
Habt ihr schon immer davon geträumt, eure eigenen Achterbahnen zu entwerfen? Wie wäre es, wenn ihr dabei die Wagen aus einer Kanone schießen könnt? Klingt gut, nicht wahr? Aber was, wenn man dabei auch noch einen ganzen Vergnügungspark verwalten und eine positive Bilanz erzielen muss?

Hereinspaziert, hereinspaziert!
Tatsächlich gelingt Park Beyond dieser Spagat zwischen völlig abgedrehten Fahrgeschäften und einer Parksimulation mit Bravour. Zwischen dem Festlegen der Ticketpreise, der Auswahl der Speisen und Getränke in den kleinen Shops und der Entscheidung, wie viel ein Toilettenbesuch die Besucher:Innen des Parks kostet, sorgt das Bauen der Fahrgeschäfte für eine willkommene Abwechslung.
Die meisten Fahrgeschäfte sind dabei vorgegeben und werden, je nach Fortschritt, verfügbar. Doch bei den Achterbahnen bekommt man neben einer Auswahl an vorgegebenen Attraktionen die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und die Strecke so zu gestalten, wie man möchte. Dabei ist man fast völlig frei, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind. So müssen die Wagen beispielsweise schon heil die Runde absolvieren können, ohne dabei aus der Kurve zu fliegen.

Nicht von dieser Welt
Kreative können sich also so richtig austoben. Und auch bei den normalen Fahrgeschäften ist nicht alles 08/15. Eine besondere technologische Errungenschaft ermöglicht es uns nach einiger Zeit, alle Fahrgeschäfte und die meisten Shops zu impossifizieren. Dabei erhalten sie ein Upgrade, das allen Prüfingenieur:Innen die Tränen in die Augen treiben würde. Man stelle sich nur mal einen Kraken vor, wie man ihn vom hiesigen Rummel kennt. Aber anstatt nur die Sitze im Kreis und um sich selbst zu drehen, versenkt der Oktopode die Besucher gleich in einem Wasserbecken.

Die Möglichkeiten offenbaren sich dabei im Verlauf der Kampagne nach und nach. In acht Missionen lernen wir immer mehr darüber, einen erfolgreichen Park zu führen und müssen zum Ende wirklich alles Gelernte einsetzen, um das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Und natürlich darf auch ein Sandkastenmodus, in dem man den Park seiner Träume gestalten kann, nicht fehlen. Darüber hinaus kann man sich im Erkundungspark jederzeit mit den Grundfunktionen und der Steuerung vertraut machen, was gerade nach einer längeren Pause durchaus sinnvoll sein kann.

Apropos Steuerung
Getestet habe ich die Version auf der Xbox Series S. Dabei war die größte Hürde für mich die Steuerung mit dem Controller. Man hat dem Spiel durchaus angemerkt, dass es für die Steuerung mit Maus und Tastatur entworfen wurde. So finden zwar alle Funktionen irgendwie Platz, es ist aber doch mitunter mühsam sich zu merken, welche Schultertasten in Kombination mit welcher Richtungstaste nun das gewünschte Menü aufruft. Also, es geht schon, hat bei mir aber eine sehr lange Eingewöhnungszeit gedauert.

Technisch solide und detailverliebt
Die Ladezeiten auf der Xbox Series S waren gefühlt etwas zu lang, aber wenn man erst einmal in einer Mission steckt, gibt es keine Hürden mehr. Und da die Missionen, je nach Spielstil, gerne auch mal mehrere Stunden dauern können, ist das völlig in Ordnung.
Sehr viele Details von Park Beyond werden die meisten Spieler:Innen vermutlich nie zu Gesicht bekommen. Denn das Spiel versteckt eine unfassbar große Menge an Anpassungsmöglichkeiten, die nicht sofort ersichtlich sind. So lassen sich beispielsweise bei den Gebäuden nicht nur Farbschemata festlegen. Nein, ihr könnt sogar einzelne Komponenten, wie unterschiedliche Holzbretter, mit anderen Oberflächen und Farben individualisieren und eurem Park so eure ganz eigene Note verleihen. Das ist allerdings völlig optional, so dass viele wohl kaum darüber stolpern werden. Von mir erntet das Spiel dafür aber noch einmal richtig viele Pluspunkte!

Fazit
Der Fokus bei Park Beyond liegt definitiv auf dem Spaßfaktor. Die Management-Komponenten der Parkverwaltung sind auf das Nötigste begrenzt und weit entfernt von einer Simulation. Das will das Spiel aber auch gar nicht sein. Es will ein schrulliges, lustiges Erlebnis bieten, das es von anderen Parksimulationen unterscheidet und genau das tut es auch. Wenn ihr also einmal der Realität entfliehen und euren eigenen, verrückten Park erstellen wollt, dann schaut euch Park Beyond auf jeden Fall genauer an.

Vielen Dank an Bandai Namco Entertainment für den Xbox Series-Code, mit dem wir das Spiel testen konnten.