Fate/stay night REMASTERED (Review)

Als Fate/Samurai Remnant erschien, kannte ich die Fate-Reihe nur aus sekundären Quellen. Die überarbeitete Version des ersten Teils, Fate/stay night REMASTERED bot die Chance, die Anfänge nachzuerleben. Da mir das grundlegende Setting zusagt und ich auch Visual Novels mag, habe ich die Chance wahrgenommen.

Ungeplant in den Holy Grail War

Zuerst dürfen wir bei Fate/stay night REMASTERED den Anfang der Geschichte aus Sicht einer der Heroinnen erleben. Rin Tohsaka stammt aus einer Magierfamilie und nimmt als Master am diesmaligen Holy Grail War teil. Eigentlich wollte sie den vermutlich stärksten Servant, Saber. Aber es kommt anders als geplant.

Denn Saber erscheint beim Protagonisten, Shirou Emiya. Dieser ist als Magier eher minderbegabt und hat keine Ahnung von Master, Servants und Holy Grail War.

Auch für andere ist es das erste Mal.

Auch wenn sie eigentlich Gegner sein sollten, hilft Rin ihm dabei, das ganze zu verstehen. Shirou ist nicht glücklich über die Tatsache, dass sich Magier im Kampf um einen Wunscherfüller auch skrupellos gegenseitig umbringen. Aber er kann sich als Master nicht entziehen. Zumal Saber als Servant eigene Motivation hat, dem heiligen Gral nachzueifern.

Die Qual der Wahl

Fate/stay night REMASTERED besitzt insgesamt drei Routen, die aber nicht alle gleich verfügbar sind. Darüber hinaus gibt es in diesem Holy Grail War dutzende schlechte Enden. Da es sich um eine Visual Novel handelt kommt es nicht auf spielerisches Geschick an, der Verlauf wird durch Entscheidungen geprägt. Manchmal bewirken sie zwar nur kleinere Änderungen in einer Szene, aber auch Beziehungswerte können dabei steigen oder Pfade versperrt werden. Ausserdem macht sich manche Entscheidung auch später noch bemerkbar.

Nicht wirklich?

Hauptsächlich kommt es neben vielen schlechten Enden durch falsche Entscheidungen dann darauf an, wie die Beziehungswerte sind. Davon ausgehend gibt es zum Beispiel normale und gute Enden zu erreichen. Oder doch wieder schlechte, wenn man Beziehungen zu wenig pflegt. Eine Flowchart ist dabei nützlich, zumal sie Charaktersymbole für Beziehungsereignisse enthält.

Es gibt drei große Routen mit Fate, Unlimited Blade Works und Heaven’s Feel. Bei diesen dreht es sich jeweils etwas mehr um Saber, Rin oder Sakura. Auch der sonstige Verlauf unterscheidet sich stark genug.

Sakura ist oft zu Besuch.

Präsentation

Fate/stay night REMASTERED ist in Sachen Präsentation zurückhaltender als viele heutige Visual Novels. Oft gibt es nur einen Hintergrund und Text, aber keine sichtbaren Charaktere. Aber es gibt auch Illustrationen und Szenen mit den Charakteren.

Der Stil wirkt auf mich teilweise nicht ganz so poliert wie heutzutage üblich, aber das kann eine rein subjektive Auffassung sein. Verschiedene Gesichtsausdrücke werden auch dargestellt, und die japanische Sprachausgabe gefällt. Insgesamt komme ich auch mit den weniger oft eingesetzten Charakteren zurecht. Bildeffekte und Geräusche unterstützen zum Beispiel in Kampfszenen zudem gut die Atmosphäre.

Fazit

Fate/stay night REMASTERED hat mich über drei distinkte Routen gut unterhalten. Der Umfang ist dabei für manche vielleicht wieder zu viel, ich habe insgesamt deutlich jenseits von 50 Stunden benötigt. Und dabei bin ich nicht übermäßig oft an schlechte Enden geraten, wovon es einige gibt. Von diesen fehlten mir viele auch zuletzt noch.

Der Stil, bei dem oft nur Hintergründe ohne Charakterillustrationen verwendet werden, ist heutzutage weniger verbreitet. Auch die teils eigentlich heftige Gewalt wird dabei nicht zu eindrücklich dargestellt.

Ich fand Charaktere und Sprachausgabe gelungen, im großen auch den Charakterstil. Die musikalische Untermalung passt ebenfalls. Die Routen und wahren Enden zu erreichen ist ohne externe Hilfe gut möglich.

Wie kam es dazu?

Ich habe gerne alle drei Routen mit Spannung verfolgt und auch vereinzelte Auflockerung genossen. Und war etwas überrascht, als die Switch schließlich eine Spielzeit von über 80 Stunden angezeigt hat. Das Sammeln der schlechten Enden war mir dann aber zu viel.

Vielleicht braucht ihr nicht so lang, wenn ihr zum Beispiel Sprachausgabe nicht abwartet. Aber mehr als eine Nacht Zeit sollte man bei Fate/stay night REMASTERED schon einplanen.

Getestet auf Nintendo Switch.