
The Last of Us Part 2 ist ein eindrucksvoll inszeniertes Spiel mit einer erzählerisch sehr interessanten Prämisse, die aber in meinen Augen sehr wechselhaft umgesetzt ist und einiges Potenzial ungenutzt lässt. Das zynische, raue Menschenbild, das The Last of Us Part 2 zu Grunde liegt, erschwert die Wirksamkeit der zentralen Strukturidee. Spielerisch ist The Last of Us Part 2 wechselhaft. Die Kämpfe in halboffenen Arenen sind gelungen und deutlich variantenreicher als im Erstling, mit einem besonderen Augenmerk auf eine kluge Kommunikation der Wegfindungsalgorithmen der Gegner im Sachzusammenhang, die den Eindruck einer cleveren KI ergeben kann. Die zahlreichen extrem geführten erzählerischen Abschnitte fühlen sich hingegen im Kontrast noch viel mehr wie ein Korsett an, das deutlich zu eng geschnürt ist. Ich bin sicherlich kein Feind linearer Spiele, aber wenn das Leveldesign nicht mehr auf einer mechanischen Grundlogik fußt, sondern den Spieler nur von Interaktionspunkt zu Interaktionspunkt lotst, bleibt von dem, was das Medium Videospiel so reizvoll macht, nichts mehr übrig.

Getestet auf PlayStation 5.