Cattle Country (Preview)

Im Rahmen des aktuellen Steam Next Fests hatte ich Gelegenheit, einen genaueren Blick auf die kommende Cowboy-Life-Sim Cattle Country zu werfen. Zwischen Bäumehacken, Minenerkundung und Pflanzenanbau bietet die Demo erste Einblicke in das Wildwest-Landleben mit Kleinstadtgemeinschaft. Die Demo umfasst große Gebiete der Karte, eingegrenzt durch eine Handvoll Zäune, und bringt auch die anderen Siedler:innen ein Stück näher. Rund zwei Stunden habe ich für eine Runde der Demo benötigt, in der ich zwischen vielen Bäumen auch viele putzige kleine Tiere gesehen habe.

Eine Woche auf dem Land

Die Demo umfasst eine Woche Ingamespielzeit, in der ich verschiedene Aspekte von Cattle Country ausprobieren konnte. Erste Pflanzen sind bereits angebaut und stehen kurz vor der Ernte, Schränke und Truhen bieten weitere Samen und verschiedene Gegenstände. Auch ein Pferd ist bereits vorhanden, mit dem die Laufwege deutlich schneller zu schaffen sind. Die Bewohner:innen des kleinen Ortes tummeln sich zu Teilen auf dem Rathausplatz, wo ich sie ansprechen und kurze Szenen mit ihnen erleben kann.

So konnte ich direkt einsteigen, statt erst einmal alles einzeln aufzubauen. Angebaute Feldfrüchte gieße ich einmal am Tag oder lasse den Sprinkler für die Bewässerung sorgen. Während die einen Pflanzen einmalig Feldfrüchte produzieren, wachsen sie bei anderen alle paar Tage nach. Der Bereich, in dem mein Zelt, meine Gerätschaften und das Feld stehen, ist hübsch eingezäunt, der Farmbereich ist jedoch deutlich größer. Ich fand das kleine Gärtchen sehr putzig, auch wenn ich mir selbst vermutlich nicht den Aufwand machen würde, meine Felder einzuzäunen.

Bürgermeister Archibald auf der Farm: "This here's the Crafting Table. From furniture to tools, ya can make it all here."

Mit einmaligem Einsatz der Spitzhacke kann ich alle Gegenstände aufheben, um sie anschließend woanders zu platzieren. Mehrfach habe ich dabei versehentlich Gegenstände aufgesammelt, was zusätzlich durch den Werkzeugeinsatz Ausdauer verbraucht. Aber ein Wechsel auf ein leeres Inventarfeld oder beispielsweise die Sense hilft dabei, solche Zwischenfälle zu vermeiden.

Das Pflanzen und Ernten geht dabei locker von der Hand. Per Mausklick kann ich zusätzlich bis auf ungefähr zwei Felder Entfernung mit Objekten interagieren und beispielsweise Pflanzen gießen. 

Einzelne Sounds, besonders im Menü, erinnern stark an Stardew Valley. Viel mehr ist mir im Menü jedoch aufgefallen, dass ich ein Scrollrad brauche, um beispielsweise alle Bauanleitungen durchzuschauen. Zwar gibt es auch eine Leiste an der Seite der Listen, allerdings konnte ich diese nicht manuell nach oben oder unten ziehen.

Jeb fragt nach, warum ich hierhergezogen bin. Antwortmöglichkeiten: Um vom Feld zu leben, Freundschaften zu finden oder Abenteuer zu erleben.
Freundschaftsevents

Solange ich mich auf die kleinen Felder beschränke, habe ich anschließend auch ausreichend Zeit, um nach einem Abstecher in die Stadt die Mine zu besuchen. Besonders, wenn ich mich gut vorbereite und Gerichte zubereite, sofern ich die Zutaten dafür anbaue oder sammle. Oder ich nehme geschenkte Gerichte mit.

Die Texte sind auf Englisch gehalten und durch den Westernslang nicht immer ganz einfach zu verstehen, aber wer hin und wieder auch auf Englisch spielt, sollte damit keine größeren Probleme haben.

Im Menü sind bereits alle Vorlieben und Abneigungen der anderen Charaktere angegeben, so dass ich ihnen passende Geschenke machen kann. In der Demo sind bei mir die Freundschaftswerte jedoch vor allem während der Szenen angestiegen, die ich auf dem Rathausplatz ausgelöst habe. So lerne ich beispielsweise den Schmied besser kennen, der unter Schuldgefühlen leidet. Oder erfahre, dass es im Saloon womöglich spukt, und kann sagen, ob ich überhaupt an Geister glaube (sollte ich?). Je nach Event habe ich sogar die Möglichkeit, mich im Raum umzuschauen und mit verschiedenen Dingen zu interagieren. Steigt das Freundschaftslevel an, schalte ich neue Anleitungen und Rezepte frei.

In den Dialogen haben die Charaktere auch niedliche Sprites, die ausgleichen, dass die herumlaufenden Charaktere durch den Stil doch sehr reduzierte Details aufweisen.

Screenshot zu Cattle Country: Carrie kommentiert, wie langweilig es sein könnte, die Nacht im leeren Saloon zu verbringen.
Tief, tief hinab

Während Farming und Sammeln sehr klassisch wie in anderen Farmingsims sind (herumliegende Ressourcen bleiben jedoch vergleichsweise kurz liegen), heben sich die Minen deutlich ab. In den Minen wechselt die Perspektive von Topdown zu Sideview und es geht nicht darum, die Treppe in die nächste Ebene zu finden oder freizuschalten.

Stattdessen ist eine Ebene hier eine Reihe aus Blöcken. Diese bearbeite ich mit der Spitzhacke, wobei ich Blöcke rund um mich herum zerstören kann. Auch erstes Dynamit setze ich bereits ein. Da ich SteamWorld Dig 2 (und den Vorgänger) sehr gern gespielt habe, freue ich mich über das ähnliche Minenprinzip. 

In der Mine kann ich springen, um ein kleines Stück nach oben zu gelangen. Für eine tiefere Erkundung sind jedoch Leitern und kleine Absätze unersetzlich, die ich selbst platziere. Leitern erreichen dabei eine bestimmte Maximallänge und erweitern sich automatisch nach unten, wenn ich einen Block darunter zerstöre. Sollten mir die Leitern einmal ausgehen und mir fehlt das Material, um neue herzustellen, klingle ich um Hilfe.

Auch wenn ich bisher nicht auf Gegner getroffen bin, ist das größere Problem als stecken zu bleiben eine Ohnmacht. Kurz bevor mir die Ausdauer ausgeht, zeigt eine kurze Animation die Erschöpfung, die aber doch ausreichend auffällt. Überschätzen sollte ich die verbleibende Ausdauer dennoch nicht. Sonst wache ich schnell am nächsten Morgen im Krankenhaus auf und werde ein wenig Geld los.

Um die Minen zu erhellen, trage ich einen Schutzhelm mit Lampe, kann aber auch Lampen aufstellen.

Sideview in der Mine von Cattle Country. Ich habe einen schmalen Weg in die Felsen gehauen.
Der Fischfang darf auch nicht fehlen

An den örtlichen Flüssen kann ich die Angel auswerfen. Fische sind hier als Silhouetten erkennbar. Beißt ein Fisch an, drücke ich rechtzeitig die Aktionstaste. Das anschließende Minispiel ist eher kurz und baut darauf auf, erneut im richtigen Moment einmal die Taste zu drücken. Auf einer horizontalen Leiste bewegt sich der Schwimmer hin und her und ich sollte interagieren, während der Schwimmer in einem bestimmten Bereich davon ist. Bei schwierigeren Fischen muss ich mehrfach hintereinander im richtigen Moment an der Angel ziehen. Das ist fix genug, um nicht zu stören, und bleibt simpel genug, auch wenn es sich nicht auf einmaliges Herausziehen des Fisches beschränkt.

Von der Jagd, die ebenfalls Teil von Cattle Country ist, habe ich bisher abseits der Möglichkeit, Häute aufzuhängen, noch nichts gesehen.

Kalender mit Geburtstagen und Festen, daneben ein angenommener Auftrag, Holz zu beschaffen.
Das Anschlagbrett zeigt Kalender und Aufträge
Ein Blick voraus

Cattle Country zeigt bisher vor allem die Farm- und Minenaspekte der Life-Sim. Während die Mine sich schon deutlich von anderen ähnlichen Titeln unterscheidet, sind die Unterschiede auf der Farm deutlich geringer. Das liegt allerdings auch daran, dass beim Pflanzenanbau (gerade ohne Magie) große Ähnlichkeiten einfach vorkommen. In Gesprächen hebt sich der Titel vor allem durch den spürbaren Westernslang ab, der bisher vorwiegend für den Wildwest-Flair verantwortlich ist. 

Der Westernanteil wird im kompletten Spiel vermutlich eine deutlich größere Rolle spielen, allerdings lässt sich das jetzt noch kaum abschätzen. Auch, wie wichtig Farm und Mine werden, kann ich noch nicht abschließend beurteilen. Doch besonders die Mine macht mich neugierig auf mehr. 

Um sich aus der Masse hervorzuheben, nutzt Cattle Country vor allem auf das Western-Setting, von dem ich gern mehr sehen möchte. Daher bin ich sehr gespannt darauf, wie sich Cattle Country zu Release spielt.

Herzlichen Dank an Playtonic Friends für die Bereitstellung des Testmusters. Angespielt auf PC mit Windows 11.