Fast & Furious: Arcade Edition (Review)

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Wer pure Arcade Erfahrung bei Rennspielen sucht, ist wohlmöglich in den letzten Jahren mal auf Cruis’n Blast gestoßen. Dem Nachfolger der alten Cruis’n Spiele für Arcade und Nintendo Konsolen. Publisher GameMill Entertainment und Entwickler Raw Thrills (Arcade) sowie Cradle Games (Konsolen) führen dieses Schema weiter, doch nun gepaart mit der Lizenz von Fast & Furious.

Ein Kopf an Kopf Rennen zwischen einem blauen Sportwagen und einem grünen Muscle Car

DAS ist Arcade

Ich will gar nicht die Debatte starten, was wirklich alles als Arcade Racing zählen sollte und was nicht. Jedoch fällt in Fast & Furios: Arcade Edition direkt eben diese Arcade Wurzel auf. Man wählt den ersten Modus, eine Strecke, Auto und GO!

Ab hier geht es Schlag auf Schlag: Man fährt ein Rennen und egal ob man dieses gewinnt oder verliert, man kommt sofort zum nächsten Rennen. Dies rotiert und geht immer so weiter, bis man alle Rennen geschafft hat. Dadurch beginnt eine neue Rotation im „Extrem Modus“, der einfach nur schwerer ist.

Ein Jeep in Fast & Furios: Arcade Edition mit einem explodierenden Zug im Hintergrund
Bumm! Da fliegt der Zug in die Luft

Alles bombastisch, aber magerer Spielumfang

Tatsächlich habe ich mit letztem Abschnitt schon alles erklärt, was es im Spiel zu spielen gibt. Also es gibt noch selbigen Modus für zwei Spieler und wenn man alle 6 Strecken mit einem der 8 Fahrzeuge geschafft hat, kann man mit diesem Fahrzeug ab da eine verbesserte Variante in Neon Optik verwenden, die 10 anstatt 3 Boost Reserven zur Verfügung hat.

Moment … ja!, es gibt nur 6 Strecken. Die ganze Präsentation innerhalb der Rennen ist wirklich spektakulär. Alles fliegt durch die Luft, explodiert, große Dinge düsen vorbei, man brettert über irre Bereiche – wirklich, innerhalb der Rennen sieht es richtig toll aus! Doch nach weniger als 30 Minuten hat man einfach schon alles vom Spiel gesehen, was unglaublich schade ist.

Hier setzt das Spiel eindeutig auf die Arcade Idee, immer und immer wieder die ganzen Rennen zu wiederholen. Da aber all das cineastische innerhalb der Rennen pur geskriptet ist (also spektakuläre Dinge immer zu den selben Zeitpunkten passieren), kann der Funke nicht lange begeistern.

Die Präsentation ist sehr bunt und gepaart mit der Musik sehr hektisch gestaltet. Die Rennen enden auch immer mit einem Knall, im Sinne seines Ziels wie z.B. „Defuse the Bomb!“. Ich vermute hierbei eine gewisse Basis zur Fast & Furios Vorlage, wobei ich diese nicht genug kenne. Schlussendlich haben die Fahrzeuge und Strecken eine gute Variation, trotz der geringen Menge.

Die Fahrzeugauswahl in Fast & Furios: Arcade Edition
Die Fahrzeugauswahl ist nett – oben rechts sieht man je Fahrzeug noch die geschafften Missionen bzw. Strecken

Auch Gameplay ist klar Arcade

Ich denke das oberste Ziel eines Rennspiels in einer richtigen Arcade Halle ist der schnelle und problemlose Einstieg. Und genau das macht Fast & Furious: Arcade Edition ordentlich. Das Gameplay ist sehr einfach und funktioniert mit nur wenigen Tasten. Für Drifts lässt man Beschleunigen kurz los und drückt direkt wieder und für Wheelies drückt man diese schnell zweimal.

Dazu gibt es noch eine Taste für die drei verfügbaren Boost-Ladungen und auf der Strecke kann man ein Boost- sowie Schockwelle-PickUp aufsammeln. Diese beiden PickUps werden beim Einsammeln direkt aktiviert. Strecken bieten außerdem deutlich erkennbare Abkürzungen, die sich in der zweiten Runde öffnen.

Mir wurde die ganze Sache sehr schnell zu simpel. Der Fokus auf „schnell loslegen“ wirkt in den ersten 5 Rennen schön, aber lässt danach komplett Substanz missen. Zwar hat man sein Auto voll unter Kontrolle, doch beim Rest fühlt man sich mehr wie ein Zuschauer, weil einfach die gesamte Action pur nach einem festen Skript abläuft, die kaum bis keine Auswirkung auf den Spieler hat. Um dem noch eines draufzusetzen, hat das Spiel die extremste Gummiband-KI, die ich je in einem Rennspiel gesehen habe.

Ein türkises Muscle Car zieht blaue Feuerstreifen hinter seinen Rädern her
Feuerstreifen hinter den Reifen beim Boost – ein Klassiker

Fazit – Bietet wenig, aber ist immerhin spektakulär

Ganz am Anfang fand ich Fast & Furious: Arcade Edition wirklich nett. Die spektakuläre Präsentation wirkt! Doch was in kurzen Runden innerhalb einer Arcade-Halle super funktioniert, lässt an heimischer Konsole sehr schnell nach.

Zu schnell fühle ich mich, als hätte ich wenig Einfluss über das Spielgeschehen. Und noch viel schneller bekomme ich das Gefühl alles im Spiel gesehen zu haben. Für den Release-Preis zu dem es angeboten wird, ist der Spiel-Inhalt einfach viel zu gering. Wer eine Nintendo Switch besitzt, ist vermutlich bei Cruis’n Blast besser aufgehoben.

Mag ich
– Spektakuläre Präsentation
– Nette Fahrzeugauswahl

Mag ich nicht
– Nur 6 Strecken
– Technisch gesehen nur 1 Spielmodus
– Spielgeschehen hat wenig eigener Einfluss

Vielen Dank an GameMill Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf PlayStation 5.