Zehn Jahre The Game Awards – Ein Rückblick

Platz 10 – World Premiere

Der allererste Game Awards-GOTY-Gewinner hat in unserer Redaktion über zehn Jahre lang keine Freunde gefunden. Dabei war Dragon Age: Inquisition damals anders als das diesjährige Veilguard zumindest vonseiten der Review-Outlets ein starkes Brett. Und setzte sich gegen starke Konkurrenz wie Bayonetta 2 und Dark Souls 2 sowie Hearthstone durch. Mit einer durchschnittlichen Platzierung auf Rang 8 aber zahlenmäßig sicherlich gerechtfertigt.

Punkte22,5
Gespielt6
Höchster Platz4
Niedrigster Platz10

Platz 10


Wir beginnen unsere Reise durch zehn Jahre The Game Awards sehr langweilig…nämlich an ihrem Anfang. Nachdem sich die Spike Video Game Awards für ein Jahr als VGX neu erfand, sank das Interesse des namensgebenden Senders und es drohte das Aus für eine Preisverleihung für Videospiele aus den USA. Im November 2014 gab Spike dann bekannt, dass die Spike VGX nicht mehr zurückkehren würde. Geoff Keighley allerdings, der bis dahin vor allem hinter den Kulissen der Spike VGA tätig war, gab bereits kurz danach sein eigenes Event bekannt: The Game Awards. 

Am prinzipiellen Konzept hat sich nicht viel geändert: Preisverleihungen von großen sowie kleinen Awardkategorien werden vermischt mit Ankündigungen sowie frischem Gameplaymaterial zu zukünftig erscheinenden Titeln. Ein wenig wie die Oscars, die Keighley so liebt, gemischt mit den beliebten Messe-Konferenzen, die wir beispielsweise von der Gamescom her kennen. Lediglich der Anteil der Werbung zwischen “Werbung” für die Zukunft des Gaming sowie dem Feiern der Gegenwart hat sich gehörig gesteigert. 

Screenshot aus The Game Awards 2014 mit Tim Schaefer am Redepult

Und so gab es einige erste Male 2014. Der erste Laudator war Tim Schäfer, der den Award für beste Performance an Trey Parker überreichen durfte. Ihr wisst schon, der Trey Parker, der in seiner South Park-Serie (und somit auch Stick of Truth) nahezu alle Charaktere vertont. Also gegen Kevin Spacey hätte er bei den Oscars niemals gewonnen…

Und sie waren nie wieder gesehen…

Zahlreiche Spiele erhielten in der ersten Ausgabe der Game Awards eine Bühne, um sich der interessierten Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Doch zehn Jahre später sind es immer noch DREI Spiele aller Ankündigungen und Weltpremieren, die bis heute das Licht der Welt nicht erblickt haben.

Die zweite Staffel von The Wolf Among Us 2 bedauere ich persönlich sehr. The Walking Dead mag emotionaler sein, aber wenn es um Telltale Games geht, dann ist mein Favorit eindeutig das erste Bigby Wolf Abenteuer. 2014 wurde die episodische, erste Staffel fertiggestellt und wurde sogar für zwei Kategorien nominiert. Dass eine zweite Staffel kommen würde, war dann irgendwie keine große Überraschung. Dennoch blieb es lange still um Season 2, bis 2019 – ebenfalls auf den TGA – eine Neuankündigung erfolgte. Doch bis heute lässt das Adventure auf sich warten, allerdings gab es in diesem Oktober letztmals eine Versicherung der Entwickler, dass die Arbeit weiterhin fortgesetzt werden würde.

Screenshot aus The Wolf Among Us 2
Bigby, wann dürfen wir dich endlich wieder begleiten?

Anders sieht es bei den anderen beiden Spielen aus. Before war ein kleines Survival-Indieprojekt. Die Webseite zum Spiel gibt es heute noch, allerdings lässt es noch auf sich warten. Bill Lowe (nicht der Jazzmusiker) arbeitete zuletzt an Rollerdrome für Roll7, die Facepunch Studios haben sich in der Zwischenzeit Rust und anderen Titeln zugewendet. Zu guter Letzt fehlt auch von Human Element jede Spur. Dies ist allerdings auch kein Wunder, denn bereits 2015 musste das Studio Robotoki seine Pforten schließen und den Online-Shooter einstellen.

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