Spin Rhythm XD (Review)

Rhythmusspiele – entweder man liebt sie oder man hasst sie. Ich falle zum Glück in die erste Kategorie und durfte einen genaueren Blick auf Spin Rhythm XD für den PC werfen.

Spin Rhythm XD hat das Rad nicht neu erfunden, verwendet es aber als Dreh- und Angelpunkt für das ganze Spiel. Keine Angst, die Wortwitze hören hier auf. Ähnlich wie bei Beat Saber oder Guitar Hero muss der Spieler heranfahrende Noten einfangen. Hierzu bewegt man eine Scheibe mit zwei abwechselnden Farben so hin und her, dass die entsprechend eingefärbten Noten und Beats auch mit der dazugehörigen Farbe auf dem Rad angespielt werden.

Das Spiel möchte gerne ein Spielerlebnis bieten das an einen DJ und sein/ihr Mischpult erinnert. Leider ist die Steuerung so derart verzwackt, dass sich dieser Eindruck auf den Musikstil und vielleicht noch der sich bewegenden Scheibe mit denen die einzelnen Beats und Noten eingefangen werden müssen beschränkt. Eine Steuerung mit Controller hätte auf jeden Fall Sinn gemacht und ist auch der Hauptgrund für den Abzug in der Wertung.

Dieser Rhythmustitel macht nämlich auch ganz ganz viel richtig. Die Songs sind abwechslungsreich sowohl in Tempo als auch in Stilrichtung. Zwar sind es alles Songs aus dem Genre Elektronik, allerdings ist das ein so weites Feld, dass man sogar als Laie die verschiedenen Nuancen als auffällig wahrnimmt.

Die Qual der Wahl

Die vielen Schwierigkeitsstufen könnten mit einer Controllersteuerung wahnsinnig viel Spaß machen und herausfordern. Anders als zum Beispiel in Guitar Hero o.ä. werden hier nicht einfach nur die Frequenz der Anschläge erhöht, sondern weitere Spielelemente eingefügt. Die leichteste Stufe sieht vor, dass einzelne Beats oder Töne in zwei verschiedenen Farben eingesammelt werden, hin und wieder ein Beat direkt angespielt wird durch Tastendruck und das Farbrad zum schleudern (also „Spin“) gebracht wird.

Mehr Elemente bedeutet aber auch mehr Tasten die gedrückt werden müssen. Wer nicht gerade Gummifinger hat wird sich damit sehr schnell sehr schwer tun. In den Einstellungen kann jede Funktion nach Gusto der spielenden Person belegt werden. Es ist also nicht unbedingt so, dass man keine Möglichkeit hat das ganze zu beeinflussen. Aber eine reine Tasten- bzw. Maussteuerung ist und bleibt einfach unkomfortabel.

Aber bleiben wir doch mal bei den Einstellungen. Ich möchte nämlich einmal betonen wie viel Arbeit das Team von Super Spin Digital in die Anpassungsfähigkeit des Spiels gesteckt hat. Neben den Farben der einzelnen Elemente und verschiedener Themes lassen sich auch die Genauigkeit und Empfindlichkeit der Steuerung einstellen. Man kann hier wirklich sehr feine Veränderungen vornehmen die das Spielerlebnis erstaunlich stark beeinflussen können.

Darüber hinaus gefällt mir auch der Aspekt der Barrierefreiheit. Es lassen sich optisches Rauschen, animierte Hintergründe etc. komplett ausstellen was zu einem viel besseren Spielerlebnis für Leute wie mich führt, die schnell durch optische Reize überfordert werden und sich nicht mehr konzentrieren können. Leider habe ich diesen schönen Aspekt des Spiels erst nach zwei durch das Spiel ausgelösten Migräneanfällen herausgefunden. Aber das war definitiv User Error. Die Einstellungen sind nämlich leicht zu finden.

Fazit

Es mag kleinlich wirken eine fehlende Art der Steuerung so stark bei der Bewertung ins Gewicht zu nehmen, aber es macht wirklich einen großen Unterschied bei diesem Titel. Vielleicht lässt sich durch viel Ausprobieren eine akzeptable Steuerung in den Einstellungen zusammenstellen. Dafür dürften aber die wenigsten Spieler:innen weder die Zeit noch die Lust haben. Mir ging es jedenfalls so. Davon abgesehen ist es ein tolles Rhythmusspiel mit einer großen Anzahl abwechslungsreicher Elektro-Songs und steiler Lernkurve die dazu motiviert sich immer wieder neu herauszufordern und seine Ergebnisse zu verbessern.

Vielen Dank an Super Spin Digital für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf PC.