Irem Collection Vol. 2 (Review)

Die zweite Ausgabe der Irem Collection wartet mit drei Spielen auf, von denen es zwei sogar bis heute nicht aus der Spielhalle auf die heimischen Konsolen geschafft haben. Uns erwartet also ein Stück Videospielgeschichte, das die meisten bisher verpasst haben, zumindest auf legalem Weg. Neben der jeweiligen Arcadefassung der Spiele gibt es GunForce auch in der SNES-Fassung in der Sammlung.

Die Geschichten sind hier Schall und Rauch, denn darauf haben Arcadespiele nie Wert gelegt. Hier geht es um pure Action und im Bestfall (für den Hersteller) um viele Münzen, wenn man die Spiele knacken wollte hat man entweder viel Geld oder unmenschliche Reaktionen gebraucht. Das Problem hat man hier bei der Arcade Collection zum Glück nicht, hier kann man auf Knopfdruck einen Credit nach dem anderen einwerfen. Spoileralarm: Ohne diese Funktion wäre ich wohl erst nach viel auswendlig lernen überhaupt ein Level in jedem Spiel weitergekommen, denn diese sind wirklich bockschwer wie man es aus der Spielhalle kennt. 

Air Duel ist ein nettes Shoot´em´Up, das mit sieben Leveln recht überschaubar und mit genügend Credits auch schnell durchgespielt ist. Die Waffen lassen sich upgraden und es gibt eine Superwaffe ähnlich einer Smartbomb, deren Einsatz natürlich begrenzt ist. Beim Bildschirmtod verliert man alle Upgrades, was insbesondere bei Endgegnern schnell passiert. Es kann nicht mit den Ikonen aus dem Genre mithalten, macht seine Sache aber ganz gut, es ist herausfordernd, sieht für ein Spiel aus dem Jahr 1990 gut aus, wird aber nicht in Erinnerung bleiben.

GunForce I und II sind beides Spiele aus dem damals beliebten Run‘n‘gun-Genre, welches mit Metal Slug und Contra die berühmten Aushängeschilder hat. Der erste Teil ist leider vergessenswert und kein gutes Spiel, grafisch ist es in Ordnung, es fällt jedoch schwer den Überblick zu behalten. Es gibt genretypisch diverse Waffen und auch die Möglichkeit, sich mit diversen Fahrzeugen das Leben zu erleichtern. Der zweite Teil, der damals noch exklusiv in der Spielhalle war, ist hier schon um einiges besser. Die technische Umsetzung gefällt, es ist grafisch abwechslungsreicher und man kann leicht bekleidete Cheerleadermädchen befreien, die uns dann am Ende des Levels im Rang aufsteigen lassen und zusätzliche Punkte bringen. Die Action gefällt und durch die Möglichkeit, zwei Waffen zu tragen gibt es auch Abwechslung.

Es ist schwer, die Irem Collection 2 zu bewerten. Nostalgiker mit einem Hauch von Masochismus werden hier ihre wahre Freude haben, denn schlecht sind die Spiele nicht. Wenn aber jemand ohne Bezugspunkte zur Spielhalle mit den Spielen konfrontiert wird, wird hier wohl wenig Spaß haben, die Spiele sind bockschwer und aus der Zeit gefallen. Grafisch sind die Spiele für die damalige Zeit sehr gut, der treibende Sound gefällt und es ruckelt zum Glück nur selten. Zum einmaligen Durchspielen hat es gereicht, noch mal werde ich die Spiele aber nicht mehr anfassen, Highscorejagd hat mich noch nie motiviert und mit genügend Credits hat man alles schon beim ersten Durchlauf gesehen. 

Vielen Dank an Inin Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 5.