I, Robot (Review)

Wenn man an den Beginn des 3D Jump & Run-Genres denkt, kommen unweigerlich Nintendo 64 und PlayStation in den Sinn, sei es Super Mario 64, Jumping Flash! oder Crash Bandicoot. Doch schon mehr als zehn Jahre, bevor Mario das Genre im großen Stil etabliert hat, hat sich Atari in der Spielhalle mit einem äußerst ambitionierten Projekt an dem Genre versucht. I, Robot, das kürzlich erstmals über die Atari-Sammlung anlässlich des 50. Jahrestages der Firmengründung den Weg auf die Konsole geschafft hat, ist aus technischer Sicht wohl eines der beeindruckendsten Spiele die es gibt. Voll polygonale Grafik, stabile Performance und einfache Steuerung, ein Stück weit ist es erstaunlich, dass I, Robot in seiner Zeit nicht mehr Aufsehen erregt hat.

In I, Robot schlüpft man in die Rolle eines roten Roboters, der unter dem wachsamen wie unliebsamen Auge von Big Brother leidet. Der Roboter muss in ca. 25 Levels, die zusätzlich insgesamt fünf Schwierigkeitsvarianten vorliegen, das böse Auge seinem Ende zuführen. Die Level sind hierbei in zwei Phasen unterteilt. In der Platforming-Phase muss man den Roboter einmal über alle Plattformen führen, um sie (anfangs) von rot auf blau umzufärben. Hat man alle Plattformen umgefärbt, kann man dem Auge entgegentreten und in die zweite Phase des Levels wechseln, den On-Rails-Shooter-Part, in dem man Hindernisse abschießt, während man sich zum nächsten Level begibt.

In den Plattformabschnitten ist die Steuerung sehr simpel, denn im Grunde benötigt man nur ein Steuerkreuz, um sich hier fortzubewegen. Um zu springen, muss man einfach am Rand einer Plattform in die Richtung der Plattform drücken, auf der man landen möchte und springt dann automatisch. Das Landen ist in diesem Sinne also besonders einfach, allerdings muss man beim Springen durchaus vorsichtig sein und angemessen timen. Das Auge schaut in regelmäßigen Abständen nach vorn und erschießt dann in der Luft befindliche Spielfiguren, zusätzlich gibt es, insbesondere in den schwierigeren Fassungen der Levels, Gegner, die zwar teilweise abgeschossen werden können, aber durch ihre Bewegungsmuster die Sprunggelegenheiten zusätzlich einschränken.

Das Leveldesign ist recht simpel, aber abwechslungsreich genug, dass es das Spiel tragen kann. Allerdings muss man sagen, dass das Arcade-Original gnadenlos ist. Mit gerade einmal zwei Leben bedarf es enorm viel Übung, um auch nur einmal durch jede Basisversion eines Levels zu gelangen. In emulierten Fassungen kann man sich natürlich mit Cheats eine höhere Zahl oder gar unendlich viele Leben zulegen. Wenngleich das den Highscore-Aspekt des Arcade-Originals ad absurdum führt, ist das für moderne Spieler vermutlich die sinnvollste Option, denn bis man die Level gut genug beherrscht um nahezu fehlerfrei durch die insgesamt über 100 Levelvariationen zu gelangen, werden einem die früheren Level bereits längst zum Hals heraushängen.

I, Robot ist ein simples Jump & Run, das aber eine Menge Spaß machen kann und vor allem in Anbetracht seines Alters enorm beeindruckend ist. Schade, dass I, Robot sich seinerzeit zu einem großen Flop entwickelt hat und Originalautomaten heute kaum noch aufzufinden sind, denn I, Robot ist in jedem Fall ein bemerkenswerter Teil Videospielgeschichte.