Auf den ersten Blick, verspricht Re:Legend einen bunten Mix aus Farm-Simulation, Action-RPG und Monsterzucht. Nach mehr als zwei Jahren hat es nun am 06. September 2022 die Early Access Phase verlassen und ist mit Version 1.0 offiziell erschienen. Leider fühlt es sich noch nicht fertig an.
505 Games war so freundlich, uns zwei Kopien des Spiels auf Steam zur Verfügung zu stellen, damit wir auch den Multiplayer-Modus testen können. Um gemeinsam spielen zu können, muss man zunächst jedoch ein rund 75 minütiges Tutorial absolvieren. Dabei traten schon so viele Probleme auf, dass meine Mitspielerin die Motivation vollkommen verloren hat.
Ist das wirklich Version 1.0?
Insbesondere die unglaublich langen und häufigen Ladezeiten sind ein Ärgernis. Nicht nur die Gebiete sind jeweils mit einem Ladebildschirm voneinander abgetrennt, auch das Dorf, in dem man beginnt, ist in acht kleine Abschnitte unterteilt. Und jedes Mal, wenn man sich fortbewegen möchte, muss man erneut warten. Diese ständigen Unterbrechungen nehmen so viel Dynamik aus dem Spielfluss, dass sie wirklich störend sind. Zumal die kleinen Abschnitte nun nicht so wirken, als hätte man nicht auch ein zusammenhängendes Dorf wählen können.
Ein weiteres technisches Problem, auf das ich gestoßen bin, war die Steuerung. Diese ist eher auf Controller ausgelegt und immer wenn ich versucht habe, die Tastenbelegung der Tastatur anzupassen, hat sich das Spiel aufgehängt. Ein solch massiver, reproduzierbarer Fehler sollte in einer Releasefassung nicht mehr vorkommen.
Ich bin scheinbar nicht alleine
Etwas frustriert von diesen Problemen, habe ich mich dann in dem Steam Communityhub zum Spiel umgesehen und dort wurde ein noch düstereres Bild gezeichnet. Veteranen berichten hier, dass das letzte Update vor dem Release in 2020 gewesen sei und viele der altbekannten Fehler noch immer vorhanden sind. Da auch bei mir das Spiel immer wieder abgestürzt ist oder plötzlich keinerlei Eingaben mehr zuließ, glaube ich diesen Berichten.
Auch wenn wir den Mehrspielermodus nur kurz testen konnten, wurde sehr schnell deutlich, dass hier noch etwas Balancing erfolgen muss. Im Einzelspielermodus pausiert die Zeit, während man sich in Menüs befindet. Das ist im Mehrspielermodus nicht der Fall. Dort schreitet die Tageszeit unaufhaltsam voran und das führt dazu, dass sich alle Aufgaben, wie die Feldarbeit und auch das Erfüllen von Quests, sehr gehetzt anfühlen. Denn bleibt man zu lange draußen, fällt man vor Müdigkeit irgendwann um.
Mein Fazit
Spielerisch hat Re:Legend viele gute Ansätze, die zwar nicht unbedingt neu sind, aber dennoch gut harmonieren. Als Neuling bekommt man die Gelegenheit eine eigene Farm zu führen, muss sich aber zeitgleich auch als Abenteurer beweisen, Monster bekämpfen und kann einige der Kreaturen sogar zähmen, reiten und züchten.
Auf Grund der technischen Schwierigkeiten hat mich das Spiel leider so sehr frustriert, dass ich es nicht einmal von der ersten Insel heruntergeschafft habe. Wenn hier noch mit Updates und Patches nachkorrigiert wird, hat Re:Legend durchaus eine solide Basis, die Fans des Genres erfreuen kann. Im aktuellen Zustand (Version 1.0) kann ich das Spiel jedoch nicht empfehlen.
Vielen Dank an 505 Games für die Bereitstellung der beiden Testmuster. Getestet wurde die PC-Version auf Steam.