DoKomi 2025: Nintendo GameCube – Nintendo Classics (Angespielt)

Während andere zu Hause sitzen und ihre neue Spielkonsole bereits eingeweiht haben, bin ich für das Gaming Village auf der diesjährigen DoKomi. Obwohl meine Nintendo Switch 2 noch ein paar Tage im Karton auf mich warten muss, freue ich mich sehr, die Messe für euch besuchen zu dürfen. Außerdem ist auch Nintendo auf der DoKomi vertreten und die Möglichkeit, Mario Smash Football frühzeitig zu spielen, ist ein überraschend großes Trostpflaster. Im Rahmen der Vorführung der Nintendo GameCube-App der Nintendo Classics-Reihe habe ich zwei von vier Titeln angespielt.

Nostalgie bei Großmutter

Zuerst habe ich allerdings einen anderen Titel ausprobiert. Lange bevor ich Fan von The Legend of Zelda: Breath of the Wild wurde, habe ich ein anderes 3D-Zelda gern gespielt. Eigentlich hatte ich auf einen Switch-Port der HD-Version gehofft, doch die Veröffentlichung der GameCube-Version im Nintendo Classics-Angebot freut mich auch sehr. Das Segelabenteuer The Legend of Zelda: The Wind Waker ist nach wie vor einer meiner liebsten Titel der Reihe, also habe ich die Gelegenheit auf der DoKomi genutzt und es ein paar Minuten lang ausprobiert, ehe ich es zu Hause durchspielen möchte.

Mein kurzes Abenteuer findet auf Präludien statt. Ich habe Schweine gefangen und ins Meer fallen gelassen. Habe Gras niedergemäht und Schwertwirbel mit Aufladung und Stickdrehung ausgeführt. Bin vor dem rotznasigen Kind, das ich noch nie mochte, fortgerannt und habe Großmutter einen Besuch abgestattet. Schließlich weiß ich, wie traurig sie sein wird, ist Link erst einmal fort.

Außerdem habe ich ducken und kriechen gelernt und den geheimen Rubinschatz unter Großmutters Haus eingesammelt. Was, wie ich hörte, vorher nicht gesehen wurde. Schade! Aber natürlich haben auch nicht alle, die den Titel ausprobieren, Erinnerungen daran. Oder das Bedürfnis, Rubine zu sammeln, wenn gerade erst ein fremdes Mädchen im Wald gelandet ist. Aber ich habe es trotzdem geschafft, bis zu Arils Entführung zu spielen! Die Arme muss jedoch erst noch einmal entführt werden, ehe ich sie retten kann …

Das ist ja gar kein blaues Gewand mit Hummer drauf!

Kurzer Technikeindruck

Es ist natürlich nicht die HD-Version, aber The Wind Waker sieht auch heute noch gut aus, auch wenn gerade die Texte in den Dialogboxen deutlich auffallen. Es spielt sich auch gut mit dem neuen GameCube-Controller. Zwar wird der Input-Lag bemängelt, bisher ist mir die Verzögerung für ein entspanntes Durchspielen jedoch noch nicht als besonders störend aufgefallen.

Einzig mit der Kamerasteuerung hatte ich leichte Probleme wegen der Invertierung, die ich mir partout nicht bis zur nächsten manuellen Drehung merken konnte. Außerdem war die Kamera im Geheimversteck ein wenig störrisch, sodass ich trotz des kleinen Raumes kurz die Orientierung verloren habe. Aber daran werde ich mich beim richtigen Spielen wieder gewöhnen.

Kein Tor in unter drei Sekunden

Meine genauesten Erinnerungen an die Mario Strikers-Reihe bestehen darin, dass ich gern innerhalb von Sekunden einen Treffer im gegnerischen Tor versenkt habe. Natürlich nur gegen NPC. Woran ich mich nicht erinnert habe, ist die Steuerung in Mario Smash Football. Erst spät habe ich den Itemknopf gefunden. Wie ich den Superschuss einsetze, wusste ich nicht mehr. Allerdings war ich naiv, zu denken, dass dieser gegen echte Menschen ohnehin kaum erfolgreich eingesetzt werden kann. Meine Gegner von Team Nintendo kamen nicht auf die Idee, ich könnte sie bei einem solchen Schuss unterbrechen. Mehrfach.

Meine Erinnerungen haben also bloß zum Passen, Schießen und Blutgrätschen gereicht. Aber das war auch fast genug!Mein erstes Match habe ich erstaunlich einfach gewonnen. Nachdem Team Nintendo den Spieler ausgewechselt hat, hatte ich etwas mehr zu kämpfen. Bis zum ersten Tor hat es deutlich länger gedauert und zumeist gab es schnell den Ausgleich. Ich musste alle Register ziehen und Items einsetzen (na gut, weil ich zufällig den richtigen Knopf gefunden habe).

Das Match war spannender als jedes DFB-Pokal-Finale. Zwischen Doppelpässen, Grätschen und rollenden Panzern wanderte der Ball hin und zurück quer über das Spielfeld. Sekunden vor Spielende hatten wir einen Gleichstand. Sekunden vor Spielende schoss mein Gegner ein Tor. Sekunden vor Spielende bolzte ich den Ball Richtung Tor, erwischte ihn mit einem anderen Spieler – und feuerte den Ball direkt in die Hände der Torhüters.

Aus der Traum vom ewigen Ruhm.

Aber nach jahrelanger Pause und komplett vergessener Steuerung hatte ich nicht einmal mit einem einzelnen Sieg gerechnet. Und überhaupt. Der wahre Gewinn ist nicht die höhere Punktzahl oder der Pokal.

Der wahre Gewinn ist die intensivste Ballspielerfahrung überhaupt. Das Battle gegen einen selbstsicheren Gegner, der zwar gewonnen hat, aber nur sehr knapp. Der Spaß am Spiel.

Nach dem Spielen hatte ich zittrige Hände. Eine wahrhaft magische Messeerfahrung.

Rasen und kämpfen, aber anders

Neben den beiden genannten Titeln sind auch F-Zero GX und Soulcalibur II spielbar. Mit beiden habe ich bisher kaum persönliche Berührungspunkte (auch wenn Link in letzterem spielbar ist). Ein anderes F-Zero habe ich durch die Nintendo Classics angespielt, aber schnell wieder aufgegeben. Was Soulcalibur II angeht, gehört das Kampfspiel auch nicht unbedingt zu den Genres, in denen ich mich zu Hause fühle. Entsprechend habe ich die Station nach Mario Smash Football erst einmal verlassen, damit andere Leute die beiden Titel ausprobieren können. Zuzuschauen ist zudem auch spannend.

Vorfreude

Jetzt freue ich mich darauf, dass zu Hause eine neue Konsole auf mich wartet, auf der ich endlich wieder The Wind Waker spielen kann. Auf Mario Smash Football werde ich noch ein wenig länger warten müssen. Während sich der Sonnenschein auf Präludien sehr heimelig angefühlt hat, hatte ich beim Fußball viel mehr Spaß, als ich erwartet hätte. Die beiden Matches sind auf jeden Fall eines meiner Highlights der diesjährigen DoKomi und ein ganz besonderes Erlebnis. Für daheim sollte ich vielleicht trotzdem die Steuerung wiedererlernen …