Nikoderiko: Director’s Cut (Review)

Artwork zu Nikoderiko: The Magical World

Ende letzten Jahres konnte Nikoderiko mit einer Mischung aus 2D Jump & Run im Donkey Kong Country-Stil und 3D-Abschnitten, die an Crash Bandicoot erinnern, überzeugen, doch damit ist Nikoderikos Schatzsuche noch nicht beendet, denn kürzlich ist ein kostenfreies Inhalts-Update zum Spiel mit dem Untertitel Director’s Cut erschienen, das neue Level und einen neuen Schwierigkeitsgrad zum Spiel hinzufügt. Dieses Mini-Review gibt nur einen kurzen Überblick über die neuen Inhalte in Nikoderiko: Director’s Cut. Eine umfassende Besprechung des Originalspiel findet ihr hier.

Ein Kuriosum des Original-Releases von Nikoderiko war der Umstand, dass man zahlreiche Sammelgegenstände in den Levels aufgelesen hat, diese aber scheinbar keinen Nutzen hatten, außer, dass die Prozentanzeige für den Spielfortschritt nach oben getrieben wurde. Egal ob es um Buchstaben, Schlüssel, Diamanten oder N-I-K-O-Buchstaben geht, die Sammelgegenstände wurden zu keinem Zeitpunkt im Spiel abgefragt. Im Director’s Cut ändert sich das nun für alle diese Items außer die Buchstaben.

Über das Pausemenü in der Oberwelt kann man nach Herunterladen des Director’s Cut-Updates einen neuen Menüpunkt finden: die geheime Welt. Diese Welt ist nur über diesen Menüpunkt zu finden und enthält fünf neue Level und einen neuen letzten Endgegner, den man aber natürlich erst bekämpfen kann, wenn man die neuen Level geschafft hat. Um die neuen Level zu spielen, benötigt man aber die Schlüssel, derer es in jedem Level des Hauptspiels zwei zu finden gab. Jedes Level kommt mit einer eigenen Zahl an Schlössern daher, insgesamt benötigt man aber alle Schlüssel, um wirklich jedes Level spielen zu können. In jedem Level gibt es zudem einen Bonusraum, in dem man einen weiteren Diamanten sammeln kann und wenn man alle Diamanten sein Eigen nennt, kann man sich mit dem Zusatzendgegner anlegen.

Die neuen Level sind recht anspruchsvoll, was insbesondere daran liegt, dass die Checkpoints recht weit auseinander liegen. Ein weiterer Faktor könnte überdies natürlich sein, dass für mich das Hauptspiel bereits einige Monate zurückliegt. Anders als das Hauptspiel setzen die Level im Director’s Cut nicht auf eine Mischung aus 2D- und 3D-Abschnitten, sondern sind komplett in 2D gehalten. Einzig der Endgegnerkampf, der übrigens ebenfalls recht knackig ist, wird in drei Dimensionen ausgefochten.

Die neuen Level bieten abwechslungsreiche Ideen und stellen den Spieler immer wieder mit Abschnitten auf die Probe, die mit einem Zeitlimit verknüpft sind. Auch das Raketenfass feiert in den neuen Levels ein Comeback. Die Level können grundsätzlich in beliebiger Reihenfolge freigeschaltet und gespielt werden und tatsächlich gibt es keine klare Progression, weder im Design, noch im Schwierigkeitsgrad, zwischen den Levels, so dass man diese ohne Probleme in der bevorzugten Reihenfolge spielen kann.

Neben den neuen Levels bietet das Update auch einen neuen, höheren Schwierigkeitsgrad an. In diesem Schwierigkeitsgrad ist die Energieleiste um ein weiteres Herz gekürzt, das heißt, man kann nur noch maximal zwei Herzen haben, und zudem startet man sogar nur mit einem einzelnen Herz. Ähnlich wie Schattenmario in den 3D-Mario-Spielen wird Nikoderiko im schweren Modus von einer bösen Kopie verfolgt, die genau Nikos Eingaben folgt und ihn bei Berührung tötet. Wenn man zügig durch die Level läuft, ist das zwar keine allzu entscheidende Änderung, wenn man sich aber daran versucht, alle Sammelgegenstände mitzunehmen, kann das schon recht frustrierend sein, da es die Erkundung schon recht lästig macht.

Das Director’s Cut-Update macht Nikoderiko nicht zu einem völlig neuen Spiel, ergänzt es aber auf willkommene Weise und gibt abgesehen von den Buchstaben jetzt endlich auch allen Sammelgegenständen einen Sinn. Die neuen Level sind anspruchsvoll, aber unterhaltsam. Schade ist nur, dass der höhere Schwierigkeitsgrad recht einfallslos ist und es keine neuen 3D-Abschnitte gibt, denn diese waren es ja, die Nikoderiko von anderen Donkey Kong Country-Klonen abgehoben haben.

Vielen Dank an Knight’s Peak für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Xbox Series X.