Master Detective Archives: RAIN CODE Plus (Review)

Unter anderem Macher von Danganronpa brachten letztes Jahr ein neues Adventure, das in diverser Weise daran erinnert, sich aber auch abhebt. Zuerst erschien die Switch-Version, nun im Oktober des Folgejahres erscheint Master Detective Archives: RAIN CODE Plus auf weiteren Plattformen inklusive der ursprünglichen Downloadinhalte. Ich habe mich auf PlayStation 5 gern in den Regen begeben.

Ohne Erinnerung in die Isolation

Der Protagonist des Spiels erwacht ohne Erinnerung. Ein Brief in seiner Kleidung identifiziert ihn als Yuma Kokohead, der im Auftrag der World Detective Organization in das isolierte Kanai Ward geschickt wird. Schon der Weg dahin fordert den unsicheren Yuma als Detektiv. Aber wie es sich herausstellt, hilft ihm dabei ein mystisches Wesen, Shinigami.

Vielleicht hängt er gern ab?

Werden die beiden das Geheimnis von Kanai Ward lösen können? Verschiedene Fälle gilt es zu lösen. Und auch andere Detektive werden beteiligt. Diese haben diverse besondere Fertigkeiten.

Ich fand die Erzählung und die Fälle unterhaltsam und spannend, auch wenn mir als Spieler teilweise so manches deutlich früher klar wurde als Yuma.

Detektivarbeit

Yuma und die anderen geraten in verschiedene Fälle. Dabei gilt es Gespräche zu führen, Fussarbeit zu leisten und Orte nach Hinweisen zu untersuchen. Verpassen kann man dabei nichts. Teilweise kommen auch besondere Fertigkeiten anderer Detektive zum Tragen, ohne dass es zu komplex würde. Manchmal muss man auch Quick Time Events bestehen.

Das bekannte pinke Blut.

Aber Yuma bräuchte nicht die Hilfe von Shinigami, wenn es damit getan wäre.

Im Mystery Labyrinth

Shinigami kann Yuma in das Mystery Labyrinth bringen, in dem das aktuelle Mysterium verkörpert wird. Dort kann er mit ihr gemeinsam das Mysterium lösen. Beim Öffnen kommt eine Transformationssequenz von Shinigami, die an „Magical Girl“-Anime erinnert.

Auch wenn die Bezeichnung Labyrinth anderes andeuten könnte, wird man sich dort nicht verlaufen. Manche Gänge mit Gesprächen der Charaktere führen relativ lange geradeaus. Teilweise muss man gemäß einer Frage die richtige Antworttür nehmen. Manchmal muss man unter gewissem Zeitdruck die richtige Lösung wählen.

Keine Gefahr, sich zu verlaufen.

Oft tauchen sogenannte Mystery Phantoms auf. Diese symbolisieren Personen, die die Lösung des Falles behindern wollen. Dann muss Yuma vielen entgegengeschleuderten Aussagen ausweichen. Und bestimmte mit seiner Solution Blade zurückschleudern. Meist muss man dabei den richtigen Hinweis aus einer kleinen Auswahl ausgewählt haben. Ansonsten beginnt die Runde von vorn, wobei man einen Tip erhält. Das passiert ebenfalls, wenn man eine Runde enden lässt. In der Regel dürfte es nicht allzu schwer fallen, die richtigen Aussagen zurückzuschleudern. Teils ist der Kampf gegen das Phantom dann vorbei und es geht im Labyrinth weiter, manchmal sind mehrere Runden zu bestehen.

Fast Zeit zum Ausweichen.

Dann gibt es noch Stellen, an denen Shinigami mit Bikini bekleidet in einem aufrechten Fass steht. Dieses dreht sich und man muss Buchstaben darauf in der richtigen Reihenfolge wählen, um das fehlende Wort eines Satzes zu bilden. Damit hatte ich meist keine Probleme und musste nur zweimal probieren, um mit dem Wortanfang auf das richtige englische Wort zu kommen. Das Mysterium um Shinigamis Bekleidung bei diesem Minispiel habe ich nicht gelöst, aber das ist in Ordnung.

Fehler im Mystery Labyrinth führen meist zu Schaden, was abseits der Abschlusswertung nicht besonders hinderlich ist. Teils führen sie jedoch zu direktem Versagen. Allerdings kann man neben dem Anfang des Labyrinths auch den letzten Checkpoint wählen, wodurch wenig verloren ist.

Nicht jedes Mysterium muss gelöst werden.

Am Ende eines Mystery Labyrinth deckt man den Schuldigen auf. In eine Comicdarstellung der Abläufe setzt man die richtigen Elemente ein und anschließend folgt eine Erzählung dazu. Shinigami setzt schließlich eine Art Spezialangriff mit etwas längerer Animation ein. Anschließend geht es wieder in die normale Welt zurück.

Durch diverse Aktionen und gute Rankings in Labyrinthen erhält man übrigens Erfahrungspunkte, die den Detektivrang erhöhen. Damit bekommt man Punkte zum freischalten von Fertigkeiten, die im Labyrinth helfen können und zum Beispiel die Zahl falscher Hinweise in der Auswahl verringern.

Manchmal wird es etwas seltsamer im Labyrinth.

Fazit

Master Detective Archives: RAIN CODE Plus hat mich gut unterhalten. Es erinnert in Teilen positiv an Danganronpa, aber mit anderem Setting. Ich habe auch keinen fiesen schwarzweißen Bären oder ähnliches vermisst. Das Ermitteln und Lösen der Fälle benötigt nicht allzuviel Hirnschmalz, weiss aber zu unterhalten. Der Stil und Charakterdesigns gefallen, und an der Musik habe ich nichts auszusetzen. Mit Sammelobjekten kann man zudem kleine Szenen mit verschiedenen Detektiven freischalten.

Die für die Switch-Version ursprünglich als Downloadinhalt erschienenen Substories sind etwa halbstündige Kurzgeschichten, die jeweils einen anderen Detektiv als Mittelpunkt haben. Der detektivische Anspruch bleibt dabei im Grunde aussen vor.

Vereinzelt gibt es Anspielungen auf andere Werke.

Insgesamt hat mir Master Detective Archives: RAIN CODE Plus gut gefallen.

Vielen Dank an Spike Chunsoft für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 5.