Präsentation
Settings, Musik und das restliche Drumherum
Ich glaube ich kenne nichts, was mich so sehr begeistert in der Präsentation, wie Crash Team Racing. Hier stimmt einfach alles. Natürlich fließt da meine starke Vorliebe zur Crash Bandicoot Reihe mit rein, aber dennoch:
Die 18 Strecken haben eine wirklich tolle Variation. Es gibt zwei klassische Motorsport-Rennstrecken im selben Stil, doch alle anderen Strecken haben immer ein eigenes Thema. Manche sind sich ein wenig ähnlich, wie z.B. die zwei Schneestrecken, die aber mit Arctic und Schneegebirge dann doch recht eigen sind. Ansonsten bietet Crash Team Racing als Setting Strand, Abwasserkanal, Tempel, Labor, Raumschiff, Burg, Höhle, Canyon, Schlammarena, Mine, Unterwassertunnel, „Heißluftbahn im Himmel“ und „Rennstrecke im Park“. Vor allem ist hierbei Stimmung durch Farbgestaltung und Musik sehr zu betonen.
Selbstverständlich hat Crash Team Racing durch seine alte Technik ein angestaubtes Aussehen. Doch wenn man Charme in der alten PS1-Retro-Optik empfindet, kann gerade dieses Spiel mit seiner zu der Zeit sehr guten Optik trumpfen. Jedoch leidet die Grafik im 3- und 4-Spieler Modus etwas stark. Durch die fehlende Konsolenpower wurden hier Abstriche gemacht und somit mehrere Objekte aus den Strecken genommen, sowie die Modelle der Charaktere runtergeschraubt. Die Strecke Oxid Station ist sogar überhaupt nicht im Mehrspieler spielbar. Dafür muss man im Mehrspieler aber gar keine Abstriche bzgl. Musik und Sound hinnehmen, was für mich ein riesiger Pluspunkt ist!
Stichwort Musik! Diese gehört zu meinen absolut liebsten Soundtracks überhaupt. Die Musik ist immer schnell treibend und passt wie die Faust aufs Auge. Dabei wird die typische Manier von verspielten Tönen im Einklang zu „harten“ oder „mysteriösen“ Elementen (in Relation zu familienfreundlichen Spielen versteht sich) voll umgesetzt, die Crash Bandicoot eben so ausmacht. Vor allem der Track der Arena Rocky Roads (der auch in den Credits läuft) hat einen tollen elektronischen Riff.
Stilistisch passen natürlich auch die Items ebenso zum Rest, gehalten an typische Elemente aus Crash Bandicoot – Kisten, Bomben, Raketen, Masken, Wissenschaftliches und Futuristisches. Diese scheuen sich auch nicht, es ordentlich knallen zu lassen.
Das bunte Crash Bandicoot Kader
Die bis zu 15 Charaktere (8 zu Start, 7 zum Freischalten) sind selbst für den heutigen Fun Racer Durchschnitt schon ordentlich. Und die Varianz ist auch hier wirklich top. Bis auf Crash und Fake Crash kann man eigentlich bei keinen zwei Charakteren wirklich behaupten, sie würden sich stilistisch stark ähneln, wie beispielsweise die Babys in späteren Mario Karts. Ich würde behaupten, hier ist für jeden etwas dabei, außer man mag einfach keine Tiere, böse Wissenschaftler oder generell das Charakter-Design der Crash Bandicoot Reihe.
Selbstverständlich gefällt mir auch hier, dass die Charaktere nicht zu zahm dargestellt sind, sondern oft Ecken und Kanten haben (im Design, nicht der Polygon-Grafik). Gerade so jemand wie N. Gin mit seiner Rakete im Kopf, Dingodile dem Dingo-Krokodil-Hybrid oder Ripper Roo dem wahnsinnigen blauen Känguru in Zwangsjacke – das geht definitiv eine Spur weiter, als z.B. bei Mario (Kart) Spielen mit ihren eher bewusst freundlichen Darstellungen. Die Charaktere stammen übrigens alle aus Crash Bandicoot 1 – 3, bis auf Oxide (den man jedoch nicht spielen kann).
Während wir in Rennen eine Low-Poly Version der Charaktere mit nur ein paar kleinen (individuellen) Animationen für Lenken, Rückwärtsfahren und Sprung sehen, gibt es nach Cups und Siegen im Abenteuer ein voll animiertes High-Poly Siegerpodest. Hierbei schwenkt die Kamera zuerst zu einem „Trophy Bandicoot-Girl“, welche zum Podest winkt, auf dem wir dann den Tanz des Siegers und die beiden enttäuschten 2.- und 3.-Platzierten bestaunen können. Dieses Podest hat einfach so viel Dynamik, mit unterschiedlichen Trophy-Girls und Musik je Charakter – es erweckt jedes mal pure Freude in mir (die Trophy Girls sind nicht mehr ganz zeitgemäß, was im Remake angepasst wurde).
Zu guter Letzt sei zur Präsentation noch die Lokalisierung und damit auch die Sprachausgabe der Charaktere erwähnt. Also das Spiel ist generell voll übersetzt (wenn auch manchmal etwas komisch genau) und dies gilt auch für alle Sprüche der Charaktere. Innerhalb der Rennen geben diese nämlich kleine Oneliner passend zu Aktionen ab, beispielweise beim Überholen oder Treffern. Dabei wichtig! Crash Team Racing schafft hierbei den feinen Spagat zwischen zu viel und zu wenig. Wen die Sprüche dennoch nerven, kann auch einer der sechs Charaktere ohne Sprachfähigkeit wählen (den eigenen hört man am meisten) oder einfach in den Sound-Einstellungen den Regler für Sprache auf 0 schieben.
Inhaltsangabe
1 – Einleitung
2 – Spielmodi
3 – Präsentation
4 – Gameplay
5 – Fazit