
Hollow Knight ist nicht nur eines der erfolgreichsten Indie-Spiele, sondern ist auch der König seines Genres. Mit 15 Millionen verkauften Einheiten stellt Hollow Knight sogar jeden einzelnen Metroid-Teil in den Schatten. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an das Sequel Silksong, das im Ursprung aus einem DLC hervorgegangen ist, in dem man die Kontrolle über Hornet übernehmen können sollte. Nach sieben Jahren in der Entwicklung ist es in wenigen Tagen endlich soweit: Am 4. September erscheint Hollow Knight: Silksong auf allen Plattformen. Auf der Gamescom konnten wir uns einen ersten Eindruck verschaffen.
Hollow Knight: Silksong orientiert sich in Stil und grundlegender Interaktion recht eng an seinem Vorgänger, fühlt sich im Detail aber schon etwas anders an. Grund hierfür ist die deutlich größere Nadel, mit der Hornet sich im Kampf zur Wehr setzt, und mit der man auch nach unten angreifen kann. Allerdings bleibt meinem Eindruck nach die Fragilität der Spielfigur erhalten. Die Kämpfe laufen wie gehabt sehr zügig ab und bedürfen voller Aufmerksamkeit um zu vermeiden, dass man allzu schnell vom Gegner überwältigt wird.

In der Demo konnte ich ein eng gestecktes Gebiet für eine Viertelstunde erkunden und dabei zwei entscheidende Endpunkte finden: einen Arenakampf, in dem man eine Vielzahl von einfachen Gegnern am Stück besiegen muss und einen Endgegnerkampf gegen einen Gegner, der ebenfalls einen kräftigen Stachel mitbringt und in ziemlich hoher Geschwindigkeit zustechen kann. Der Endgegner ist voll auf geschicktes Angreifen und Ausweichen ausgerichtet und nicht auf das Herausfinden eines besonderen Schwachpunktes – in der Tat kann man den Endgegner im Grunde aus jeder Richtung und zu jeder Zeit angreifen, sofern er einem nicht zuvor kommt.
Das Leveldesign eines Metroidvanias in einer 15-Minuten-Demo zu präsentieren ist natürlich eine anspruchsvolle Sache, die Macher von Hollow Knight: Silksong machen hier aber einen etwas besseren Job als Retro Studios in Metroid Prime 4, da sie zumindest andeuten, wie die Erkundung im Spiel laufen wird. So gibt es in der Demo einige Schalter, mit denen man Mechanismen in Gang setzen kann, um höher gelegene Orte zu erreichen und einen Schlüssel in einem tiefer gelegenen Gebiet, mit dem man in einem höher gelegenen Gebiet ein Tor öffnen kann.

Hinsichtlich des Platformings – das in der Demo aber nicht ernsthaft auf die Probe gestellt wurde, kam mir Hornet etwas schwerfälliger vor als der Hollow Knight im ersten Teil. Meinem Geschmack nach ist das ein kleiner Nachteil, der Dash-Move ist aber wieder mit von der Partie und verspricht wieder, die Grundlage für ein interessantes Move-Set für Sprungsequenzen zu bieten. In jedem Fall spielt der Dash eine entscheidende Rolle im Kampf.
Was lange währt wird endlich gut? Mit Sicherheit kann man das anhand einer 15-minütigen Demo natürlich nicht beurteilen, aber die Grundlagen sind auf jeden Fall stimmig und die Entwickler waren offenkundig sehr bemüht darum, die Erkundung der Welt im Rahmen der Möglichkeiten in der Demo anzudeuten. Wenn das Weltendesign wieder so durchdacht ist wie im Vorgänger und die neuen Moves überzeugen können, dürfte Hollow Knight: Silksong ein weiteres überzeugendes Metroidvania werden.