Ninja Ming (Preview)

Artwork zu Ninja Ming

Eigentlich bin ich kein wirklich großer Freund von Demos und damit auch sehr wenig von solchen Beta-Builds, wie ich sie hin und wieder hier über das Village kennenlerne. Da ich eher bei Sachen ausprobieren will, die mich sowieso ansprechen, bin ich zumeist von einer Demo begeistert. Selten werde ich dann wirklich ernüchtert. Ninja Ming hat mich nun dieser Tage eines besseren belehrt. Es gibt noch einen Faktor, für den es sich lohnt, eine Vorab-Version zu spielen. Und die dafür sorgt, dass ich persönlich Ninja Ming empfehlen kann, wenn es nächstes Jahr erscheint, aber es selber wohl nicht spielen werde.

Ninja Ming ist da, um mich zu knechten

Dabei hat Ninja Ming wirklich alles im Repertoire, um sich in mein Herz spielen zu können. Im 2D-Platformer schlüpfen wir in die Rolle des gleichnamigen Ninjas, welcher dem Pfad der Transzendenz folgen will. Für diesen Zweck hat er ein magische Fähigkeit erlernt, die es ihm erlaubt, sich an die Position eines Kunai (Wurfmesser eines Ninjas) zu teleportieren. Und um wahre Transzendenz zu erreichen, müssen wir das Beste aus dieser Kraft herausholen.

Es ist darum höchste Präzision, nahezu perfektes Timing und an der ein oder anderen Stelle Cleverness gefragt, um dieses “space ninjutsu” zu meistern. In den ersten Bildschirmen fühlte sich Ninja Ming für mich auch richtig gut an. Werfen wir den Kunai, fliegt er ja nach Wurfrichtung für eine gewisse Weile und bleibt dann kurz hängen. In diesen wenigen Sekunden müssen wir noch einmal den Wurf drücken, um Ming direkt an Ort und Stelle zu teleportieren.

Bewegtbild aus einem Level von Ninja Ming

Normalerweise können wir nur einen einzigen Wurf nutzen und müssen dann landen. Die Level – welche in Form von einzelnen Bildschirmen durchlaufen werden – bieten allerdings immer wieder auffüllbare Messer. Sammeln wir diese ein, können wir einen kleinen Sprung in der Luft ausführen und auch einen weiteren Wurf nutzen. Später kommen in diesem ersten Kapitel noch Feuerbälle hinzu, welche wir einsammeln müssen, um Kisten zu zerstören. Doch bereits diese wenigen Optionen machen Ninja Ming zu einem extrem herausforderndem Spiel. 

Ist es zu stark, bin ich zu schwach

Ninja Ming will dies auch offensichtlich sein. In einer wahlweise abschaltbaren Leiste oben werden Tode und Zeit mitgezählt, um den Wiederspielwert in Form diverser Herausforderungen zu steigern. Selbst die Demo hat bereits jetzt einen Subreddit, in dem jemand seinen “Weltrekord” zu Ninja Ming verlinkt hat: zweieinhalb Minuten inkl. aller Sammelgegenstände. Und ich sitz davor und denke mir »Verdamm mich doch!«. 

Gerade die Bonus-Herausforderungen durch die sammelbaren Schriftrollen haben es in sich. Ähnlich wie die Erdbeeren in Celeste liegen diese mal auf, mal abseits des Weges und erfordern ein besonderes Geschick von uns. Hier lag allerdings im Laufe der Demo mein größtes Problem: Während sich Wurf und Teleportation gut und flüssig spielen und das Leveldesign richtig schnell knackig herausfordernd wird, fehlt mir das komplette Timing nach einem Ortswechsel. 

Ich kann dabei nicht gänzlich nachvollziehen, ob es ein visuelles oder akustisches Phänomen ist. Und nicht auszuschließen ist meiner Ansicht nach auch, dass das Spiel hier noch keine guten Indikatoren für das Timing hat oder ich einfach nur ganz simpel aktuell zu schlecht für Ninja Ming bin. Ich halte beides für wahrscheinlich, tendiere aber aufgrund des oben verlinkten Speedruns zu zweiterem Faktor. 

Ninja Ming ist ein tolles Spiel, aber auch eines für mich?

Und so hadere ich mit mir. In diesem ersten Kapitel bin ich enorm an meine Platforming-Grenzen gestoßen. Wie soll es dann erst in späteren Abschnitten des Pfades der Transzendenz aussehen? Gerade mit Blick auf die Item-Leiste unten, in der sich Kunai und nach dem Einsammeln der Feuerball befinden, wird mir “Angst und Bang“. Sind dort doch noch etliche Slots frei, um das Leveldesign noch anspruchsvoller zu machen.

Screenshot aus einem Level von Ninja Ming
Versteckte Pfade wie dieser führen zu einer größeren Herausforderung

Aber mein Eindruck ist definitiv ein positiver. Wenn Ninja Ming im nächsten Jahr auf dem PC erscheinen wird, werden Freunde herausfordernder Plattformer definitiv zuschlagen dürfen. Das gesamte Gameplay folgt einer simplen Idee, das Leveldesign stellt uns allerdings enorm auf die Probe. Ich bin selbst ein Freund solcher Plattformer. Und ich werde auch Ninja Ming eine Chance einräumen, wenn es erscheint. Zwar sehe ich mich gegenwärtig noch nicht in der Lage, die Geschicke von Ninja Ming zu meistern, doch die Demo zeigte mir nicht nur meine Schwäche auf. Sondern auch, dass hier viel Potenzial schlummert, den ich gerne miterleben möchte.

Auf Steam Deck an der eigenen Reaktionsfähigkeit verzweifelt. Ein herzlicher Dank geht an 1 Poss Studio für die Bereitstellung eines Mustercodes.