Zweiter Tage vor dem neuen Jahr, zweiter Rückblick. Für mich gab es dieses Jahr die wahrscheinlich bunteste Mischung seit langem. Viele neue, kleinere und größere Titel, die ich durch die Reviews kennen lernen durfte. Vereinzelte Spiele, auf die ich mich schon länger gefreut habe. Neuer Inhalt für alte Spiele und die eine oder andere Reise zurück in die Vergangenheit. Bevor ich mich hingesetzt habe, um diesen Artikel zu schreiben, hatte ich eher den Eindruck, dass die letzten 12 Monate zäh und ohne besondere Abwechslung vergangen sind. Was das Zeitgefühl angeht, mag das auch stimmen, aber ich bin doch überrascht, wie oft ich dieses Jahr den Controller in der Hand hatte.
Das liegt zum einen sicher daran, dass unsere Kinder mittlerweile alt genug sind, um sich auch mal selbst zu beschäftigen und ich daher auch etwas für mich spielen konnte. Aber, wie auch schon bei Sascha, gab es bei mir einen Prioritätenruck. Nur, dass ich mir mehr Zeit für mich und meine Hobbies genommen habe und dabei auch sehr chaotisch von einem Hobby zum nächsten gesprungen bin. Ich habe also nicht besonders viel Zeit am Stück mit Videospielen verbracht.
Es hat aber einen Vorteil, wenn auch die Kinder anfangen ihre ersten Schritte in diesem Hobby zu gehen. Ihnen über die Schulter zu blicken, während sie mit Wario Wände einreißen oder sich mit Chase und Marshall ein Wettrennen liefern hat schon was. Für mich ist es vor allem eine Übung in Geduld und Selbstbeherrschung. Aber auch eine Entlastung, wenn sie Texte jetzt auch selbst lesen können. Das macht es mir wiederum schwerer manche Spiele nur für mich spielen zu können. (“Warte, ich hab das noch nicht fertig gelesen!!”) Na ja, da bleiben mir zum Glück noch die englischen Ausgaben. Noch.

In den letzten 10 Jahren habe ich mich immer mehr nahezu ausnahmslos auf Cozy Games gestürzt. Und ja, es ist auch weiterhin das Genre, das mich am ehesten am Bildschirm hält. Aber in diesem Jahr hatte ich mir Abwechslung versprochen. So ganz weit davon weg habe ich mich nicht wirklich getraut. Ich bin vom Ressourcen sammeln und Städte bauen nicht losgekommen. Aber immerhin waren auch mal ein paar Spiele dabei, die man definitiv nicht als besonders entspannend bezeichnen kann.
Zombie Cure Lab und The Wandering Village haben mich extrem gestresst aber auch sehr gut unterhalten. Vor allem auf The Wandering Village hatte ich mich besonders gefreut. Aber ebenso auf Two Point Museum. Letzteres habe ich mir sogar vorbestellt – etwas, dass ich seit dem New Nintendo 3DS und Majora’s Mask Bundle nicht mehr getan habe. Leider habe ich es nicht geschafft besonders viel von dem Spiel zu sehen, was sich hoffentlich in 2026 ändert.

Sehr viel Spaß hat mir auch How 2 Escape: Lost Submarine bereitet. Auch wenn mein Mann und ich beide hauptsächlich Singleplayer Spiele spielen, hat uns das Spielkonzept gefallen. Es ist zwar relativ kurz, schafft es aber auf jeden Fall auf die Liste der Spiele die mich positiv überrascht haben. Der zweite Titel dieser Kategorie wäre für mich Gloomy Eyes. Zwar war mir auch schon vorher klar, dass ich es wahrscheinlich mögen würde. Aber es hat mich überraschend gefesselt. Ich bin aber immer noch ein wenig traurig, dass es kein Co-op Spiel geworden ist.
Für jeden der mich kennt wahrscheinlich weniger überraschend ist die Zeit, die ich dieses Jahr wieder einmal in Disney’s Dreamlight Valley investiert habe. Meine Hassliebe für dieses Spiel ist unverändert. Es gibt Zeiten da möchte ich es jeden Tag spielen und dann wieder Monate, in denen ich es nicht mal auf dem Startbildschirm der Xbox sehen mag. Es ist immerhin ein Spiel, das ich mit den Kindern im Raum spielen kann. Immerhin.
Und das wäre doch ein guter Moment um auf meine zweite Hassliebe im Bereich Videospiele überzuleiten: das DLC System von Die Sims 4. Mit diesen vielen verschiedenen Namen und Umfangsgrößen. Davon habe ich dieses Jahr auch eine Menge testen dürfen. Und was soll ich sagen, entweder bin ich mittlerweile etwas abgestumpft, oder die Qualität dieser kleineren AddOns hat sich verbessert, aber ich hatte längst nicht so viel darüber zu meckern wie letztes Jahr. Aber vielleicht lag es auch an den relativ vielen größeren Erweiterungspacks, die mich den Rest des Jahres über ordentlich bei Laune gehalten haben. Dabei hat sich Zauber der Natur besonders positiv abgehoben.

Und schon bin ich wieder bei den Cozy Games gelandet. Ein Spiel, auf das ich mich ebenfalls sehr gefreut hatte, war Amber Isle. Ich habe es seit meinem Review nicht mehr in die Hand genommen, weil ich wirklich extrem enttäuscht war. Daher ist meine Meinung über das Spiel vielleicht auch nicht mehr angemessen. Ich hatte mich so auf diese süßen kleinen Dinosaurier gefreut und war ganz aus dem Häuschen, dass ich es testen durfte. Aber die Menge der Bugs hatte meine Freunde so gedämpft, dass ich mich für kurze Zeit auch erstmal komplett anderen Hobbies gewidmet hatte. Ein Dutzend Bücher später ging es aber wieder.
In diesem Jahr habe ich auch wieder öfter Visual Novels zur Hand genommen. Wo mir Dreamlight Valley ziemlich schnell auch wieder zum Hals raushängt, hat mir Disney Villains Cursed Café wesentlich mehr wirklich gute Unterhaltung geboten. Es war ein guter Wiedereinstieg in das Genre, der mich gut auf Date Everything! vorbereitet hat. Wobei “vorbereitet” nicht wirklich passt. Auf dieses Spiel kann man sich nicht richtig vorbereiten. Ich hatte schon so lange nicht mehr so viel Spaß bei einem Videospiel. Und die Reaktionen, die die Sprachausgabe bei meinem Mann verursacht hat, waren auch extrem unterhaltsam. Wenn ich ein Game of the Year hätte, wäre es auf jeden Fall ein sehr guter Kandidat dafür.

Wenn es einen Award für das “Most overrated Game of the Year” gäbe, ginge dieser Preis aus meiner Sicht konkurrenzlos an Tiny Bookshop. Auch ein Spiel, auf dessen Konsolenrelease ich nur sehr ungeduldig gewartet habe. Aber leider auch ein Spiel, das mir die Lust auf Videospiele im allgemeinen stark gedämpft hat. Mir fällt kein Spiel ein über das ich in meinem Freundeskreis so viele “Capslock Rants” gelesen bzw. verfasst habe.
Ein kleiner Ausblick in das Jahr 2026
Die Sicht ist noch sehr vernebelt. Mein Plan ist es hauptsächlich einige Spiele abzuschließen oder zumindest fortzusetzen, die ich dieses Jahr vernachlässigt habe. Ich werde nochmal eine kleine Reise nach Amber Isle machen. Vielleicht mit einem Reset und dem Download des Patches von vorne anfangen. Two Point Museum schreit auch sehr laut nach mir. Aber zu allererst möchte ich gerne It Takes Two endlich mal mit meinem Mann abschließen. Damit wir dann sein Weihnachtsgeschenk (Split Fiction) starten können.
Auf jeden Fall sollte ich mich entscheiden, ob ich endlich mal die DLCs von Dreamlight Valley kaufen möchte, oder diese Objekt meiner Hassliebe endgültig an den Nagel hängen soll.
…wahrscheinlich mach ich beides nicht und bin bereits übermorgen wieder eine halbe Stunde damit beschäftigt stumpf irgendwelche Löcher in die Erde zu buddeln.
Und damit verabschiede ich mich von euch in diesem Jahr und freue mich darauf, euch im neuen Jahr gesund, munter und mit allen Fingern an den Händen wiederzusehen.