Love on Leave (Review)

Wie auch Bunny Garden gezeigt hat, gibt es in den Spielen von qureate auch in dunklen Zeiten des Jobverlustes Lichtblicke. So auch in Love on Leave, das im japanischen Original keine so alberne Abkürzung hat. Deshalb muss man auch nicht erwarten, laut zu lachen.

Ferien auf dem Land

Der Protagonist von Love on Leave, Akito, lebte einst auf dem Land, zog dann aber mit seinen Eltern in die Stadt. Mittlerweile arbeitet er schon einige Zeit lang, doch mehr und mehr Kollegen kündigen. Mehr und mehr Arbeit bleibt an ihm hängen. Schließlich entscheidet er sich zu kündigen und ihm bleiben zwei Wochen bezahlter Urlaub. Diesen möchte er in seiner alten Heimat verbringen. Dort angekommen hat das einzige Hotel geschlossen.

Der Protagonist hat sich eben kaum geändert.

Doch Akito muss nicht Stunden auf den Bus zurück warten. Drei Kindheitsfreundinnen, die Amakusaschwestern, bieten ihm Unterkunft an. In Akitos Abwesenheit ist manches geschehen, und die mittlere Schwester, Amane, ist ihm gegenüber negativ gestimmt. Wird Akito am Ort seiner Vergangenheit eine Zukunft für sich finden?

Lockeres Zeitmanagement im Urlaub

Dem Spieler bleiben nach der Einführung nicht mehr alle 14 Tage. Allerlei Tätigkeiten gibt es zu entdecken, und etwas Gedanken kann man sich über Zeitmanagement machen. Jeder Tag beginnt nach einem gemeinsamen Frühstück um 9 Uhr, und endet um Mitternacht. Neben Akito scheinen auch die drei Schwestern Kanami, Amane und Hibiki viel freie Zeit zu haben.

Nein, es ist kein Farmingspiel.

In einer Art Sidescroller-Adventure, dessen Grundzüge vermutlich auf Livestream: Escape from Hotel Izanami basieren, bewegt man sich durch das kleine Dorf und die Umgebung. Gespeichert wird ebenfalls an Telefonen. Der Wechsel in unterschiedliche Abschnitte kostet 10 Minuten Zeit, diverse Aktionen wie Angeln, Feldarbeit und Minispiele dauern 30 Spielminuten.

Um bestimmte Uhrzeiten wechselt der Tagesabschnitt, auch das Abendessen hat eine feste Zeit. Die Tagesabschnitte sind auch für Storyevents mit den Schwestern wichtig.

Wo?

Diverse Aktivitäten und Aufgaben

Akito kann seine Zeit mehr oder weniger effizient nutzen. Gemüse kann gepflanzt, täglich gegossen und schließlich geerntet werden. Durch Aufgaben kann man neues Gemüse und mehr Anbaufläche freischalten. Verschiedenes Gemüse hat zudem eine bevorzugte Tageszeit, um besonders geformte Exemplare bei der Ernte hervorzubringen.

Das Angelminispiel dürfte vielen bekannt vorkommen. Man wirft am Angelort die Angel aus, gegebenenfalls mit verbrauchbaren Ködern. Dann wartet man auf ein Ausrufezeichen, um schnell per Knopfdruck einzuholen. Am einzigen Laden gibt es verschiedene Arcadeautomaten freizuschalten. Diese haben simple Minispiele für kurzzeitige Verstreuung zu bieten. Eines davon ist sogar eine Anspielung auf Livestream.

Das Spiel hat kein gutes Ende ausser Highscores.

Insekten, Unterwäsche und Müll lassen sich in den verschiedenen Bereichen aufsammeln, was keine Zeit kostet. Mehr Insekten und Unterwäsche zum Sammeln lassen sich durch Abgabe bestimmter Exemplare freischalten. Neuen Müll gibt es dagegen nicht. Schade?

Gesammeltes und Gemüse kann man für simple Quests einlösen, manchmal ist der Verkauf aber ertragreicher.

…ich gehe jetzt lieber.

Quests der Schwestern und bestimmte Quests eines Unterwäsche sammelnden alten Mannes schalten aber Szenen frei. Ausser beim alten Mann erhöhen sie zudem die Zuneigung. Diese lässt sich auch durch tägliche Geschenke und bestimmte Tätigkeiten erhöhen. Kanami mag es, wenn Akito auf dem Feld arbeitet, Amane wenn er angelt, und Hibiki mag Minispiele.

Liebe im Urlaub?

Schließlich lassen sich verschiedene Routen freischalten. Wie hoch genau Zuneigungswerte sein müssen, war mir nicht klar. Vielmehr sollte man nach dem Einschlagen einer Route wichtige Events nicht verpassen. Allerdings werden diese im Menü angezeigt. Und so kann man gute, aber auch schlechte Enden erreichen. Ich habe die Routen gern verfolgt, es bleibt aber eher seicht.

Kanami freut sich über das geschenkte Gemüse.

Bei den Storyevents mit den Schwestern kommt es manchmal auch zu Szenen mit Vollbildillustrationen, die meist auch animiert sind und verschiedene Mimik bieten. Erzählerisch läuft es meist darauf hinaus, dass Akito aus diversen Gründen auf Tuchfühlung gehen muss, spielerisch wird das nicht verarbeitet. Neben deutlich hörbaren Atemzügen gibt es auch Gestöhne und andere Geräusche. Aber ihr werdet das Spiel wohl kaum in der Öffentlichkeit ohne Kopfhörer spielen.

Fazit

Love on Leave bietet seichte Unterhaltung für etwas Ausspannen zwischendurch. Eine transformative Erfahrung wie möglicherweise für den Protagonisten ist es für den Spieler dagegen eher nicht. Es war ein netter kleiner Urlaub mit Easter Eggs zu diversen qureate-Spielen.

Das Menko-Minispiel hat viele vielleicht bekannte Figuren.

Aber über die Routen und mit etwas Herumprobierem dafür mag er nicht abwechslungsreich genug für insgesamt rund 20 Stunden sein.

Getestet auf Nintendo Switch.