ANONYMOUS;CODE (Review)

Neulich erreichte mich anonym ein Code. Dieser war scheinbar zum Einlösen in Sonys PSN gedacht. Dabei wurde ich jedoch in die Zukunft katapultiert, in das Jahr 2037. So manches kam mir fremd vor, anderes vertraut.

Na gut, ganz so ist es nicht abgelaufen. Aber dank Spike Chunsoft konnte ich den neusten Teil der „Science Adventure“-Reihe, ANONYMOUS;CODE, erleben. Nach meinen vorigen Erfahrungen mit der Reihe hatte ich auch dieses Spiel im Blick.

Durchgebrannt ins Abenteuer?

Protagonist von ANONYMOUS;CODE ist der junge Hacker Pollon. Zusammen mit einem weiteren Hacker nutzt er im Jahr 2037 seine Fertigkeiten, um Leuten zu helfen. Im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht ist er unsicher. Trotzdem behauptet er in einem Gespräch, er habe natürlich eine Freundin. Und er würde mit dieser, Momo, durchbrennen. Deshalb könne er sie nicht vorbeibringen.

Aber wenn man es ohne AR sieht…

Doch statt unangenehm aufzufliegen, taucht tatsächlich ein Mädchen auf und zieht ihn durch die Stadt. „Momo“ wird allerdings von Personen gesucht, die auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Pollons Hilfsbereitschaft gilt aber dennoch auch hier. Was haben der Vatikan und Superrechner damit zu tun? Und was steckt hinter lebensgefährlichen „Quests“, die Hacker aus aller Welt beschäftigen?

Ich fand die Geschichte spannend und unterhaltsam. Humor hält sich zurück und zu viel Anzüglichkeiten muss man meiner Meinung nach nicht fürchten. Vereinzelte Charaktere könnten etwas übertrieben wirken. Manche dagegen hätten für mich auch gerne mehr Platz zum Entfalten haben können. Allerdings sollte so auch kaum jemand Längen verspüren.

Vereinzelt gibt es Comic-artige Sequenzen.

Speichern und Laden – Wichtig für Pollon und Spieler

Die ganzen Gefahren und Probleme könnten zu viel sein für Pollon und seine Riege an Mitstreitern. Doch Pollon erhält früh eine mysteriöse Fertigkeit. Er kann „Speichern“ und diese Speicherstände laden, ohne sein Gedächtnis zu verlieren. Quasi wie ein Spieler in einem Videospiel. Wenn etwas schief zu laufen droht, kann er diese Fertigkeit gut gebrauchen. Speicherstände legt Pollon selbständig an, teils lädt er diese auch selbst. Da er nicht überschreibt, hatte er schließlich sogar mehr Speicherstände als ich.

Oft muss aber der Spieler etwas nachhelfen und per „Hacking Trigger“ Pollon an das Laden erinnern. Sonst geht es bald schief und ein kurzer Text gibt Hinweise, wann man als Spieler tätig werden soll. Zurück ins Titelmenü geworfen muss man als Spieler dann einen eigenen (oder per Auto-Save erstellten) Speicherstand laden und es besser machen.

Hm.

Wann ein Hacking Trigger möglich ist, wird meiner Auffassung nach nicht angezeigt. Teils musste ich in kurzen Abschnitten von Textbox zu Textbox ausprobieren, wenn ich nicht sicher genug war.

Etwas inkonsequent empfinde ich, wie mit verstrichenen Chancen für Hacking Trigger umgegangen wird. Selbst wenn Pollon eigentlich noch in der Lage sein sollte zu laden, ist es zu spät.

Fazit

Insgesamt hat mir mein rund 20-25 Stunden langer Ausflug in das Jahr 2037 gefallen. Das kann natürlich schwanken abhängig davon, wie gut man Hacking Trigger einsetzt oder gar absichtlich bis zum Game Over spielt. Das habe ich nicht. Und natürlich variiert die Dauer auch abhängig davon, ob man nach dem Lesen weiterklickt oder die Sprachausgabe zu Ende hört. Diese ist diesmal übrigens neben Japanisch optional auch auf Englisch verfügbar. Für mich persönlich ist das zwar nicht so wichtig, andere dürften das begrüßen.

Niemals!

Die Geschichte fand ich unterhaltsam und spannend, manche Charaktere bleiben vielleicht etwas flach oder haben wenig Gelegenheit für Tiefe. Die musikalische Untermalung empfinde ich passend.

In der Regel hatte ich keine Probleme, den Zeitpunkt für Hacking Trigger zu finden, um ein Game Over zu verhindern. Gegen Ende fand ich eine Stelle etwas unklarer, was aber persönlicher Natur sein kann.

Auch wenn es teilweise Verbindungen zu anderen Serienteilen gibt, kann man ANONYMOUS;CODE meinem Empfinden nach auch unabhängig von Vorkenntnissen empfehlen.

Vielen Dank an Spike Chunsoft für die Bereitstellung des Testmusters. PS4-Version getestet auf PlayStation 5.