Memories Off -Innocent Fille- (Review)

Dieses Jahr haben gleich 7 Spiele der „Memories Off„-Reihe dank Spike Chunsoft ihren Weg über Steam zu uns gefunden. Der achte Teil der Reihe, Memories Off -Innocent Fille- ist dagegen schon etwas länger hierzulande erhältlich, wenn auch ebenfalls mit lediglich Japanisch, traditionellem sowie vereinfachtem Chinesisch als Textoptionen. Ich hatte es zwar kurz vor dem Erscheinen der anderen Teile gekauft, aber dann entschlossen die Spiele in der ursprünglichen Reihenfolge zu spielen. Somit dauerte es etwas länger zu erfahren, was es mit dem unschuldigen Mädchen (innocent fille) auf sich haben mag.

Aus dem kalten Norden in bekannte Gefilde

Der Protagonist des Spiels, diesmal übrigens voll japanisch vertont, ist Kasane Kusunose. Da das japanische Zeichen seines Vornamens, 累, kaum als Kasane gelesen würde, erhielt er als Spitznamen eine andere Lesart, Rui. Rui lebt auf Hokkaido in japans Norden.

Noelle ist halb französisch.

Auf drängen eines alten Kindheitsfreundes kommt er per Austauschprogramm nach Kanagawa in die Gegend, die man aus den Vorgängern kennen mag.

Eigentlich will er in der Schule unauffällig bleiben, doch sein Kindheitsfreund Riichi Miki macht ihm gleich am Schulfestival einen Strich durch die Rechnung. Seine Zwillingsschwester Yuzuri freut sich ebenfalls über ein Wiedersehen mit Rui. Auch hilft Rui zwei Schülerinnen einer anderen Schule, die vertretend für diese mit einer Vertreterin des Schülerrats zu Besuch gekommen sind.

Riichi und seine Schwester Yuzuri. Manche sagen, er hänge zu sehr an ihr.

Und dann glaubt Rui, Kotori zu sehen. Die jüngere Schwester von Riichi und Yuzuri ist bei einem dramatischen Ereignis vor sieben Jahren ums Leben gekommen. Riichi und Yuzuri sind daraufhin umgezogen, Rui dagegen ist in Hokkaido verblieben und hat sich von anderen weitgehend distanziert.

Kann der Schulaustausch mit neuer Umgebung und neuen Bekanntschaften Rui über die Vergangenheit hinwegverhelfen, oder reißen nur alte Wunden auf?

Wenn ich mich recht erinnere, waren ihre Namen…

Light Side und Heavy Side?

Memories Off -Innocent Fille- hat eine Aufteilung in Light Side und Heavy Side. Auf der Light Side ist die Geschichte für Rui mehr auf die Zukunft ausgerichtet. Auf der Heavy Side geht es mehr um das vergangene Drama. Allerdings gibt es dabei nicht für jede mögliche Partnerin eine Light und eine Heavy Side, wie man vielleicht annehmen würde.

Allerdings kann man nicht von Anfang an frei wählen. Bestimmte Routen werden erst nach und nach freigeschaltet. So muss man zum Beispiel erst mal ein gutes Ende auf der Light Side erreichen, um überhaupt die Heavy Side freizuschalten. Und auch dort ist dann nicht gleich alles verfügbar.

Keine gute Wahlmöglichkeiten.

Der Verlauf der Geschichte oder manchmal auch nur einzelner Szenen kann zum einen durch die bekannten Auswahloptionen beeinflusst werden. Neu in diesem Teil ist das vereinzelt auftretende R.A.I.N.S -System. Dabei bekommt man zwei Personen zur Auswahl und soll entscheiden, wen man aufgeben oder im Stich lassen möchte. Bei diesen Stellen hat man nur begrenzt Zeit, zu wählen. So lassen sich dann mal mehr, mal weniger getrennte Routen und mal mehr, mal…weniger gute Enden erreichen.

Fazit

Zwischen dem ursprünglichen Release des siebten Teils der Reihe und Memories Off-Innocent Fille- lagen ein paar Jahre. Im Spiel wurden Andeutungen gemacht, es könne der letzte Teil sein. Dafür haben auch einige Charaktere aus den Vorgängern kürzere Auftritte. Und es gibt sogar eine freischaltbare Route, die sich mehr um den reihenbekannten Shin Inaho dreht. Aber mittlerweile wissen wir, dass ein weiterer Teil in Arbeit ist, der nächstes Jahr zumindest in Japan erscheinen soll. Ich freue mich schon mal darauf.

Hamlet aus dem japanischen zurück übersetzt klingt hier etwas seltsam.

Auch dieser Teil wusste mich zu überzeugen. Auch auf der Light Side ist nicht alles fröhlich Sonnenschein, sondern wie gewohnt Anspannung, Unsicherheit und emotionale Szenen zu sehen. Auf der Heavy Side geht es dann mehr dem Drama der Vergangenheit und dessen Folgen nach. Dabei kann es auch zu schlechten Verläufen kommen, die aber nicht zu intensiv dargestellt werden. Sprachausgabe, Musik und Designs gefallen mir auch diesmal. Ein klein bisschen hakte es bei mir lediglich, dass Shin plötzlich „zu gut“ aussieht. Aber das ist nicht dramatisch.

Auch wenn ich mit Japanisch zufrieden bin, kann ich die verfügbaren Sprachen für die Wertung natürlich nicht außer Acht lassen.

Getestet auf PC (Steam Deck)