
Die „Dead or Alive“-Reihe ist hauptsächlich für Fighting Games bekannt, hat aber mit den Xtreme-Spielen eine durchaus unterhaltsame Spinoffreihe mit Urlaubsfeeling und Beachvolleyball hervorgebracht. Basierend darauf kam dann zumindest in Asien auch Venus Vacation, das gänzlich neue Charaktere beinhaltet. Auch in Venus Vacation Prism – Dead or Alive Xtreme – kennt man die meisten Charaktere nicht aus den Fighting Games. Aber vielleicht findet ihr dennoch jemanden zum Verlieben?
Allerdings ist auch dieses Spiel bisher Asien vorbehalten, wenn man nicht importieren möchte. Zumindest sind auf der Asia-Version auch englische Texte enthalten, was vielen entgegenkommen dürfte.

Venus Festival?
Als Hauptcharakter des Spiels findet man sich in der Rolle des „Bosses“ auf den Venus-Inseln wieder. Dort soll man dafür sorgen, dass als „Venus“ ausgewählte Frauen erfolgreich beim Venus Festival teilnehmen. Aber eigentlich hat man keine Ahnung, was man machen soll. Zum Glück wartet mit Misaki eine hilfreiche Mitarbeiterin darauf, den Boss zu unterstützen. Und so sammelt man über mehrere Kapitel festgelegt eine Venus-Gruppe zusammen. Aber keine Sorge, auch als Boss muss man keine schwierigen Managementententscheidungen treffen. Wahlmöglichkeiten können aber beeinflussen, wie sehr die Frauen den Boss mögen. Und vielleicht findet sich auch Romantik?
Vom Venus Festival selbst erlebt man aber quasi nichts, auch nicht von den wohl dabei auftretenden Beachvolleyball-Spielen.

Auswahlmöglichkeiten, Fotos und mehr
Venus Vacation Prism – Dead or Alive Xtreme – hat im großen einen fixen Aufbau mit mehreren Kapiteln. Darin gibt es immer wieder Auswahlmöglichkeiten, die oft wenig an den Szenen verändern, aber die von den Frauen unterschiedlich gut aufgenommen werden. Dieser Effekt wird mit Herzsymbolen während der Reaktion gezeigt, am Ende eines Kapitels gibt es zudem eine Auswertung anhand eines Prozentsystems (wobei nicht 100%, sondern 120% das Maximum sind). Dieser Prozentwert wird vor allem in der späteren Hälfte für Auswahlmöglichkeiten nötig.
Während Auswahlmöglichkeiten anfangs noch unterschiedliche Szenen auslösen können, geht es später vermehrt darum, mit wem bestimmte Szenarien durchlebt werden.

Neben dem Zuneigungswert gibt es noch ein Fansystem, das mit Fotos beeinflusst wird. Oft kann man in Szenen in einen relativ freien Fotomodus wechseln, innerhalb eines Kapitels lassen sich 50 Fotos schießen. Davon wählt man am Kapitelende bis zu 6 aus.
Eine Anzeige von 1 bis 3 Sternen gibt einen groben Eindruck, wie gut ein Foto wird, das man schießt. Allerdings ist gerade der 3-Sterne Bereich recht groß, was die Voraussage unsicherer macht. Aber das ist nur in begrenzten Fällen wichtig, für ein gutes Ende weniger. Die gesammelten Fans aller als Venus beteiligten Frauen erhöhen dann auch die Anzahl der Gäste, die das Festival besuchen. Das wiederum soll beim Erhöhen der Zuneigung helfen, aber wie sehr, ist mir nicht aufgefallen.

Die über mehrere Durchgänge gesammelten Fans schalten zudem für die einzelnen Frauen Outfits und Frisuren frei, die man zwischen Kapiteln wechseln kann. In manchen Fällen passen dann Kommentare der Frauen zur Kleidung natürlich nicht mehr. Die freischaltbaren Outfits sind dabei bei allen die gleichen.
Die Frauen können auch auf Fotos reagieren, was aber losgelöst von der Geschichte ist und keinen Einfluss auf den Zuneigungswert hat. Diese Reaktionen können jedoch wiederum kurzzeitig nachfolgende Fotos verbessern, zum Beispiel ein Lächeln. Oder eine verlegene Reaktion, wenn man gewisse Körperteile fotografiert…

Da es keine negativen Auswirkungen hat, habe ich das mit einem Hauch schlechten Gewissens benutzt, um besser bepunktete Fotos schießen zu können. Vermutlich sollte man das lieber nicht in echt versuchen?
Zu guter letzt gibt es an bestimmten Stellen simple Minispiele, die die Zuneigung etwas erhöhen können. So zum Beispiel Hand-Sumo, bei dem man mit einer Hand neben der Trainingspartnerin an der Wand landen kann, oder Situps. Bei letzterem gibt es viel Schweiß, aber grafisch überzeugt er nicht so ganz.
Das Festival hört nicht auf
Wenn man sich genug auf eine Auserwählte konzentriert, ist ein gutes Ende nicht schwer zu erreichen. Das passt jedoch zur lockeren Grundstimmung. Nach dem ersten Abschluss schaltet man noch eine Stoppfunktion frei, die beim Fotografieren helfen kann. Zudem erhöht sich der „Boss Rank“ für weitere Durchgänge, wodurch es leichter sein soll, Fans und somit Gäste zu gewinnen.

Ausserdem kann man bis auf einzelne Ausnahmen bereits gelesene Texte im Schnelldurchlauf beschleunigen, damit es weniger repetitiv wird. Der erste Durchgang hat bei mir übrigens ungefähr zehn Stunden gedauert, und dann waren ja noch 5 Frauen übrig. Das wird auch mit Beschleunigen repetitiv.
Wer danach dann wohl noch Motivation für die Trophäe hat, Boss Rank 15 zu erreichen? Der stieg mit jedem abgeschlossenen Durchgang lediglich um 1…
Fazit
Venus Vacation Prism – Dead or Alive Xtreme – glänzt nicht mit Tiefgang in Story oder Gameplay, macht aber das was es will ordentlich. Die Animationen von Mimik und Gestik haben Charme, die Charaktere auch. Die Musik wartet mit charakterbezogenen oder stimmungsunterstützenden Liedern auf und gefällt. Wenn man sich wie ich nicht mit einem Durchgang zufrieden gibt, kann es aber durch den starren Aufbau mit vielen geteilten Szenen repetitiv werden.

Auch das Punktesystem für Fotos ist eher undurchsichtig. Wenigstens deuten Sterne grob an, ob ein Foto gut werden wird. Von den Frauen kannte ich zwar vorher nur Misaki und Honoka von Dead or Alive Xtreme 3 Scarlet, aber auch die anderen wissen zu gefallen. Und da das „Venus Vacation “ im Spieletitel vornesteht, war auch der Fokus vorausahnbar.
Insgesamt hat mir der Ausflug auf die Insel durchaus gefallen. Vielleicht auch euch?

Asia-Version getestet auf PlayStation 5.