
Der Konsolenrelease von Cuisineer ist nun angerichtet. Da Geschmäcker nun einmal verschieden sind, haben wir mit Gamescom-Preview und PC-Test bereits zwei unterschiedliche Eindrücke gesammelt. Ich habe mir die Mischung aus Roguelite-Dungeoncrawler und Restaurant-Simulation nun ebenfalls angeschaut, um euch weitere Eindrücke zu servieren.
Schuldenberge
Protagonistin von Cuisineer ist Abenteurerin Pom. Die Eltern des Katzenmädchens besitzen ein Restaurant, das sie allerdings zurückgelassen haben, um selbst auf Reisen zu gehen. Da Weltreisen allerdings teuer sind, haben sie das gesamte Inventar des Restaurants verkauft, ehe sie getürmt sind.
Kurz darauf eröffnet ihr ein Finanzbeamter auch noch, dass sie Schulden abbezahlen müsse. Glücklicherweise gibt es dafür kein Zeitlimit und ich bin das aus Animal Crossing gewohnt, also schocken mich die Schulden nicht. Jedenfalls nicht die ersten. Aber dann werden es immer mehr …
Pom bleibt im Grunde nichts anderes übrig, als das Restaurant erneut zu eröffnen. Mit der Hilfe des örtlichen Schreiners sorgt sie für erste Einrichtung, während sie die Zutaten im Dungeon besorgt. Schon steht der Schuldenfreiheit nur noch ein wenig harte Arbeit im Weg!
Das Leben in Paell
Pom lebt im Örtchen Paell, das von verschiedenen humanoiden Tierwesen bewohnt wird. Viele von ihnen sehen sehr putzig aus, aber mein Highlight ist eindeutig Alder, der für die Einrichtung zuständig ist. Es ist einfach jedes Mal eine Freude, ein Gespräch mit ihm zu beginnen.
Daneben gibt es auch weitere Läden. Das Waffengeschäft ist dauerhaft vertreten, andere Händler wechseln sich regelmäßig ab. Dabei haben aber auch Waffenladen und Tischler Ruhetage. Pom dagegen hat je nachdem eher nur ausnahmsweise geöffnet, wenn sie stattdessen viel in den Dungeons unterwegs ist. Ein schönes Detail ist, dass die Wochentage in Cuisineer nach Geschmacksrichtungen benannt sind.
Alle paar Tage ist auch ein Kleidungsstand vor Ort. Die Preise für neue Kleidung und Kopfbedeckungen sind nur leider so hoch, dass Pom bei mir lange Zeit nur das Standardoutfit getragen hat. Schließlich hatten das Bezahlen der Schulden und das Kaufen neuer Möbel und Geräte für das Restaurant Vorrang.
Aber nicht alle arbeiten. Auch Alte und Kinder sind unterwegs, wobei letztere mit Vorliebe durch die Gegend rennen.
Paell ist klassisch in die vier Jahreszeiten aufgeteilt, die eigene Feste mitbringen. Diese bieten kaum neues Gameplay, aber der Ort putzt sich jedes Mal hübsch heraus. Außerdem findet Pom dort eine Menge Zutaten, die während dieses Festes besonders beliebt sind. Öffnet sie das Restaurant an einem Festtag, ist der Andrang höher als an anderen Tagen.

Auf der Suche nach neuen Rezepten
Die Bewohner:innen vergeben bisweilen Aufgaben an Pom. Als Belohnung erhält sie stets ein Rezept, die Aufgaben selbst teilen sich in unterschiedliche Typen ein. Häufig will jemand eine Zutat, Ressource oder ein Gericht, alles jeweils in mehrfacher Ausführung. Manchmal geht es aber auch darum, den Rang des Restaurants zu erhöhen, bestimmte Gerichttypen zu servieren, einen bestimmten Gegner oft genug zu besiegen oder einen Dungeonboss zu vernichten. Während Zutaten und Ressourcen einfach zu beschaffen sind, sind andere Aufgaben aufwendiger. Zwar ist es nicht wirklich notwendig, möglichst alle Rezepte zu sammeln, aber mehr Auswahl in den servierbaren Gerichten reicht als Anreiz aus.
Spielerisch ist es allerdings ein wenig umständlich, dass Pom alles in der Tasche haben muss, das sie jemandem geben möchte. Natürlich verhindert das, versehentlich bereits für Gerichte besorgte Zutaten zu verteilen. Aber stattdessen sorgt es dafür, dass ich regelmäßig ins Restaurant gegangen bin, um eine Kleinigkeit aus dem Kühlschrank oder der Truhe zu holen. Das sind dann jedes Mal zwei oder vier Ladezeiten, die zwar allein nicht besonders lang sind, aber deutlich länger ist Poms Aufenthaltszeit im Restaurant auch nicht, wenn ich nur kurz etwas holen will. Später bin ich daher dazu übergegangen, zumindest an alle, die Pom abends noch antreffen kann, ihre gewünschten Ressourten oder Zutaten zu verteilen, ehe ich den Rest verräumt habe.
Die Nebenquests erzählen alle eine kleine Geschichte. Oft haben die Personen auch mehrere Quests hintereinander, bei denen sich die Gründe, aus denen sie etwas Bestimmtes benötigen, weiterentwickeln und zusammenhängen. So begleite ich einen Jungen auf seinem Weg, seine Freundin zu beschenken, und die Beziehung entwickelt sich mit jeder Quest ein wenig weiter. Auch wenn es in einzelnen Fällen wenig Sinn ergibt, wenn Leute davon erzählen, dass sie am selben Abend etwas für ein Ereignis benötigen, Pom jedoch unbegrenzt Zeit hat, den Auftrag zu erfüllen.
Ab in den Dungeon
Zum Hauptgameplay von Cuisineer gehören jedoch das Restaurant und die Dungeons. Die Dungeons umfassen verschiedene Biome, die jeweils mit dem Storyfortschritt freigeschaltet werden. Mit anderen Worten, mit dem Abzahlen von Schulden. Da es für die Schulden keinerlei Zeitlimit gibt, kann es leicht passieren, sich im Gameplay zu verlieren und den Zugang zu neuen Dungeons unbemerkt nach hinten zu verschieben. Mich allerdings freut es, dass ich dadurch entspannt spielen kann (wenn ich nicht gerade für ein Review rechtzeitig fertig sein möchte).
Jeder Dungeon besteht aus sechs Ebenen. Bei jedem Betreten zufällig generiert, fallen mit der Zeit natürlich sich wiederholende Bestandteile auf. Besonders, da die Platzierung der Monster sich ebenfalls häufig wiederholt. Das hilft allerdings, wenn ich bestimmte Monster wegen ihrer Drops suche.
Der Roguelite-Aspekt zeigt sich besonders darin, dass Pom Teile ihres Inventars verliert, wird sie im Dungeon besiegt. Ihre Ausrüstung, ihr Geld und freigeschaltete Rezepte dagegen behält sie weiterhin. Ein Inventarverlust ist so natürlich immer noch frustrierend, bei mir wurde Pom allerdings nur sehr selten besiegt. Für Dungeonneulinge lässt sich zusätzlich Poms erhaltener Schaden reduzieren, um die Zutatensammlung zu vereinfachen.
Jeder Dungeon beinhält einen Zwischenboss und einen Endboss. Diese hinterlassen Truhen, müssen aber beide für den Storyfortschritt nicht besiegt werden, und ihre Räume sind markiert. In Monsterräumen gibt es meist sogar begrenzte Bereiche, die Pom erst betreten muss, damit Gegner nach dem Schließen der Tür auftauchen. So ist immer noch eine Flucht möglich, wenn jemand versehentlich in den Raum stolpert und keinen Inventarverlust riskieren möchte.
Deshalb funktioniert Cuisineer über lange Zeit auch sehr gut, wenn jemand nicht besonders gut kämpft. Nur leider gibt es einen Moment sehr spät im Spiel, in dem gute Kampffähigkeiten tatsächlich gefragt sind. Diese Schwierigkeitsspitze fällt störend auf.
Um sich zu heilen, kann Pom aus Paell Bubble Tea mitbringen oder gelegentlich Brunnen finden. Gekochte Gerichte bringen passive Effekte für einen Tag und stärken beispielsweise bestimmte Waffentypen.

Waffen
Zum Kämpfen nutzt Pom zwei verschiedene Waffen, die mal mehr, mal weniger wie Küchenutensilien aussehen. Beide können normale Angriffe auslösen, aber auch einen starken Angriff mit Cooldown. Es gibt einige unterschiedliche Waffentypen, die entweder schnell und dafür schwächer sind, oder langsam mit starken Angriffen. Nach einem kurzen Abstecher zu einer langsamen Hauptwaffe bin ich zur schnellen zurückgewechselt, bis ich schließlich zwei unterschiedlich schnelle Waffen gefunden habe, die mir sehr zugesagt haben. Während ich normale Angriffe mit der schnellen Waffe durchgeführt habe, habe ich meist nur die starken Angriffe der langsameren Waffe benutzt. Auch Schuhe und Handschuhe kann Pom ausrüsten, die ihre Lebensenergie leicht erhöhen oder passive Effekte auslösen.
Ich habe bereits im zweiten Dungeon zufällig eine Kombination aus Ausrüstungsgegenständen gefunden, die mir lange Zeit gute Dienste geleistet hat. Zwar vor allem deshalb, weil ich das System damit besonders gut ausgenutzt habe, aber Rogulites hängen schließlich oftmals sehr stark von den vorhandenen Waffen und auslösbaren Effekten ab. Auch wenn ich fast ein wenig ein schlechtes Gewissen habe, weil Poms Sprint Feuer und Eis gleichzeitig ausgelöst hat. Besonders der einfrierende Eiseffekt hilft sehr dabei, Schaden an Pom zu vermeiden. Gerade dadurch, dass für diese Effekte kein Cooldown gilt.
In Verbindung mit dem Sprint ist das Kampfsystem mit kurzen Kombos und entsprechenden Waffen sehr schnell. Zwar ist mir bei Bossen das Ausweichen oftmals weniger gut gelungen, insgesamt sagt mir der schnelle Kampfstil aber sehr zu. Schließlich möchte ich möglichst viele Zutaten und Ressourcen sammeln.
Monster und Zutaten
Zutaten erhält Pom, indem sie Monster besiegt, manchmal aber auch durch zerstörte Kisten oder Krüge. Hühner hinterlassen Eier und Fleisch, Tomatenmonster Tomaten. Die Monster bilden eine bunte Mischung aus Tiermonstern und Lebensmittelmonstern.
Monster tauchen meist nur auf bestimmten Ebenen in bestimmten Dungeons auf, teilweise aber auch in mehreren Dungeons. So muss Pom später beispielsweise nicht für Eier in den ersten Dungeon zurückkehren.
Meistens reicht es völlig aus, sich auf den ersten drei Ebenen eines Dungeons aufzuhalten und dort nach Zutaten zu suchen. Vor allem zu Beginn, wenn der Platz im Inventar noch sehr beschränkt ist. Während sich auf der zweiten Ebene noch wichtige Monster tummeln, die nicht auf der ersten sind, sind die späteren Ebenen nicht mehr ganz so bedeutsam. Dadurch lässt sich auch vermeiden, den Zwischenboss ständig besiegen zu müssen.
Letztlich hängt die Dauer der Erkundung vor allem davon ab, wie groß das Inventar ist. Zwischendurch habe ich häufig aussortiert, um etwa weniger Mehl ins Restaurant zu bringen, wenn der Kühlschrank schon fast voll davon war. Anfangs habe ich auch Ausrüstungsgegenstände weggeworfen, wenn ich sie nicht benutzen wollte, um den Platz mit Zutaten füllen zu können. Später jedoch, mit einem größeren Inventar, habe ich möglichst viel von allem nach Paell gebracht, da sich die überflüssige Ausrüstung auch verkaufen lässt. Außerdem werden manchmal auch Waffen für Nebenaufgaben benötigt.
Eingeschränkt ist es auch möglich, dass Pom an Monstern vorbeisprintet, statt sie in einen Kampf zu verwickeln. Schließlich gibt es keine Erfahrungspunkte, sondern ausschließlich Zutaten. Benötige ich bestimmte davon nicht, kann ich meist einfach ausweichen. Nur manche Monster sind besonders anhänglich und machen das Ausweichen schwieriger.
Ab in die Küche
Daneben ist natürlich auch das Restaurant wichtig. Schließlich befindet sich dort die Haupteinnahmequelle für Pom. Anfangs ist es sehr klein und bietet damit kaum Raum für Tische oder Küchengeräte.
So fängt der Restaurantbetrieb sehr langsam an und hin und wieder warten Kund:innen auch lange auf einen Sitzplatz oder gehen wütend wieder. Manchmal wünschen sie auch Gerichte, die Pom ihnen gerade nicht liefern kann, was bei mir jedoch nach den ersten Tagen kaum noch passiert ist. Darüber hinaus bringt eine unzufriedene Kundschaft keinerlei negative Auswirkungen.
Die Kundschaft findet selbst einen Sitzplatz und überlegt dann, was für ein Gericht sie sich wünscht. Anschließend kann Pom das Gericht am richtigen Küchengerät schnell auswählen und zubereiten lassen, was wenige Sekunden dauert. Steht das fertige Gericht auf dem Tresen, steht die Kundschaft bis auf einzelne Ausnahmen selbstständig auf und holt sich das Gericht. Denn die besonders betuchte Bevölkerung besteht darauf, bedient zu werden. Dann nimmt Pom das Gericht und trägt es zur richtigen Person. Nachdem ich einmal in der Hektik ein Gericht an eine falsche Person verteilt hatte, habe ich künftig sichergestellt, dass die richtige Person ausgewählt ist, ehe ich das Gericht abstelle.
Nach dem Essen gehen die Leute von sich aus zur Kasse und stellen sich an. Per Knopfdruck kassiert Pom ab und erhält neben dem Preis für das Gericht auch ein Trinkgeld. Ich habe nicht genau verstanden, wovon die Menge an Trinkgeld abhängt, aber besonders bestimmte Personengruppen geben mehr Trinkgeld (bestellen aber auch teurere Gerichte). Mit zunehmendem Rang scheinen aber auch andere Personen mehr Trinkgeld zu geben.

Was klingt denn da?
Manche Kund:innen versuchen auch, das Restaurant zu verlassen, ohne zu bezahlen. Diesen muss Pom sich rechtzeitig nähern, um sie aufzuhalten. Tatsächlich sind mir ein paar Leute so entwischt, was vor allem daran liegt, dass ich die anderen Geräusche deutlicher voneinander unterscheiden konnte.
Die Soundeffekte für fertige Überlegungen und Gerichte habe ich schnell erkannt und konnte so fix in die Küche gehen, um das richtige Gericht zubereiten zu lassen. Das benötigte Küchengerät erhält zudem ein Ausrufezeichen zur Markierung. So kann ich schnell reagieren, selbst wenn ich den Blick gerade auf einen anderen Teil des Restaurants fokussiere. Nur auf die Zechpreller:innen habe ich so manchmal leider etwas zu spät reagiert.
Immer größer, immer höher hinauf
Mit den Einnahmen zahle ich zum Teil die Schulden ab. Zum Teil vergrößere ich aber auch das Restaurant, schließlich möchte ich schneller mehr Geld verdienen, um die Schulden besser abbezahlen zu können.
Die Vergrößerung des Restaurants benötigt neben Geld auch Ressourcen aus den Dungeons. Freilich ist die Geldbeschaffung die größere Herausforderung. Nach wenigen Tagen ist das Restaurant schließlich eine Stufe größer und bietet mehr Platz. Zumeist bedeutet das mehr Platz für Gäste, je nach Stufe vergrößert sich jedoch auch die Küche und bietet damit mehr Platz für Küchengeräte. Auch wenn ich mich von wenig Platz nicht davon habe abhalten lassen, möglichst viele verschiedene Küchengeräte zu platzieren. Schließlich muss niemand daran stehen und kochen, also müssen sie nur ausreichend zugänglich sein, um ihr Menü zu öffnen.
Den Platz wiederum fülle ich mit gekauften Möbeln, die ebenfalls Materialien benötigen. Viele Tische und Stühle unterscheiden sich dabei vor allem in ihrem Aussehen oder ihrer Größe, beeinflussen den Ablauf im Restaurant aber kaum. Lampen und andere Dekoobjekte dagegen können dafür sorgen, dass bestimmte Gruppen von Kund:innen häufiger ins Restaurant kommen. Das habe ich ausgenutzt, um den Adel und Hochadel in den Kartoffelpalast zu locken, allerdings zuerst mit wenig Erfolg. Was vermutlich daran liegt, dass Restaurantstufe und -rang die Gruppen ebenfalls beeinflussen. Der Rang des Restaurants steigt dabei mit bedienten Personen.

Eine größere Menükarte
Möchte ich die Küchengeräte verbessern, benötige ich ebenfalls Materialien. Diese finde ich in verschiedenen Dungeons, was bedeutet, dass ich meine Küchengeräte ab einem bestimmten Punkt nur verbessern kann, wenn ich die Schulden abbezahle. Erst dadurch erhalte ich Zugriff auf weitere Materialien.
Verbesserte Küchengeräte erhöhen die Anzahl an Gerichten, die ich damit gleichzeitig kochen lassen kann. Aber auch die herstellbare Stufe von Gerichten wird dadurch erhöht. Während die meisten auch mit den “simplen” Gerichten der ersten Stufe zufrieden sind, verlangt der Adel nach höherstufigen Gerichten. Entsprechend muss ich also auch hier investieren, wenn ich schneller mehr Geld verdienen möchte. Das reicht aber auch als Anreiz völlig aus. Erstaunlicherweise gibt sich der Adel dann auch mit einer sehr kleinen Auswahl an Gerichten zufrieden, aber ich habe dennoch weiterhin Nebenaufgaben erfüllt, um das Angebot zu erweitern. Auch deshalb, weil die Gerichte alle sehr ansehnlich gestaltet sind.
Natürlich verlangen verschiedene Gerichte auch unterschiedliche Zutaten. Zwar hatte ich nicht immer alle Zutaten da, aber nach bestimmten Zutaten habe ich dennoch nur selten gesucht. Stattdessen reicht es oftmals auch aus, einfach in einen Dungeon zu gehen und alles niederzumetzeln. Abgesehen von den flauschigen Monstern, die Mehl fallen lassen natürlich. Wenn ich einmal bestimmte Zutaten brauchte, dann meistens für eine Nebenaufgabe und nicht für das Restaurant.
Stoßzeiten
Da eine Spielminute einer Sekunde Echtzeit entspricht und das Restaurant maximal bis 23 Uhr geöffnet ist, dauert ein komplett geöffneter Tag ungefähr eine Viertelstunde. Mittags und abends kommen mehr Gäste, dazwischen weniger.
Durch die geringe Größe beginnt der Restaurantbetrieb in Cuisineer sehr entspannt. In den ersten Stufen steigt die Besuchsrate langsam, aber stetig an, bis irgendwann die Stoßzeiten deutlich auffallen. Wollen dann viele Gäste gleichzeitig etwas bestellen, während andere bezahlen und vielleicht noch jemand heimlich verschwinden will, kann das schnell stressig werden. Ich hatte allerdings nur einen Tag, an dem mich der Betrieb ein wenig überfordert hat (entsprechend die falsch verteilte Bestellung), ansonsten war ich meist entspannt. Schließlich habe ich von Anfang an versucht, möglichst schnell die Bestellungen an die Küche weiterzugeben und Geld entgegenzunehmen. Später kam der Sprint hinzu, um fix zwischen Küche und Kasse zu wechseln. Die Gäste lassen ausreichend Zeit, um sie zu bedienen oder ihr Geld entgegenzunehmen. Da zudem kaum Gäste Gerichte wollten, die ich ihnen nicht zubereiten konnte, habe ich so nur wenig Kundschaft verloren.
Hilfreich ist dabei auch, dass die Stoßzeiten zwar sehr voll werden, aber auch nur begrenzt lange dauern. Darauf folgen immer wieder ruhigere Zeiten, die weniger Aufmerksamkeit erfordern. Zudem habe ich zwischendurch das Restaurant auch nur für halbe Tage geöffnet, um hinterher einen Abstecher in einen Dungeon zu machen. Darin vergeht die Zeit nicht, aber danach ist es stets 22 Uhr. Um Mitternacht geht Pom ohne negative Konsequenzen ins Bett.
Während anfangs alles etwas langsamer geht, ist es später auch deutlich leichter, viel mehr Geld zu verdienen. Was in Anbetracht der zunehmenden Schuldenhöhe auch notwendig ist. So wirken die Schulden zwar erst einmal wie ein unbezwingbarer Berg, doch nach und nach wirkt das Abbezahlen immer schaffbarer.

Fazit
Cuisineer kocht ein unterhaltsames Gericht aus den Zutaten Dungeoncrawler und Restaurantsimulation. Beides ist simpel genug, um Spieler:innengruppen zu unterstützen, die einen der beiden Aspekte nicht gut beherrschen. Gleichzeitig bietet das Kampfsystem auch viele verschiedene Möglichkeiten zum Ausprobieren und Bossgegner bringen eine optionale größere Herausforerdung. Das Restaurant lässt sich immer weiter vergrößern und unterschiedlich dekorieren und bietet viele verschiedene Rezepte, die Herausforderung besteht jedoch vor allem darin, ob hektische Stoßzeiten stressen oder nicht. Entsprechend war für mich das Kämpfen abseits der Bossgegner unterhaltsam und angenehm schnell, während der Restaurantbetrieb im Verlauf das richtige Maß an Kundschaft gefunden hat. Die häufig fehlenden Konsequenzen abseits des Inventarverlusts begrüße ich sehr, bleibt der Titel dadurch entspannend. Gerade als Einstiegstitel eignet sich Cuisineer dadurch gut, um grundsätzliche Mechaniken kennenzulernen.

Herzlichen Dank an Marvelous Europe für die Bereitstellung des Testmusters. Gekocht auf Xbox Series X.