Monster Jam Showdown (Review)

Monster Jam Showdown Review Header

Monstertruck – ein Fahrzeug bei dem sich sowohl der Offroad Racing Gamer als auch das Kind in mir freuen. Dabei bin ich kein Zuschauer der offiziellen Monster Jam Shows, sondern erfreue mich einfach nur daran diese besonderen Maschinen in Videospielen fahren zu können.

Demnach betrachte ich Monster Jam Showdown rein aus einer Sicht eines Offroad-Rennspiel-Fans, welcher eben diese Fahrzeuge einfach mag. Was das Spiel auch abseits der Marke leisten kann – darauf war ich sehr gespannt.

Monster Jam Showdown Mainmenu

Bunt und Over-the-Top

Schon das Hauptmenü des Spiels zeigt sofort was Sache ist. Dieses ist nicht unübersichtlich, doch präsentiert sich mit Neon-Farben und in der Mitte mit einem Monstertruck, welcher auf einem zerquetschten Auto steht. Dies überrascht aber nicht unbedingt, denn sollte man das Intro-Video des Spiels nicht übersprungen haben, sah man schon eine bunte und wuchtige Montage der Boliden, mit ebenso wuchtigem Soundtrack und Schrifteinblendungen wie „Freestyle“.

Hier kann ich auch schon gut zusammenfassen, dass dieser Stil sich über das Spiel hinweg hält. Der Soundtrack ist stets wuchtig (mit Richtung wie Rock, Electro und Dubstep), Streckenelemente weisen Farben wie pink und gelb auf, Menüelemente sowie Symbolik passen ebenso dazu und natürlich gibt es, typisch für ein modernes Spiel, auch ein paar passende Profilanpassungen.

Grafisch und technisch kann sich das Spiel ebenso wirklich ordentlich sehen lassen. Eine Top Beleuchtung, klasse Partikel- und Dreck-Effekte und die Zerstörung an den Fahrzeugen sieht wirklich toll aus. Dabei hat jeder Monstertruck ein inneres Rollkäfiggerüst, welches von der eigentlichen Optik umhüllt ist. Diese Hülle kann wegbersten, abblättern und hängt auch gerne mal danach lose noch am Fahrzeug dran.

Monster Jam Showdown Light
Das ist einfach nur der Kameraschwenk vor dem Beginn des Rennens

CRUSHSTATIIIIIIIOOOOON – die Monster Jam Vorlage macht es noch wilder

Was dem ganzen noch die Krone aufsetzt, sind die Designs der Monstertrucks sowie dem Sprecher während den Veranstaltungen. Wie schon erwähnt, ist mir die Vorlage nicht sehr geläufig, doch selbst ohne dieses Know-How fühlen sich diese beiden Elemente so gut der Vorlage entnommen an.

Das Beispiel in der Subheadline bezieht sich auf einen Monstertruck, welcher wie ein Hummer aussieht (das Tier, nicht der SUV), namens Crushstation. Und ja, der Sprecher betont das auch so. Echt witzig und zugegeben, es macht mich ein wenig neugierig auf das echte Monster Jam (wobei ich nicht so ganz im Reinen mit der Umweltfrage bei der Sache bin, aber das ist ein anderes Thema).

Mit dem Hummer haben wir natürlich nicht das einzige witzige Monstertruck-Design. Es gibt noch welche die wie Hunde aussehen, andere sehen aus wie Dinosaurier oder Drachen und wieder andere sind an klassische Autos angelehnt. Natürlich finden wir auch mehrere typische Monstertrucks, welche sich recht üblich in Pick-Up Optik zeigen. Mein Favorit ist aber ein Monstertruck in Optik eines amerikanischen Schulbus, mit dem Namen „Higher Education“ (hehe, versteht ihr? Weil das Fahrzeug so hoch ist …).

Monster Jam Showdown Higher Education

Mehrere Spielmodi und die Showdown Tour

Mit der Treue zur Vorlage schaffe ich mal einen Übergang zu den Spielmodi. Es gibt drei Überkategorien: Stunt (blau), Short (grün) und Racing (rot). Diese Bezeichnungen habe ich wohl bemerkt nur aus den Trophäen/Erfolgen des Spiels entnommen, da sie ingame eigentlich nirgends stehen und demnach die Farben hier relevanter sind. Unter diesen drei Farben verstecken sich doch tatsächlich 8 verschiedene Modi (zusammen) + zusätzlich den scheinbar namensgebenden Modus „Showdown“.

Die Modi der Stunt (blau) Kategorie drehen sich komplett um Stunts und Punkte. Darunter gibt es drei Modi, namens Freestyle, Best-Trick und Extreme-Freestyle. Die Short (grün) Kategorie umfasst kleine Rennen innerhalb einer Arena zwischen zwei Fahrern und drei Runden in einem Turnierbaumsystem. Hierbei sind es nur zwei Modi, namens Head-to-Head und Extreme-Head-to-Head. Abzüglich der Extreme Varianten, welche einfach komplexere Natur-Szenerie Gebiete anstatt der realen Arenen verwenden, sind diese Modi ziemlich klar die am deutlichsten der Vorlage entsprungen Modi. Abseits der Combozähler u.Ä. stelle ich mir die Shows in echt auch so ähnlich vor.

Monster Jam Showdown Campaign
Eine Karte des Death Valley in der Einzelspielerkampagne

Das Highlight des Spiels sind meiner Meinung nach die Modi der Racing (rot) Kategorie. Hierbei finden wir drei Modi, namens Rundkursrennen, Horde und Figure-8-Racing. Die ersten beiden spielen sich auf größeren längeren Strecken in einer naturellen Szenerie ab, die mein Offroad-Herz höher schlagen lässt. Pure Offroad-Strecken mit unterschiedlichen Bahnbreiten, Verzweigungen und mehreren toll gesetzten Sprüngen. Wir haben hierbei zwar keine hochbrillanten Strecken ala Motorstorm, doch sie sind wirklich einer der besseren, die ich bisher in Offroad-Rennspielen gesehen habe. Im Gameplay ist Rundkursrennen ein ganz normales Rennen mit drei Runden, wohingegen man bei Horde als Jäger versuchen muss eine Läufer Meute einzuholen. Der dritte Modus, das Figure-8-Racing, hat eigenen Strecken die dem Namen passend immer in einer 8 geformt sind. Bei den meisten Fällen führt dies zu möglichen Kollisionen im Kreuzverkehr und stellt eben somit das Gimmick dieses Modus dar.

Zu guter Letzt haben wir noch den Modus Showdown. Hat man in der Kampagne genug Veranstaltungen einer Kategorie geschafft, darf man in einem „Showdown“ gegen einen besonderen Monstertruck antreten. Dies wird hübsch mit einem Intro in Szene gesetzt und darauf folgt ein besonderes Rennen, bei dem man sowohl erster werden muss, als auch innerhalb des Rennen eine gewisse Punktzahl mit Tricks erreichen muss. Als Belohnung bekommt man natürlich den jeweiligen Monstertruck.

Dies sind die Modi der Einzelspielerkampagne namens „Showdown Tour“. Man spielt dabei nach und nach die verschiedenen Veranstaltungen auf drei großen Gebieten (Death Valley, Colorado, Alaska) und schreitet somit weiter fort. Im lokalen Mehrspielermodus (2 Spieler Splitscreen) hat man die fünf Modi Rundkursrennen, Figure-8-Racing, Freestyle, Best-Trick und Head-to-Head zur Auswahl. Online gibt es wiederum noch weitere extra Modi zur Auswahl, doch hierbei konnte ich im Testzeitraum leider noch keine Runden finden (war ja noch vor Release).

Monster Jam Showdown Showdown Soldier Fortune
Ein Showdown Intro

Progression (bleibt dran, das Gameplay kommt danach)

Wenn man die Kampagne beginnt und weiter spielt, fallen mehrere Dinge bzgl. Progression auf. Anfänglich hat man nur drei Monstertrucks zur Auswahl, doch das Spiel hat ganze 40 Stück in Petto (im Grundspiel, 26 weitere werden als DLC beworben). Ja, die restlichen 37 Monstertrucks muss man freispielen! Dies tut man durch Spielen der Kampagne, Aufleveln eines Spielerlevels und Erfüllen verschiedener Herausforderungsziele.

Ich fand dies äußerst motivierend und es fühlt sich meiner Meinung nach auch überhaupt nicht grindy an. Nach nicht einmal 10 Stunden habe ich bereits alle Monstertrucks bis auf einen freigeschaltet. Dazu kann man bei einigen Monstertrucks weitere Lackierungen freischalten, ebenso über Herausforderungen, und dazu noch verschiedene Profilanpassungen. Die 20 Rennstrecken, 12 Arenen usw. sind wie heutzutage üblich bereits alle freigeschaltet. Im Übrigen bietet die Kampagne grob über 130 Veranstaltungen. Eine ordentliche Menge für Einzelspieler, was durch die Abwechslung nicht langweilig wird. Wobei ich die knapp 50 Stunt Veranstaltungen etwas viel finde (weil ich Rennen lieber mag).

Seltsamerweise gibt es wohl einen Erfahrungsbooster als DLC zu kaufen. Persönlich sehe ich den Nutzen davon nicht, da ich die Level sehr schnell aufgestiegen bin. Dies geschieht übrigens durch Punkte sammeln innerhalb der Rennen, mit Tricks und Leistungen am Event. Was noch gesteigert werden kann, in dem man die Monstertrucks verbessert mit Verbesserungpunkten. Diese bekommt man wiederum durch Level-Ups, wobei ich auch davon so viele habe, dass ich beim Aufleveln der Monstertrucks nie auf Null gestoßen bin (Monstertrucks lassen sich dreimal aufleveln).

Monster Jam Showdown Crushstation Levelup
Crushstation bekommt Bonus-Erfahrung in Colorado

Gameplay – Driften, Springen, Herumkugeln

Wie sollte sich ein Monstertruck überhaupt anfühlen? An sich eine interessante Frage, die eventuell sogar einem eigenen Artikel würdig wäre. Nun, hier aber fix beschrieben: Für mich sollte ein Monstertruck sich schwer anfühlen, wegen der großen Räder über gewisse Hindernisse drüberfahren können und durch den hohen Schwerpunkt ein klein wenig die Balance auf die Probe stellen.

Ich denke Monster Jam Showdown trifft diese Punkte durchaus, doch vermutlich noch passender zum eigentlichen Monstertruck, entgegen meiner Vorstellung. Denn die Monstertrucks im Spiel sind außerdem sehr wendig, wegen Allrad-Lenkung & -Antrieb, und driften äußerst stark. Wie weit das realistisch ist, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, doch das ist auch ein gutes Stichwort: Monster Jam Showdown ist keine Simulation! Nein, nicht mal ein Simcade. Die hohen Sprünge, die Luftsteuerung, das vorhandene Boostsystem und das bewusste Zerstören von Hindernissen auf der Strecken sprechen da eine klare Sprache. Und das ist auch gut so!

Monster Jam Showdown macht in dieser Form wirklich viel Spaß. Es ist unkompliziert, hat ein paar Renngimmicks, aber übertreibt es auch nicht. Im Streckendesign sind tolle Sprünge verbaut und dazu sind die Rundkurse der drei Gebiete pur auf die Erfahrung und nicht auf Realismus getrimmt. Denn hier fahren wir durch Wüsten-Canyons, Wälder und Schneegletscher. Wirklich toll gemacht.

Etwas hakelig kann es aber werden, wenn man irgendwo dagegen stößt oder auch allgemein in den Stunt Veranstaltungen. Denn die Monstertrucks kugeln einfach nur so durch die Gegend. Witzig, aber kann auch etwas irritierend sein. Manchmal auch leider zu einer klaren Niederlage führen, weshalb man flott mal auf Neustart drückt.

Für die Hobbyfotografen gibt es übrigens einen Fotomodus im Pausemenü, mit allem drum und dran.

Monster Jam Showdown Figure-8-Racing
Kurz vor der Sprungschanze in einem Figure-8-Racing

Kleiner Ärger mit Tutorials

Zum Schluss möchte ich mal kurz erwähnen, wie sehr mich Tutorials nerven. Das eher optionale aktive Tutorial direkt am Anfang war noch ok. Auch manche Texterklärungen kann ich tolerieren. Doch irgendwann wurde es mir einfach zu viel. So ellenlange Erklärungen für Dinge die teils nicht erklärt werden müssten, weil man nicht viel falsch machen kann. Das legt sich auch wieder, doch das schlimmste blieb selbst zum Schluss noch erhalten. Ich weiß nicht ob das ein Fehler ist, aber selbst in den letzten Stunt Veranstaltungen bekomme ich noch innerhalb der Runde angezeigt, dass ich ja im Menü schauen kann wie die Tricks funktionieren. Das nervt einfach nur und ist natürlich mitten im Bildschirm.

Übrigens mag ich auch nicht, dass man so viele Dinge an der Steuerung umstellen kann. Perse finde ich Handicap-Einstellungen super, doch die ganzen Feineinstellungen sind meiner Meinung nach zu viel. Ich bin dabei einfach auf Standard geblieben, doch anfänglich gab es den Anflug von Unsicherheit, was ich da benutzen sollte.

Monster Jam Showdown Splitscreen
Best-Trick im Splitscreen

Fazit – Es hat mich doch sehr überrascht

Irgendwie hatte ich ein eher plumpes Lizenzspiel erwartet, doch Monster Jam Showdown konnte sich doch ordentlich beweisen, vor allem so ab der Mitte meiner Spielzeit, als ich mich besser eingespielt hatte.

Es macht wirklich Spaß, bietet gute Abwechslung, hat einen wirklich ordentlichen Umfang und einen unterhaltenden Over-the-Top Stil. Es ist durchaus noch Luft nach oben, doch das Gebotene ist nah am Stempel dran.

Mag ich
– Tolle Over-the-Top Darstellung
– Klasse Grafik und Technik
– Wuchtige Musik
– Gut designte Offroad Strecken
– Einzelspielerkampagne
– 40 Monstertrucks, davon 37 zum Freispielen
– Mehrere Spielmodi
– Handicap-Einstellungen

Mag ich nicht
– Tutorial sind nervig
– Zu viele Steuerungsoptionen (erzeugt ein Gefühl von Unklarheit)
– Etwas zu viele Stunt Veranstaltungen in der Kampagne
– Kollisionen mit Umgebung können ein Rennen schnell zunichte machen
– Im Stunt-Modus landet man schnell mal auf dem Dach (was die Combo unterbricht)

Vielen Dank an Plaion und Milestone für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf PlayStation 5.

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