Super Woden GP II (Review)

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Bei Rennspielen bin ich ja recht eigen. Im Groben ist es eines meiner Lieblingsgenre, doch trifft dies nur auf einen gewissen Teil zu. Denn so sehr ich bunte Fun Racer liebe, so sehr öden mich Simulationen an. Demnach komme ich eher selten in Kontakt mit Rennspielen, die ein klassisches Rennsport-Thema aufweisen.

Super Woden GP II, sowie sein Vorgänger, ist eine Art von Rennspiel, welches im Kern klar keine Simulation ist. Doch gleichzeitig präsentiert es sich voll in traditioneller Motorsport Manier. Durchaus eine gute Chance, einem Sim-Muffel wie mir dieses Thema näher zu bringen.

Super Woden GP II Race 1st

Kampagne – Händler, Autos und Veranstaltungen

Nach dem Start von Super Woden GP II finde ich mich auf einer kleinen Landkarte wieder. Darauf zu sehen sind verschiedene Menüpunkte, wie „Rennen Starten“, „Optionen“ oder „Werkstatt“. Am häufigsten sehe ich jedoch mehrere Marken, welche für Autohändler verschiedener Länder stehen. Die Namen sind hier frei erfunden, wie z.B. Cinder für den deutschen Autohändler.

Während ich, beim Versuch ein Rennen zu starten, merke, dass man sich aktiv erst ein Auto kaufen muss, mit dem vorhanden Startgeld, fühle ich mich schon irgendwie vertraut. Daher suche ich mich durch die Vielzahl der Autohändler, bis ich eine günstige mir ansprechende Karre gefunden habe. Nun damit auf zu „Rennen Starten“, worin ich wieder verschiedene Felder vorfinde. Abseits der Fahrzeugwahl und der Werkstatt stehen diese jedoch hier für verschiedene Oberkategorien von Rennveranstaltungen. Grob erläutert sind diese: Cups, Einzelveranstaltungen (teils in Sets), Ausdauer-Rennen (recht lange Rennen) und Rally (Sprint-Zeitrennen in klassischem Rally-Stil).

Dieser Bereich stellt nun also die Einzelspieler-Kampagne dar. Man fährt verschiedene Veranstaltungen, erhält dadurch Sterne auf der Veranstaltung (bis zu 3 je Veranstaltung), sowie Geld um sich neue Autos zu kaufen oder vorhandene zu verbessern. Die Herausforderungen besteht nun darin, neue Veranstaltungen mit mehr Sternen freizuschalten und daneben sich neue Autos zu erspielen, um aktuelle Veranstaltungen besser schaffen zu können. Dafür muss man teils Veranstaltungen wiederholen, um an das nötige Geld zu kommen, wobei es aber auch Autos als Belohnung für verschiedene Veranstaltungen gibt.

Super Woden GP II Campaign Map

Das kommt mir bekannt vor

Alles in allem hat sich mein erster Gedanke bestätigt, auch wenn ich dazu noch Rat von jemand holen musste, der sich mit dessen besser auskennt: Super Woden GP II ist sehr ähnlich zu dem, was die Gran Turismo Reihe macht. Was ich äußert interessant finde, da ich bisher von keinem Arcade-Racer wüsste, welcher die Kampagne wie Gran Turismo aufzieht.

In dem Sinne ist also die Idee des Spiels: Starte mit schwachen Autos und passenden Rennveranstaltungen. Arbeite dich Stück für Stück nach oben, teils durch Wiederholungen. Mache dir selbst Gedanken, welche Autos sinnvoll für Fortschritt sind und verwalte so deinen eigenen Fuhrpark an Autos. Beende das Spiel mit starken Sportwagen und schnellen Rennveranstaltungen.

Dieser Ansatz bringt sogar ein paar kleine Simulations-Aspekte mit sich. Autos kann man mehrfach besitzen und muss man sogar, sollte man verschiedene Farben und Leistungen frei wechseln wollen. In der Werkstatt fallen dazu noch „Auto waschen“ und „Ölwechsel“ ins Auge. Ja, ein wenig soll man sich um die Autos kümmern, aber keine Sorge, selbst nach geschätzt 10 Stunden ist beides noch nicht wirklich nötig.

Super Woden GP II Cinder Dealer
Beim deutschen Händler „Cinder“ kann man sich das „Schöne Race Car“ kaufen

Gameplay – Arcady, etwas rutschig, mit Hinweisen

Das Gameplay spielt komplett in einer zur Himmelsrichtung fixierten Vogelperspektive ab. Was bedeutet, man muss das Autos wie ein RC-Auto von oben steuern. Für mich persönlich kein Problem und ist auch nicht der erste Top-Down-Racer der Art, den ich spiele.

Das Verhalten der Autos scheint für den Anfang etwas rutschig, wobei Driften eine starke Option zu sein scheint. Wohl bemerkt hat das Spiel keinen Driftboost, Items oder andere Gimmicks dieser Art. Dem rutschigen Verhalten wird mit zwei Faktoren entgegen gewirkt: Die Kamera positioniert sich so, dass das Auto immer mit der Rückseite näher am Rand ist und dazu wird vor Kurven und Erhebungen eine Warnung gezeigt. Bei Rally-Rennen gibt es sogar die typischen Sprüche wie z.B. „medium Left“ zu hören.

Bei der Schwierigkeit lässt sich nur schwer meckern, aber sie ist auch nicht ganz transparent. Denn dies kommt ja auch schwer auf das gewählte Fahrzeug an. Teils lässt sich das nur schwer an Daten ablesen und man muss daher einfach mal ausprobieren. Bei mehreren Veranstaltungen wird dazu noch vorgegeben, welches Fahrzeug man verwenden muss und generell gibt es häufig eine maximal erlaubte PS Zahl.

Für Mehrspieler bietet Super Woden GP II einen Splitscreen für bis zu 4 Spieler.

Super Woden GP II Rally
Bei Rally werden die Kurven-Warnungen zusätzlich mit einem Symbol gezeigt

Umfang und Präsentation

Die Streckengestaltung hält sich sehr schlicht, was bei dem Rennsport-Ansatz, sowie Top-Down-Perspektive nicht ungewöhnlich ist. Dafür gibt es verschiedene Settings, wie Schnee, Wüste und Stadt, und die Anzahl von 36 Strecken ist auch nicht zu verachten (18 normal, 18 Rally).

Fahrzeuge gibt es laut Spielbeschreibung über 180 Stück. Das ist schon eine wirklich ordentliche Auswahl, auch wenn man aufgrund der Machart des Spiels vermutlich nie alle Fahrzeuge ausprobieren wird.

Optisch ist das Spiel recht bunt und minimalistisch gehalten, doch bietet ein paar interessante Optionen. In den Einstellungen sieht man eine Grafik-Option mit der man die Erscheinung etwas modifizieren kann, wobei der Standard „Pencil“ ist.

Anfänglich sehr positiv überrascht hat mich die Musik. Die ersten Tracks die liefen, waren genau mein Ding, geschätzt eine gewiss melodische Trance Richtung. Doch daneben liefen dann noch andere Richtungen, von Rock bis mehr „Retro Gaming mäßiges“ (was auch gut ist). Ein paar Tracks gefielen mir dann wieder nicht so, wobei das Problem am Ende eher war, dass es einfach zu wenige Tracks im gesamten sind. Sprich: Gut, doch leider schnell wiederholend.

Super Woden GP II Race 5 Cars

Fazit – Nette Arcade Alternative für Gran Turismo

Ich denke Super Woden GP II soll genau diesen Nerv zwischen Arcade Racern und Gran Turismo Interessierten treffen. Das tut es meiner Meinung nach auch gut, mit der Umsetzung der Kampagne und dem Rennsport Thema.

Hochgradig begeistern könnte es mich persönlich mit dem schlichten Ansatz zwar nicht, besonders aufgrund der Streckengestaltung, aber ich sehe ebenso nichts hart negatives am Spiel. Es funktioniert und macht auch mir „Sim-Muffel“ durchaus Spaß.

Mag ich
– Motivierende Kampagne, die an Gran Turismo erinnert
– Hoher Umfang an Autos und Strecken
– Teils sehr gute Musik …
– Verschiedene Modi

Mag ich nicht
– Strecken etwas zu schlicht (wenn auch passend)
– Kann das Gefühl von Grind erzeugen (teils Wiederholung von Rennen nötig)
– … Musik wiederholt sich schnell
– Informationen teils nicht transparent

Vielen Dank an eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf: PlayStation 5