
Als ich so etwa 14 Jahre alt war waren meine beste Freundin und ich total begeistert vom Konzept der Traumdeutung. Wir haben jeden noch so banalen Traum mit Hilfe eines Buches analysiert. Andere gehen für sowas zu einem Therapeuten. So wie in A Dream About Parking Lots.
Dieses Review wird wahrscheinlich das kürzeste was ich bisher geschrieben habe. Und trotzdem hab ich länger an diesem Text gesessen als an dem eigentlichen Spiel. A Dream About Parking Lots ist ein extrem kurzes Spiel. Gerade mal 30-40 Minuten lang schlendert man über verschiedene Parkplätze oder Parkhäuser und sucht sein Auto. Dafür hat man ausschließlich den eletronischen Autoschlüssel zur Verfügung.
Während man die Reihen parkender Autos abläuft drückt man den Entriegelungsbutton und wartet darauf, dass das Auto ein Lebenszeichen von sich gibt. Das ganze steuert man aus der First Person Sicht. Und mit “laufen” meine ich unglaublich langsam schleichen. Aber klar, wenn es eine angenehme Gehgeschwindigkeit gäbe wäre das Spiel wahrscheinlich schon nach 10 Minuten vorbei.

Das einzige was mich vom Einschlafen abgehalten hat war die Unterhaltung die durch das Spiel führt. Hierbei handelt es sich um Ausschnitte verschiedener Therapiesitzungen des Autobesitzers. Zu Beginn hat man noch die Hoffnung, dass man gleich von einem Jump Scare erschreckt wird. Dass in dem Auto das Mordopfer des Protagonisten im Kofferraum liegt. Irgendwas. Aber nein. Die anfänglich bedrohliche Atmosphäre zerfließt schnell wieder zu nichts.
Man könnte vielleicht damit argumentieren, dass die Gespräche über die seltsamen Träume des Protagonisten auf Existenzängste hindeuten. Schließlich basiert das Spiel auf echten Träumen. Aber wenn das so sein soll schießt es meterweit am Ziel vorbei. Immerhin hat man das eine oder andere mal das Gefühl, dass man aktiv auf den Spielverlauf Einfluss nimmt, da man während der Gespräche auch des Öfteren aufgefordert wird eine Antwort auszuwählen. Diese sind aber häufig leider auch nur verschiedene Versionen der gleichen Aussage.

A Dream About Parking Lots punktet auch visuell nicht besonders. Ja, man hat schon das Gefühl, dass man sich in einem Traum befindet. Die Auflösung ist absichtlich matschig und glitchy. Insgesamt ist das Spiel jedoch extrem…minimalistisch. Ich hatte den Eindruck, dass das Entwicklerteam diesen Titel als Testlauf entwickelt haben. Vielleicht für ein richtiges Videospiel.

Ein herzliches Dankeschön an Take IT! Studio für die Bereitstellung des Mustercodes. Getestet auf Nintendo Switch.