
In meinem Leben habe ich viele Brawler gespielt und eins haben alle gemeinsam: sie haben keine wirkliche Geschichte. In Fallen City Brawl gibt es mehrere Syndikate die sich gegenseitig bekämpfen und man hat die Möglichkeit, mit einer Figur durch die Straßen zu ziehen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Und wenn ich ehrlich bin erwarte ich in dem Punkt auch nicht mehr, schließlich will ich die immer gleichen Klonkrieger besiegen um irgendwann die Prinzessin zu retten (oder so ähnlich).

Grafisch und musikalisch reitet Fallen City Brawl sehr auf der Retroschiene der 80er und 90er, was natürlich gut zu einem Brawler passt. Der Soundtrack ist richtig gut und peitschend, die Grafik erfüllt zumindest ihren Zweck, wirkt aber wie ein höher aufgelöstes Game Gear Spiel. Die großen Sprites sehen zwar okay aus, der Übersicht ist diese Designentscheidung jedoch nicht unbedingt förderlich.

Fallen City Brawl ist ein sehr kurzes Spiel, es bietet zwar acht thematisch unterschiedliche Level, diese sind jedoch schneller vorbei als man prügeln kann. Standesgemäß bietet jedes Level einen Endgegner, der jedoch auch keine große Herausforderung ist. Wenn ich da an Mr. X bei Streets of Rage denke… Als kleine Abwechslung sammelt man Kristalle, mit denen man unterschiedliche Specials abrufen kann, die bei jeder der vier Figuren unterschiedlich ist. Zudem gibt es Waffen, man hat jedoch nicht viel Munition und prügelt dann doch lieber drauflos. Die Gegner stammen wie im Genre üblich aus der Klonfabrik mit unterschiedlichen Farben. Besonders nervig finde ich, dass Gegner von allen Seiten kommen und im Bildausschnitt noch nicht sichtbar sind, aber dennoch angreifen können. Ansonsten gibt es wie erwartet keine großen Überraschungen, die Steuerung ist größtenteils okay, die Figuren hätten aber definitiv mehr Animationen vertragen können, so wirken sie hakelig. Geprügelt wird mit dem Standardlayout, ein Knopf zum Prügeln, einer zum Springen und einer zum Waffen aufheben.

Man kann dem Text wohl schon entnehmen dass Fallen City Brawl ein sehr durchschnittliches Spiel ist. Bis auf die Musik ist mir nicht sonderlich viel positives aufgefallen, negatives jedoch auch nicht. Es spielt sich okay, es sieht okay aus, aber wenn ich darüber nachdenke habe ich das meiste nach drei Tagen schon wieder vergessen, was natürlich teilweise meinem Alter geschuldet ist, aber natürlich auch an mangelnden Highlights liegt. Wer nicht genug von Brawlern bekommen kann der darf hier gerne zuschlagen (no pun intended), aber wirklich empfehlen kann ich das Spiel leider nicht.

Herzlichen Dank an Eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf dem Steam Deck.