fantasy VII Remake natürlich ein idealer Titel, um sich wieder mit Square Enix‘ Traditionsserie vertraut zu machen. Die Technik scheint sich in etwa an der PlayStation 4-Fassung zu orientieren, denn die Framerate ist erkennbar nur bei 30 Bildern in der Sekunde. Allerdings wird diese Framerate konstant gehalten und die Präsentation des Spiels ist immernoch ziemlich beeindruckend. Die Liebe zum Detail in der Gestaltung der Umgebungen und vor allem die gute Passung auf die Atmosphäre des Originals wissen zu überzeugen. Die Kämpfe sind so früh im Spiel natürlich nicht sonderlich anspruchsvoll gewesen, gehen aber sehr flüssig von der Hand und machen Spaß.
Final Fantasy VII Intergrade ist natürlich kein ganz frischer Titel mehr, kann aber in Sachen Präsentation immer noch beeindrucken, gerade wenn man bedenkt, dass das Spiel auf einer mobilen Hardware läuft. Sicherlich wird die Switch 2 für das Spiel am Fernseher nicht die beste Wahl, aber wenn die Gamescom-Demo ein Indikator für das finale Spiel ist – und wieso sollte sie es nicht sein – dann wird es sich sehr wahrscheinlich um einen sehr sorgfältigen Port handeln, der gerade auf dem Handheldbildschirm ein technisches Schmankerl darstellen wird.

Spielerisch ist die Demo, die nur eine Reihe einfacher Kämpfe und ein recht überschaubar linearer Weg durch den Reaktor bietet, nur bedingt aussagekräftig, aber als Port eines auf PlayStation 4 und 5 angesehenen Spiels dürfte in der Hinsicht ohnehin weitgehend unverdächtig sein, zu enttäuschen. Der Port ist auf jeden Fall auf einem guten Weg.