Honey, I Joined a Cult (Preview)

Ihr kennt das: Die Sekte, die ihr mühsam aufgebaut habt, um die Konten eurer Anhänger leer zu räumen, wird in einer Razzia aufgelöst. Die treuen Gefolgsleute werden reihenweise von der Polizei abgeführt. Und die nervige Presse steht natürlich zusammen mit den Schaulustigen vor den Toren. Es wird also höchste Zeit zu verschwinden, sich eine neue Identität zuzulegen und von vorne anzufangen.

Genau so geht es los, wenn man Honey, I Joined a Cult zum ersten Mal startet. Also keine Zeit verlieren und los geht es mit der Erstellung eines neuen Kultes. Dabei wählen wir das Aussehen und den Namen des Oberhaupts, unser Symbol, das Aussehen unserer Kultisten und natürlich das Idol, das angebetet werden soll.

Dann geht es auch schon los. In klassischer Simulations-Manier hat man ein gewisses Budget zur Verfügung, um die ersten Räumlichkeiten zu bauen. So bauen wir Schlafräume, Toiletten und Waschräume und eine Kantine für unsere Anhänger. Natürlich darf auch eine Kapelle, in der unser heiliges Symbol angebetet werden kann, nicht fehlen. Doch am wichtigsten sind gerade anfangs wohl die Therapieräume, wo neue Interessierte an Therapien, Meditationen und allerlei anderen Anwendungen teilnehmen können. Natürlich lassen wir uns dafür gut entlohnen und erhalten zugleich die Möglichkeit neue Kultisten anzuwerben. Besonders gut gefällt mir, dass wir eine Menge Optionen zum Customizing haben und bspw. unsere Kultisten umbenennen können.

Das Ziel des Spiels ist es natürlich, möglichst viele Ressourcen anzuhäufen. Das sind allen voran Geld, Glaube und Einfluss. Je mehr wir davon zur Verfügung haben, umso mehr Räume können wir bauen und umso mehr neue Punkte können wir im Forschungslabor erforschen. Diese wiederum schalten uns Aufwertungen für bereits vorhandene Räume frei und geben uns neue Optionen.

Während all dem müssen auch die Bedürfnisse unserer Kultisten erfüllt werden. Haben wir beispielsweise einen Erholungsraum gebaut, in dem sie sich in der penibel zugewiesenen Freizeit aufhalten dürfen, so kann es sein, dass einige Kultisten keine Plattenspieler mögen. Steht nun ein solcher in dem Raum, werden die entsprechenden Gefolgsleute diesen nicht betreten und haben keine Möglichkeit, sich zu erholen. Und dies ist nur ein Beispiel für allerlei Vorlieben und Abneigungen, die sich auf die wuseligen Figuren auswirken können.

Das klingt nun fürchterlich kompliziert und nach einer Menge Micromanagement, nicht wahr? Leider ist es so, dass die Auswirkungen der Abneigungen momentan noch recht überschaubar sind und man nicht wirklich bestraft wird, wenn man nicht darauf achtet. Im schlimmsten Fall verscherzt man es sich zwar mit ein paar vereinzelten Gefolgsleuten, aber dann werden die eben kurzfristig ersetzt. Und während man anfangs noch recht involviert ist, mutiert das Spiel ab etwa Tag 60 von einem Ressourcen-Manager zu einem Idle-Game, das sich mehr oder weniger selbst spielt. Man wählt dann nur noch die Forschungen aus, bestellt Nahrungsmittel für die Küche nach und schickt eventuell noch ab und zu Kultisten auf Missionen in die Stadt oder nach einer Verletzung ins Krankenhaus.

Doch zum Glück ist bereits Besserung in Sicht. Honey, I Joined a Cult ist aktuell im Early Access verfügbar und soll, gemäß der Roadmap, noch gehörig erweitert werden. Dabei sollen sowohl große Features, wie neue Räume und nächtliche Aktivitäten, hinzugefügt werden, als auch bestehende Inhalte noch weiter ausgebaut werden.

Alle Freunde von Simulationen und abgefahrenem Humor sollten Honey, I Joined a Cult auf jeden Fall auf ihre Steam-Wunschliste setzen oder schon jetzt zugreifen.

Vielen Dank an Team 17 für die Bereitstellung des Testmusters.