Platz 9 – Hydrobot
Dies ist ein Spiel, was ich beim Blick auf unsere Village-Redaktion definitiv hier unten erwartet habe. Overwatch hatte zwar seine Liebhaber, doch von sieben bewerteten Listen, befand es sich gleich dreimal auf dem letzten Rang. Zum Vergleich hatte Dragon Age nur eine roter Laterne bei sechs bewertenden Listen.
Punkte | 26 |
Gespielt | 4 |
Höchster Platz | 1 |
Niedrigster Platz | 10 |
Platz 9
Immer wieder wurde über die Jahre Kritik laut, dass die Spiele, die geehrt werden sollen, im Grunde kaum im Vordergrund stehen. Einerseits gibt es eine Fülle von Werbepartnerschaften, die sich wieder und wieder ihren Weg auf die Bühne der Game Awards bahnen. Und andererseits der nahezu obligatorische Hideo Kojima-Auftritt. Beide Aspekte fanden 2016 ihre – mehr oder weniger – (un)rühmlichen Höhepunkte. Je nach Perspektive, schätze ich mal.
Bleiben wir erst einmal bei Hideo Kojima. Der japanische Videospielentwickler, der 1986 mit Penguin Adventure sein Debüt feierte und ein Jahr später mit Metal Gear erstmals große Aufmerksamkeit auf sich zog, erhielt 2016 den Industry Icon Award für sein Lebenswerk. Egal wie jeder von uns persönlich zu ihm oder seinen Werken stehen mag, dürfte keiner seinen Stellenwert für die Industrie ernsthaft in Zweifel ziehen. Außer vielleicht Konami ein Jahr zuvor, denn aufgrund des Streits des Publishers mit Kojima wurde ihm untersagt, bereits 2015 diesen Award entgegenzunehmen. Geschweige denn öffentlich aufzutreten.
Dies hatte zur Folge, dass nicht Hideo Kojima 2015 den Best Action-Adventure-Award auf der Bühne entgegennahm, sondern…Kiefer Sutherland, US-Schauspieler und Sprecher von Snake in Metal Gear Solid V: The Phantom Pain. 2016 war es dann doch soweit, schließlich galt es zugleich das neue Projekt Death Stranding mit verwirrenden Trailern vorzustellen. Aber Kojima und The Game Awards – eine Liebe auf den ersten Blick. Abgesehen von 2015 war er lediglich 2018 und 2020 nicht Gast. Und bei ersterer fungierte Kojima als Teil der Jury für die Auszeichnung des besten Studentenspiels.
Cybermania lässt grüßen…
Doch weitaus peinlicher, als der ständige Freundschaftsdienst, den Keighley Kojima erweist, dürfte wahrscheinlich der Werbeauftritt der US-amerikanischen Rasierklingen-Marke Schick gewesen sein. Ihre Idee war es nämlich, ganz im Stil der peinlichen Auftritte aus Cybermania, mit einem Maskottchen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Hydrobot trat mehrmals mit unterschiedlichen Akteuren auf und präsentierte ein fiktives Kampfspiel, in dem “seine Klinge” die weitaus bessere sei als herkömmliche Klingen.

Meine persönliche Ansicht? The Game Awards sind eindeutig ein Kind des US-Fernsehens. Bereits für die Oscars oder andere Großveranstaltungen wie den Super Bowl sind große, teils penetrante Werbedeals gang und gäbe. Und die halbe Show besteht daraus, dass uns “Werbung” für bisher unbekannte oder sogar bekannte Spiele vorgesetzt wird.
Auszeichnungen und die damit verbundene Ehrung der Menschen hinter unserem liebsten Hobby spielen vielleicht keine untergeordnete Rolle, aber sind nicht der Fokus der Veranstaltung. Genau wie das Ranking hier, was auch nur hübsche (aber HÖCHST wissenschaftliche) Aufmachung für diesen Rückblick darstellt. Wirklich schlimmer wird es erst, wenn die Ehrung offensichtlich eine zweite Geige in The Game Awards spielt. Aber zu diesem Themenfeld kommen wir noch…