Dreamed Away (Review)

Dreamed Away, das Soloprojekt von Nicolas Petton, wurde vor einiger Zeit erfolgreich per Kickstarter finanziert und ist heute frisch auf dem Markt gekommen. Es spielt im Frankreich der 90er und wird als emotionales Action-Adventure-RPG beschrieben.

Man spielt Théo, einen kleinen Jungen, der eines Morgens in seinem Zimmer aufwacht und feststellt, dass seine ganze Familie verschwunden ist. Natürlich macht er sich sofort auf die Suche und gerät in ein düsteres und spannendes Abenteuer, das ihn mit immer wieder neuen Herausforderungen konfrontiert. Viel mehr will ich auch nicht spoilern, die Geschichte geht an die Haut wenn man sich auf diese einlässt und man fiebert richtiggehend mit Théo mit. 

Undertale ist bei mir schon viele Jahre her, aber wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht sind die rundenbasierten Kämpfe von Dreamed Away sehr stark von diesem Spiel inspiriert worden. Wenn der Gegner angreift hat man stets die Möglichkeit, durch gutes Ausweichen oder Quick Time Events keinen Schaden davonzutragen, bei eigenen Angriffen kann man bei richtigem Timing den Schlag entweder stärken oder gar Kombis einsetzen. Grafisch hingegen wird uns sehr schöne Pixelart vorgesetzt, auch die Musik ist passend kombiniert und eingesetzt. Dreamed Away orientiert sich etwas an klassischen JRPG, auch wenn die Ausrüstung keine Schwerter sondern eher Fernbedienungen und Spielzeughammer beinhaltet. Heilitems gibt es selbstverständlich auch, Brokkoli zum Beispiel heilt euch im Kampf komplett, aber wie jeder normale Mensch reagiert man mit Vergiftungserscheinungen und die Steuerung wird umgekehrt. 

Es gibt zwei Schwierigkeitsgrade, der normale hat mich schon teilweise an meine Grenzen gebracht, die Kämpfe sind nicht leicht und im Alter lassen natürlich auch die Reaktionszeiten nach, zumindest schiebe ich meine eigene Unfähigkeit gerne darauf. Zu meinem Missfallen wird Dreamed Away durch Rätsel aufgelockert, ich bin ja bekanntlich kein Fan davon, aber diese haben mich zum Glück nicht so lange aufgehalten wie befürchtet. Für meinen Durchgang habe ich etwa 8 Stunden gebraucht, was eine perfekte Spielzeit für diese Art Spiel ist. Natürlich dürfen neben der typischen Oberwelt die Dungeons nicht fehlen, diese sind eher linear aufgebaut und wenn man möchte, kann man hier grinden um seine Stats zu verbessern. Was ich oft genug getan habe, schließlich sind die Bosse kein Zuckerschlecken. 

Die mysteriöse, aber herzhafte Geschichte hat mich motiviert, das Spiel in kürzester Zeit durchzuspielen. Die für mich passenden RPG-Elemente sind sehr gut ins Spiel eingewoben, die Charaktere sind interessant, die Kämpfe abwechslungsreich und die kürzere Spieldauer lässt auch keine Langeweile aufkommen. Je nachdem wie man sich im Spiel entscheidet gibt es auch verschiedene Enden. Die Grafik ist simpel gehalten, aber klasse und übersichtlich. Wer Spaß an kleinen RPG´s hat, macht hier absolut nichts verkehrt.  Dreamed Away ist ein Spiel ohne großartige Ecken und Kanten, es erfindet das Rad nicht neu aber das muss es auch nicht.

Vielen Dank an Pineapple Works für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.