Mad Dash Racing (Review)

Sonic R hat die Kombination von 3D Jump & Run und Rennspiel etabliert, andere Jump & Run-Entwickler folgten einige Jahre darauf. Neben den Rayman-Entwicklern von Ubisoft hat sich auch das Gex-Studio Crystal Dynamics an der ungewöhnlichen Mischung probiert und in Mad Dash Racing als exklusiven Launchtitel für die Original Xbox abgeliefert. Ob die Kombination in Mad Dash Racing zündet?

In Mad Dash Racing schlüpft man in die Rolle eines von zu Beginn drei möglichen Wettkämpfern. Alle spielbaren Charaktere in Mad Dash Racing sind für das Spiel entworfen worden, die einzige Ausnahme stellt Gex dar, den man allerdings auch nur freischalten kann, indem man alle Aufgaben, die das Spiel zu bieten hat, erfolgreich absolviert. Die Charaktere spielen sich zwar weitgehend identisch, verfügen aber jeweils über eine Spezialfähigkeit, die mit dem jeweiligen Charaktertypus zusammenhängt. So gibt es Dasher, die für kurze Zeit sprinten können, Glider, die über kurze Strecken gleiten und so längere Distanzen überbrücken können, und Basher, die Hindernisse mit einem Schlag aus dem Weg räumen können.

Die insgesamt neun Level des Spiel sind mit individuellen Abkürzungen versehen, die die speziellen Fähigkeiten der Charaktertypen erfordern, so dass es je nach Level unterschiedlich vorteilhaft sein kann, den einen oder den anderen Charaktertypen auszuwählen. Der Hauptmodus für Einzelspieler ist der Abenteuermodus, in dem man jeweils ein Rennen in den neun Levels des Spiels gewinnen muss. In den meiste Fällen handelt es sich hierbei schlicht um ein einfaches Wettrennen gegen drei Computergegner, bei dem man als erster die Ziellinie überqueren muss. Es gibt aber auch Endgegnerrennen, in denen man gegen einen Endgegner antritt und dessen Lebensenergie auf Null absenken muss, bevor er entkommt. Leider ist das allerdings ziemlich glücksabhängig, da es davon abhängt, ob der Endgegner in eine Falle läuft, die man aktiviert, oder nicht. Da man hierfür vor dem Endgegner sein muss, kann man das im Wesentlichen nicht beeinflussen.

Das Leveldesign ist durchaus interessant und kombiniert einige schnelle Sprungfolgen mit Boostfeldern, Kletterstellen und ähnlichen Hindernissen. Positiv fällt die verhältnismäßig hohe Spielgeschwindigkeit auf. Allerdings ist es ziemlich krude, dass man an einige Stellen – beispielsweise wenn man klettert oder schwimmt – den rechten Analogstick schnell im Kreis drehen muss, um voran zu kommen. Nicht nur, dass das grundsätzlich schon eine fragwürdige Spielmechanik ist (Mario Party lässt grüßen), ist das auch ziemlich unpraktisch in Anbetracht dessen, dass man hierfür den rechten Daumen vom Sprungknopf entfernen muss.

Wenngleich es durchaus ziemlich unterhaltsam ist, die neun Level des Spiels zu spielen und den Story-Modus zu absolvieren, muss man auch festhalten, dass man hiermit nach zwei bis drei Stunden fertig sein wird. Die zusätzlichen Spielaufgaben können da leider ganz und gar nicht mithalten. Egal ob man eine gewisse Zahl an Angriffen landen oder irgendwelche Sammelgegenstände sammeln soll, die Zusatzaufgaben lassen sich mehr schlecht als recht mit dem eigentlichen Rennen kombinieren und nerven eher, als dass sie Spaß machen. Der Verlust hält sich allerdings in Grenzen, wenn man auf die Zusatzaufgaben schlicht verzichtet: Man schaltet einfach nur den letzten Charakter Gex nicht frei.

Man kann Mad Dash Racing auch zu mehreren Spielern im Wettrennen spielen, allerdings ist es, in Anbetracht der Sprungpassagen und des relativ geringen Einflusses der Angriffe so, dass Neueinsteiger hier weitgehend chancenlos sind. Zudem sorgen die Abkürzungen, die an die verschiedenen Charakter-Typen angepasst sind, dafür, dass man seine Mistreiter über weite Teile des Rennens gar nicht zu Gesicht bekommt. Wie bereits bei den anderen beiden Jump & Run-Rennspielen gilt auch hier, dass der Einzelspielermodus insgesamt die bessere Wahl ist.

Mad Dash Racing ist ein ordentlich designtes Spiel mit hoher Spielgeschwindigkeit und weitgehend gelungenem Leveldesign. Allerdings sind die Zusatzaufgaben des Spiels ziemlich schwach, der Spielumfang mit gerade einmal neun Levels äußerst gering und einige Schwächen im Detail wie die gelegentlich notwendige Stick-Rührerei und nervige Endgegnerrennen trüben den Eindruck. In Anbetracht des sehr geringen Gebrauchtpreises kann man Mad Dash Racing durchaus mal spielen. Man kann es aber auch lassen, ohne irgendetwas substantielles zu verpassen.

Getestet auf Xbox.