DREAMOUT (Review)

Trinkt verantwortungsvoll. Wenn nicht, könnte es euch so gehen wie dem Alpaka im kleinen Action-Adventure DREAMOUT. Dem musste ich nämlich dabei helfen, den Körper eines Geköpften zu finden.

Unterwegs

Auf den Schock nach dem Aufwachen folgt in Dreamout kein Kater, sondern eine Suche, die zur Verfolgungsjagd in unterschiedlichste Gebiete mutiert. Immer wieder gibt es kleinere Abzweigungen mit Belohnungen. Lange hält nichts auf und stetig komme ich weiter voran, auch wenn ich oft nicht weiß, warum ich gerade in dieser Richtung unterwegs bin. In rund 90 Minuten Spielzeit habe ich dabei fast alles gesehen. Insbesondere die meisten der dreißig Hüte, die ich abseits des Hauptwegs oder nach Nebenquests erhalte, und die teilweise als Referenzen auf andere Videospiele dienen.

Spielerisch ist Dreamout vorwiegend eine Mischung aus Erkundung und Rätseln. Die Gegenden sind zwar gesprenkelt mit Gegnern, diese zu bekämpfen, wenn sie nicht aktiv im Weg sind, bringt jedoch kaum Vorteile. Das Zerschlagen von Töpfen bringt ebenfalls Geld, das jedoch kaum benötigt wird.

Screenshot aus DREAMOUT. Ein Raum mit großem Kopf im Hintergrund, vorne Äste mit Augen und geschmolzene Uhren wie aus dem Gemälde von Dalí.

Aufgelockert wird die Erkundung durch einige Nebenaufgaben. Wenn ich Kisten in einen bestimmten Bereich werfe oder alle Gegner besiege, bleibt das weniger im Gedächtnis, wenn die “Gegner” nicht gerade angebaute Menschen in einem Feld sind. Der Humor ist eher eigentümlich. 

Alpaka und Kopf sprechen unterwegs auch miteinander und mit anderen Leuten. Mal als Dialogboxen, mal als Sprechblasen. Bei letzteren läuft der Dialog sehr langsam automatisch ab, was heißt, dass ich meistens warte, bis er vorbei ist. Etwa wenn die beiden darüber sprechen, dass sie sich an einem Lagerfeuer ausruhen könnten, um mehr über ihre Hintergründe zu erfahren. 

Zudem gibt es einige simple Minispiele und eine Angelmechanik. Fische gibt es dabei jedoch weniger zu fangen, stattdessen angle ich allerlei Gegenstände und auch den einen oder anderen tiefgekühlten Menschen.

Während meiner kurzen Spielzeit ist das Spiel leider einmal abgestürzt. Anschließend ist mir umso mehr aufgefallen, dass ich nicht sehe, wann Dreamout meinen Fortschritt speichert. Eine manuelle Speicherfunktion fehlt zudem.

Alpaka und Schädel am Lagerfeuer. Alpaka: "Und warum ... warum bist du ein Skelett?"
Gegner schnetzeln, Rätsel lösen

Das Kampfsystem in Dreamout ist simpel gestaltet. Lange Zeit greife ich einfach nur wiederholt mit dem Schwert an und entferne mich im richtigen Moment vom Gegner. Viele Angriffe sind deutlich telegraphiert, bei einzelnen jedoch stimmen der warnende rote Kreis und das tatsächliche Bewegungsmuster des Gegners nicht überein. Zum Ausweichen kann ich kurz sprinten. Später kommt ein starker Angriff hinzu, den ich nach drei erfolgreichen Schlägen einsetzen kann.

Besonders reizvoll sind die Kämpfe nicht. Interessanterweise bleiben einige Gegner jedoch besiegt, sollte ich doch einmal scheitern und am letzten Rücksetzpunkt landen. Der ist in der Regel angenehm nah.

Spannender sind die Rätsel, die im Spielverlauf merklich an Komplexität zunehmen. Zumeist geht es darum, mit Bomben Felsen zu zerstören. Bomben kann ich ein kleines Stück weit tragen, ehe sie explodieren. Die Reichweite erhöhe ich durch Windräder oder Portale. 

Hin und wieder gibt es auch Schalter, die nur aktiv bleiben, solange etwas auf ihnen steht. Dafür benötige ich eine Kiste, zu der ich den Weg teilweise erst freischalten muss. Während ich zu Beginn nehme, was direkt herumsteht, gehen die späteren Rätsel einen Schritt weiter. Anstelle eines drehbaren Windrades befindet sich an einer Stelle dann eine Wolke, bei der ich auswähle, ob ich etwa ein Windrad, ein Portal oder eine Kiste möchte. An einigen dieser Punkte muss ich auch erst ein Objekt auswählen, das benutzen, und später ein anderes Objekt nehmen, das in einem weiteren Rätselabschnitt hilft.

Ein Rätsel mit großen Blöcken, Schaltern, einem Portal und zerbombbaren Felsen.
Fazit

DREAMOUT ist ein kurzes, merkwürdiges Abenteuer mit leicht gewöhnungsbedürftigem Humor und interessanten Rätseln. Die Kämpfe sind weniger überzeugend, lassen sich oftmals jedoch auch vermeiden, und das Geldsystem ist nicht ganz ausgereift. Die Vielzahl an Hüten ist dafür ein guter Anreiz, ein wenig mehr zu erkunden und Nebenaufgaben anzugehen. 

Herzlichen Dank an Valkyrie Initiative für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PC via Steam.