Hugo: Der Teuflische Spiegel (Review)

Hugo war ein vielbeschäftigter Troll in den frühen 2000er Jahren. Das Entwicklerteam ITE hat dem kleinen Fernsehhelden besonders auf der PlayStation unzählige Spiele spendiert, die allerdings im Allgemeinen allenfalls Hugo-Fans hinter dem Ofen hervorlocken dürften. In Hugo: Der teuflische Spiegel stellt Hugo ein drittes Mal seine Plattform-Künste unter Beweis, kann mir aber im dritten Anlauf erstmals zumindest etwas versöhnlichere Töne entlocken.

In Hugo: Der teuflische Spiegel steckt Hugo ganz schön in der Klemme. So wurde der kleine Troll in einen Zauberspiegel verbannt und zu allem Überfluss wurde dieser Spiegel auch noch zerbrochen, so dass die Chancen auf eine baldige Befreiung schlecht stehen. Zum Glück hat Hugo aber drei tüchtige Kinder, Rit, Rat und Rut, die den Spiegel wieder zusammensetzen wollen, um ihrem Vater die Rückkehr in ihre Welt zu ermöglichen.

Zu Beginn des Spiels hat man die Wahl, eines der drei Kinder zu spielen um jeweils eine der drei Scherben des magischen Spiegels zu erlangen. Jedes von Hugos Kindern spielt sich ein wenig anders. Ein Kind spielt sich nahezu identisch zu Hugo selbst, kann also laufen, springen und doppelspringen, während ein anderes Kind statt eines Doppelsprungs die Möglichkeit hat, mit einer Schneekugelbazooka Schneekugeln zu verschießen. Diese beiden Kinder kommen jeweils mit einem recht umfangreichen linearen 3D Jump & Run-Level daher, wohingegen das dritte Kind in einem Wettrennen antreten muss.

Gewinnt man alle drei Level, schaltet man eine zweite Ebene von drei Levels frei, die man als Hugo bestreitet und in denen man sich von dem Fluch des Spiegels befreien muss. Wenngleich die Jump & Run-Level mit einem Umfang von fünf bis fünfzehn Minuten ungewöhnlich lang sind, mit gerade einmal sechs Levels und einem kurzen Endgegnerkampf ist Hugo: der teuflische Spiegel außergewöhnlich kurz, besonders wenn man bedenkt, dass das Spiel seinerzeit zum Vollpreis erhältlich war. Um den Spieler zumindest etwas länger an die Konsole zu binden, bietet jedes Level aber zwei Zusatzaufgaben. So kann man einerseits möglichst viele Edelsteine sammeln und, wenn man mindestens 90% der Edelsteine ins Ziel bringt, damit zusätzliche Lebensenergie freischalten. Weiterhin kann man versuchen, eine bestimmte Zielzeit zu erreichen um eine Bronze-, Silber- oder Gold-Medaille zu verdienen.

Leider sind die Level aber der geringen Zahl zum Trotz recht repetitiv und wiederholen Designbruchstücke üblicherweise mehrfach, ohne sie nennenswert zu variieren. Dadurch hat man sich nach einem Durchgang durch ein Level in aller Regel daran satt gespielt, so dass die Jagd nach den Boni nicht sonderlich motivierend ist. Immerhin, und da sticht Hugo: Der Teuflische Spiegel gegenüber seinen Vorgängern doch deutlich hervor, macht der einmalige Durchlauf durch die Level schon Spaß. Sicher, Hugo kann sich mit seinem offensichtlichen Vorbild Crash Bandicoot nicht messen, aber die Spielmechanik ist in der dritten Iteration gut umgesetzt und das Leveldesign sprüht zwar nicht vor Ideen, kann aber doch genug unterhaltsame Ansätze aufwarten, dass man ohne Motivationsloch durch das Spiel laufen kann. Man sollte allerdings nicht damit rechnen, mehr als eine Spielsitzung mit Hugo: Der Teuflische Spiegel zuzubringen.

Technisch ist Hugo: Der Teuflische Spiegel solide. In Anbetracht dessen, dass es sich um ein sehr spätes PlayStation-Spiel handelt, wäre hier optisch sicherlich mehr drin gewesen, aber die Grafik ist gut lesbar, die Animationen passen zu den Figuren und die Framerate ist stabil, so dass es hier wenig zu meckern gibt. Die deutsche Sprachausgabe in den Rendervideos ist zudem ein netter Bonus, der gerade für ein Spiel mit niedrigem Budget auf der ersten PlayStation nicht selbstverständlich gewesen ist.

Hugo: Der Teuflische Spiegel ist ein passables 3D Jump & Run, das aber extrem kurz ist und trotz seiner Kürze merklich zu viel auf Wiederholung setzt. Wer Hugo gern hat und günstig an das Spiel gelangt, wird für eine Sitzung vermutlich ordentlich unterhalten. Alle anderen verpassen aber zweifelsohne auch nichts, wenn sie Hugo: Der Teuflische Spiegel nicht spielen.

Getestet auf PlayStation.