Bubsy 4D (Gamescom-Preview)

Eines der wohl erstaunlichsten Revivals der letzten Zeit ist mit Sicherheit Bubsy. Nach dem ersten 3D-Auftritt auf der PlayStation ist Bubsy für viele ein Sinnbild missglückter früher 3D-Spiele geworden und ist bis heute immer wieder das Opfer hämischer Kommentare und Memes. Doch Atari hat ein Herz für das in die Tage gekommene Maskottchen bewiesen und nicht nur eine Remake-Sammlung für diesen September angekündigt, sondern obendrein einen neuen, vierten Teil namens Bubsy 4D. Entwickelt wird das Spiel von Fabraz, dem Team hinter der Demon’s Turf-Reihe, und das merkt man der frühen Demo auf der Gamescom auch deutlich an.

Nach beinahe 30 Jahren kommt Bubsy 4D mit einem neuen Bewegungsrepertoire daher und erinnert mechanisch eher an die Demon’s Turf-Spiele als an Bubsy 3D. Bubsy hat nämlich eine ganze Menge an Bewegungsmöglichkeiten hinzugewonnen. So kann Bubsy sich auf Knopfdruck nach vorne katapultieren – sowohl in der Luft als auch am Boden, er kann sich in eine Kugel verwandeln und so auf Gefällen einige Geschwindigkeit aufbauen und die letzten Stücke einer Plattform nach oben klettern. Die verschiedenen Fähigkeiten Bubsys, die ich hier nur ausschnittweise wiedergegeben habe, gehen flüssig ineinander über und können auf verschiedene Weise kombiniert werden, um teilweise beeindruckende Manöver hinzulegen.

Bubsy in Bubsy 4D in seiner Kugelform.

Die hohe Mobilität Bubsys geht allerdings auch mit einem ziemlich kräftigen Momentum einher, das es gelegentlich schwierig machen kann, auf Plattformen, zumal auf teilweise doch eher kleineren, zu landen. Besonders wenn man Bubsys Hechtsprung verwendet, ist es ziemlich knifflig, ihn punktgenau zur Landung zu bringen. Die Beobachtung einiger anderer Spieler, die mutmaßlich keine vorherige Erfahrung mit Demon’s Turf haben, legen nah, dass Bubsy 4D einiger Eingewöhnungszeit bedürfen könnte. Zudem war die Wegführung in den weit gebauten, aber doch linear angelegten Levels für mich nicht immer ganz ersichtlich.

Wenn man sich an die etwas unpräzise, dafür sehr flüssige Steuerung gewöhnt hat, bietet Bubsy 4D in jedem Fall schon jetzt einen guten Spielfluss, der dem Entwickler Fabraz erfahrungsgemäß auch sehr wichtig ist. Bei einer Marke wie Bubsy darf übrigens natürlich auch eine gewisse Prise Humor und Selbstironie nicht fehlen. Das zeigt sich neben Bubsys frechen Kommentaren beispielsweise darin, dass die Rücksetzpunkte die Form von Katzenklos annehmen. Das Thema der Reise zwischen verschiedenen Welten bietet in dieser Hinsicht gleichfalls viel Potenzial.

Screenshot einer Sprungpassage.

Die Gamescom-Demo von Bubsy 4D hat mich gut unterhalten und kann mit einer ausdrucksstarken Beweglichkeit der Hauptfigur glänzen. Nicht ganz überzeugt hat mich hingegen die fummelige Landung auf engen Plattformen, die durch etwas mehr Kontrolle über das Momentum vermutlich wesentlich angenehmer gestaltet werden könnte. Basierend auf der bisherigen Demo ist Bubsy 4D aber auf einem sehr guten Weg, sich von seinem Vorgänger positiv abzusetzen. Etwas schade ist allerdings in meinen Augen, dass von den Spezifika von Bubsy 3D nichts den Weg in die Demo geschafft hat. Eine etwas stärkere Anbindung an die IP könnte aber in der Entwicklungszeit bis 2026 sicherlich noch erfolgen. Erscheinen soll Bubsy 4D für alle aktuellen Plattformen – inklusive Nintendo Switch 2.