Song of Horror (Review)

Vorab muss ich klarstellen, dass Song of Horror einen Speicherbug hat, der verhindert hat, dass ich das Spiel bisher überhaupt durchspielen konnte. Das Spiel besteht aus Episoden und die ersten drei konnte ich problemlos spielen. In Episode vier gab es Fehlermeldungen beim Speichern. Beim nächsten Starten des Spiels stand kein Speicherstand zum Laden zur Auswahl. Ich habe es erneut angefangen, aber währenddessen rausgefunden, dass es ein generelles Problem ist. Das Spiel ist also aktuell nicht durchspielbar, daher wird es vorerst eine rote Ampel geben. An einem Patch wird wohl bereits gearbeitet und er sollte bei Erscheinen dieses Tests oder kurz danach verfügbar sein.

Jetzt aber zum Spiel selbst. Das Spiel handelt von einer Musikbox. Jeder, der dem Lied in der Musikbox lauscht, dem passieren unheimliche Dinge und Personen verschwinden. Daniel Noyer arbeitet für einen Verleger und soll nach dem Schriftsteller Sebastian P. Husher schauen, der sich nicht meldet und auch nicht erreichbar ist. Damit beginnt der Prolog des Spiels. Man macht sich als Daniel Noyer auf den Weg zum Haus des Schriftstellers, um herauszufinden was da los. Nachdem man sich man sich mit der Steuerung etwas vertraut gemacht hat und das Haus erkundet hat, findet man eine mysteriöse Tür, die man betritt. Danach wird auch Daniel vermisst.

Beim Start der Episoden hat man mehrere spielbare Personen zur Auswahl und muss sich für einen davon entscheiden. Es kann aber durchaus sein, dass man später in der Episode auch noch einen der anderen wählen muss, da Song of Horror Permadeath hat. Die verschiedenen Charaktere haben auch unterschiedliche Statuswerte, was Auswirkung darauf hat, wie einfach oder schwer die Gefahrensituationen sind. Manche Charaktere haben scheinbar wenig mit der Story zu tun und sind da mehr oder weniger zufällig, andere haben eine Verbindung zu dem Schauplatz. Auch die Motivation der Charaktere ist sehr unterschiedlich. Manche Charaktere begleiten einen durch das ganze Spiel, es sei denn sie sterben frühzeitig. Andere kommen später hinzu und können in späteren Episoden nur gewählt werden, wenn man die Episode in der sie zur Auswahl stehen, zuerst mit dem Charakter gespielt hat.

Um die Gefahrensituationen muss man sich am Anfang der Episode noch nicht viele Sorgen machen. Das Spiel führt die verschiedenen Gefahrensituationen nach und nach mit Erklärungen ein. Meistens bestehen sie daraus einen bestimmten Knopf schnell hintereinander zu drücken. Gut ist, dass man nicht in Episode eins schon alles kennt. Auch in Episode zwei und drei wird jeweils ein neues Spielelement eingefügt. So wirkt das Spiel auch im späteren Verlauf noch bedrohlich. Auch wann diese Elemente auftauchen ist nicht festgelegt, daher wird man auch bei einem zweiten Durchgang noch überrascht. Selbst wenn diese Dinge recht überraschend passieren, hat man als Spieler genug Zeit zu reagieren. Manchmal gibt es allerdings auch Situationen, in denen man gefragt wird, ob man etwas Bestimmtes machen möchte. Also irgendwo reingreifen zum Beispiel. Das sollte man sich genau überlegen, denn auch solche Situationen können zum Tod eines Charakters führen.

Abseits der Spielelemente, in denen man schnell reagieren muss, ist das Spiel ein relativ klassisches Adventure. In der ersten Episode erkundet man dabei das Haus der Hushers und hat dabei so manches Rätsel zu lösen und Geheimnis zu entdecken. Dinge, mit denen man interagieren kann, sind mit einem Punkt markiert, wenn man sich nähert, daher meist leicht erkennbar. Leider gibt es sehr viele Punkte, die nichts Relevantes bieten und nur zu Kommentaren des Charakters führen. Das hätten ruhig etwas weniger Punkte sein dürfen. Schön ist aber, dass jeder Charakter andere Kommentare hat, da lohnt sich auch mal den zu nehmen, der eine stärkere Verbindung zu dem Ort hat.

Der Schauplatz steht natürlich anfangs noch nicht komplett zur Verfügung, sondern es gibt verschlossene Türen und geheime Mechanismen. So muss man sich die Gebiete nach und nach erschließen, indem man Rätsel löst, Schlüssel findet und den Schauplatz gründlich erkundet. Das Haus aus der ersten Episode ist auch der gelungenste Schauplatz der bisher gespielten. Es ist kompakt und doch gibt es viel zu Entdecken. In Episode 2 gilt es einen Laden mit angrenzendem Innenhof und in Episode 3 eine Uni zu erkunden. Gerade die dritte Episode fällt im Vergleich schwach aus, da sie in drei nicht zusammenhängende Gebiete aufgeteilt ist. Hinzu kommt, dass in der Episode die Rätsel meines Erachtens nach schlechter und unklarer sind und man bei einem davon auch in Gefahrensituationen gerät, die zum Tode eines Charakters führen können.

Besonders gut gefällt mir auch der Sound vom Spiel. Denn gerade der trägt wunderbar zur düster gruseligen Atmosphäre des Spiels bei. Ich habe schon viele Horrorspiele gespielt und bin relativ abgestumpft. Während ich mich früher wenigstens noch etwas gegruselt habe bei Horrorspielen, hat sich das eigentlich die letzten Jahre erledigt. Aber Song of Horror schafft es eben besonders durch das Sounddesign, dass auch bei mir wieder etwas Gruselstimmung aufkommt.

Da es durch den möglichen Permadeath der Charaktere in Song of Horror auch eine echte Bedrohung gibt, hat es das Spiel auch ab und zu geschafft mich zu Erschrecken. Gut ist aber, dass der Tod der Charaktere dann nicht gleich Game Over bedeutet. Dadurch, dass mehrere Charaktere für jedes Kapitel zur Verfügung stehen, hat man auch bei Fehlern noch die Chance die Episode zu beenden. Sind dann doch mal alle Charaktere oder der Hauptcharakter des Spiels tot, dann muss man die jeweilige Episode von vorne beginnen.

Grafisch macht das Spiel nicht so viel her und gerade am Anfang des Spiels gibt es auch einige Grafikbugs. Das schadet aber meines Erachtens nach nicht der Atmosphäre. Die Steuerung der Figur selbst ist recht steif. Da es ein Adventure ist und die Fortbewegung kein Teil des Spielspaßes ist, könnte man darüber hinwegsehen. Allerdings gibt es Situationen in denen man scheinbar schnell reagieren muss. In denen würde sich eine weniger steife Fortbewegung der Spielfigur einfach besser anfühlen. Manchmal hat bei einem Perspektivwechsel diese Steuerung dazu geführt, dass die Figur in die falsche Richtung gelaufen ist. Auf schmalen Treppen kam es sogar manchmal dazu, dass die Figur hängen geblieben ist und man nochmal ein Stück zurückgehen musste um wieder vorwärts zu kommen.

Abseits des Speicherbugs ist Song of Horror bis zum Ende von Episode drei ein gutes Spiel. Bis hierhin würde es von mir eine gelbe Ampel bekommen. Abschließend beurteilen kann ich es aber natürlich aufgrund des Bugs nicht, besonders weil die Episoden sich von der Qualität doch recht unterscheiden. Episode eins zum Beispiel würde eine grüne Ampel bekommen. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie die weiteren Episoden sind und werde es nach Behebung des Speicherbugs weiterspielen. Evtl. könnt ihr dann auch nochmal einen kurzen Eindruck zu den beiden Episoden hier auf der Seite von mir lesen.

Vielen Dank an Raiser Games für die Bereitstellung des Playstation 4 Testmusters. Getestet auf Playstation 5.