Die Sims 4 – Zu Vermieten (Review)

Bekanntlich erscheinen gute Dinge stets in Dreier-Konstellationen. EA würde es sicher freuen, haben sie doch gerade die dritte Erweiterung des Jahres für Die Sims 4 herausgebracht. Mit Zu Vermieten ist es bereits die 15. Erweiterung des nach wie vor extrem beliebten Lebenssimulationsspiels. 

Es ist schon irgendwie auffällig, wie sehr der Fokus der letzten Sims Releases auf Alltagssituationen und eher langweilig normalen Lebensabschnitten liegt. Das heißt allerdings nicht, dass das Spiel grundsätzlich langweilig geworden ist. Mit der neuen Erweiterung kommen neue Spielmöglichkeiten auf. So soll es ja auch sein. Aber lohnt sich die Möglichkeit zur Miete zu Leben beziehungsweise als Vermieter seinen überbackenen Käsetoast zu verdienen so sehr? 

Für den Test ließ ich den Zufallsgenerator eine kleine Familie zusammenklöppeln und diese umgehend in der neuen Nachbarschaft Tomarang einziehen. So wirklich warm geworden bin ich mit ihr allerdings nicht. Es gibt eigentlich keine besonderen Orte außer den Abendmarkt und einen Park, der aber genauso gut in jeder anderen Nachbarschaft stehen könnte. Es gibt auch keine besonderen Umwelteinflüsse, die das Spiel besonders aufwerten würden. 

Ich frage mich schon seit langer Zeit, warum es immer mehr Nachbarschaften geben muss, die aber nur minimal bebaut oder verändert werden können. Eine Erweiterung der bereits bestehenden Nachbarschaften fände ich wesentlich spannender. 

Was wie immer erweitert wurde ist der Kleiderschrank und Baumodus. Hier gibt es nun eine große Menge an neuen, vor allem asiatisch anmutenden Neuanschaffungen. Es hat endlich mal wieder Spaß gemacht ein Grundstück von Grund auf neu zu bauen. Vor allem aber auch, weil es nun möglich ist auf einem Wohngrundstück mit mehreren Familien zu spielen. Als Vermieter kann man, muss man aber nicht, auf dem gleichen Grundstück wohnen, das man auch teilweise vermietet. Es erleichtert auf jeden Fall die Arbeit, die so anfällt. 

Aber auch das herumschnüffeln und einbrechen. Eigentlich sollte man ja ein gewisses Maß an Vertrauen seinen Mietern entgegenbringen können, aber wenn das nicht ausreicht, kann man versuchen in die Wohnung einzudringen oder bei einem Routinebesuch einfach mal ein wenig nach Geheimnissen schnüffeln. Wer weiß wann man das nächste Mal jemanden bestechen muss? So richtig Sinn macht das Einbrechen als Vermieter allerdings nicht, da man sich zu jeder Zeit Zugang zum Grundstück verschaffen kann, um zum Beispiel die Geräte zu warten. Macht man das zum Beispiel nicht leidet darunter die Bewertung und es kommt zur Mieterrevolte.  

Leider fehlt hier eine richtige Challenge. Die Bewertung aufrecht zu erhalten ist zu einfach und negative Einflüsse oder gar Verstöße gegen die Regeln richten nicht nachhaltig genug Schaden an. Man kann sich so ziemlich alles erlauben, was ich extrem schade finde. Die vier neuen Bestreben sind dagegen wesentlich interessanter. Während sich die einen nun beispielsweise auf dem Pfad der nachbarschaftlichen Tugend bewegen und zum perfekten Mieter werden, bewegt die anderen vielmehr was in ihrer Gemeinde alles für schmutzige Geheimnisse zu lüften sind.  

Apropos schmutzig: es gibt ihn auch hier, den Albtraum eines jeden (Ver)Mieters. Schimmel. Nein, es liegt nicht am falschen Lüften. Das tut es nie! Aber wer nicht aufpasst und seine Bude zu lange nicht säubert muss mit gesundheitlichen Konsequenzen rechnen. Was bedeutet, dass es wieder eine neue Art zu sterben gibt. Yay! 

Fazit

So richtig überzeugen mag mich Zu Vermieten nicht. Das liegt zum einen an den ständigen Ladezeiten, die man auf dem gleichen Grundstück aushalten muss, nur weil man von der einen Wohnung zur anderen reist. Zum anderen liegt es auch einfach daran, dass es meiner Meinung nach nicht annährend ausreichend gameplayrelevanten Inhalt gibt. Aber auch wenn es dadurch in meinem persönlichen Ranking eines der schwächsten Erweiterungspacks ist, sind die (Inter-)Aktionen für Mieter und Vermieter eine hübsche kleine Entwicklung, die dem Simulationsaspekt neue Vielfalt liefert. 

Ein herzlicher Dank geht an EA für die Bereitstellung des Mustercodes. Getestet auf PC.