Neptunia x SENRAN KAGURA: Ninja Wars (Review)

Um die „SENRAN KAGURA“-Reihe ist es schon länger still geworden. Das Crossover Neptunia x SENRAN KAGURA: Ninja Wars von Idea Factory International bietet auch actionreiche Kämpfe mit ausgewählten Charakteren der Reihe. Und natürlich Neptune und co. Zugegebenermaßen ist es mittlerweile auch nicht mehr neu. Kann es wenigstens etwas an die Reihe anknüpfen?

Super Ninja Wars?

Neptunia x SENRAN KAGURA: Ninja Wars spielt in keiner bekannten Welt der beiden Franchises. Stattdessen spielt es in Gamninjustri, was fast wie Neptunias übliche Welt klingt. Gamninjustri ist in verschiedene Länder aufgeteilt, und diverse Ninjaschulen sind an den Kämpfen beteiligt. Neptune und die anderen drei Göttinnen sind Vertreter des Compa-Stils und kämpfen für Heartland. Asuka, Homura, Yumi und Miyabi nutzen den Honeypa-Stil und kämpfen für Marveland.

Doch dann taucht die unbekannte Steeme Legion auf und bedroht die Länder. Sie rufen die Super Ninja Wars aus. Aber was ist ihr Ziel? Die Compa-Ninja und die Honeypa-Ninja schließen sich zusammen. Ausserdem finden sich im Verlauf noch zwei andere Ninja dazu.

Ein Originalcharakter des Spiels.

Im Laufe der Geschichte gibt es reichlich Gesprächsszenen. Diese nehmen sich oft nicht so ernst. Neptune durchbricht gerne die vierte Wand, auch mit den Eigenheiten der Charaktere wird herumgealbert. Das kann durchaus lustig und unterhaltsam sein. Die sonstige Geschichte ist nicht gerade komplex, für diese Art Spiel reicht es aber.

Vorbereitung in der Stadt

Vor Missionen kann man sich vorbereiten. Dazu nutzt man ein Menü, in dem man zum Beispiel die Marktstraße zum Einkaufen oder die Basis zur Anpassung der Gruppe auswählt.

Von später zehn Charakteren kann man einen Leader und einen Partner zum Austausch in Missionen wählen. Shuriken, Kunai und zwei Talismane lassen sich ausrüsten. Auch Spezialangriffe, Ninja Art Skills, rüstet man dort aus.

Zusätzlich gibt es Spirit Gems, die man in Slots des Spirit Boards der Charaktere einsetzen kann. Einzeln bringen sie meist sehr geringe Boni. Je nach Anordnung in den Slots können Boni verstärkt werden. Interessanterweise können Spirit Gems im Gegensatz zu anderer Ausrüstung mehreren Charakteren gleichzeitig zugewiesen werden.

Unbekannte Angreifer?

Auch optionale Missionen gibt es mit teils seltenen oder womöglich nur dort erhältlichen Belohnungen. Optionale Missionen finden in Gebieten aus der Story statt. Mal muss man alle Gegner besiegen, mal nur bestimmte. Oder man muss spezielle Objekte sammeln oder aktivieren. In diesem Fall kann es vorkommen, dass besonders starke Gegner auftauchen, die man nicht unbedingt bekämpfen sollte.

Bad mit Pfirsich?

Im Spielverlauf schaltet man die Peaches & Cream Meditation frei. Was die Cream sein soll, hat sich mir nicht erschlossen, vielleicht habt ihr mehr Einsicht. Der japanische Originalname ist ein albernes Wortspiel mit Kanji und ihren Lesungen. Auch wenn der japanische Klang es zumindest aus Laiensicht vermuten lassen könnte, sind dabei keine Nippel sichtbar.

Diese Meditation kann man für Statusboni nutzen. Bei Misserfolg für eine Mission, bei Erfolg für drei Missionen und mit zusätzlichem Item als Belohnung. Mit Tickets lässt sich das Minispiel überspringen, aber ohne Itembelohnung.

Perfect ausbalanciert?

Es gilt, die Balance auf einem riesigen Pfirsich zu wahren. Dafür muss man symbolisch einen Ball auf einem gebogenen Balken balancieren. Die Steuerung mit Schultertasten ist nichts für Grobmotoriker. Und auf dem dritten Schwierigkeitsgrad habe ich es bei mehreren Versuchen nie geschafft. Denn wenn Ball und Balken zeitweise unsichtbar werden, bin ich verloren. Die Position der Balancierenden ist dabei meiner Meinung nach wenig hilfreich.

Bei Misserfolg landet diese im Bad, aber viel zu sehen gibt es nicht. Es ist insgesamt ein etwas albernes Minispiel mit passendem japanischen Lied, aber sonderlichen Mehrwert sehe ich nicht darin.

Kleine Gebiete und Kämpfe

Die Missionen finden in überschaubar kleinen Gebieten statt. In der Regel sind etwas weitere Stellen durch engere Gänge verbunden. Die Varianz könnte größer sein. Mehrfach ist man in Wäldern oder in ähnlich aussehenden Stadtgebieten unterwegs. Ein paar Truhen finden sich.

Sie wissen es selbst.

Damit man nicht einfach durchrennt, gibt es oft Barrieren. Dann muss man in der Regel nahe Gegner besiegen. Manchmal tauchen Barrieren und Gegner erst bei Annäherung in einer mehrsekündigen Szene auf, das stört den Fluss etwas. In der Regel endet die Mission nach einem Bosskampf. Doch auch zwischendrin kommt es vor, dass Bosse auftauchen. Vor, teils während, und nach Missionen finden Gesprächsszenen statt. Diese sind oft nicht unbedingt kurz, mich störte das aber nicht.

In den Kampf

Das Kampfsystem von Neptunia x SENRAN KAGURA: Ninja Wars ist nicht allzu kompliziert. Mit einem Knopf setzt man Nahkampfangriffe ein und kann damit Kombos ausführen. Man kann Ausweichen und Blocken.

Ein Knopf ist für Ninja Tools zuständig, also Shuriken oder Kunai, zwischen denen man wechseln kann. Beim Wurf nach einer Kombo springt der Charakter zurück und kann so aus dem Angriffsbereich der Gegner weichen. Shuriken dienen hauptsächlich für Schaden und Unterbrechung. Kunai dagegen sollen Statusveränderungen zufügen. Shuriken und Kunai sind jedoch keine Verbrauchsgüter, sondern regenerieren sich mit der Zeit.

Nicht Muramasa.

Oben schon angeführte Ninja Art Skills setzt man einfach per Knopfkombination ein. Bei der Auswahl wird die Zeit verlangsamt. Diese Angriffe verbrauchen unterschiedlich viel „Stamina“, welche durch Angriffe, Blocks und mit der Zeit aufgefüllt wird. Setzt man Ninja Art Skills schnell genug hintereinander ein, können sogar Zusatzeffekte ausgelöst werden.

Zum Heilen oder kurzzeitigen Verstärken kann man per Knopfdruck das Itemmenü öffnen. Jedes Item kann nur in begrenzter Zahl getragen werden, was auf „Normal“ aber locker ausreicht. Ich musste sogar keine kaufen.

Die Kämpfe sind auf Normal meist nicht sonderlich anspruchsvoll. Viele Gegner greifen nur selten an, nicht alle können Kombos ausführen. Ausserdem können Gegner wie auch der Spielercharakter durch Treffer manchmal unterbrochen werden. Später können vereinzelte Gegner jedoch etwas gefährlicher werden.

Der Screenshot musste sein.
Fuurinkazan?

Eine begrenzte Anzahl an Aktivierungen des Fuurinkazan Drive kann in Missionen hilfreich sein. Fuurinkazan ist ein japanischer Begriff, der sich aus Kanji für Wind, Wald, Feuer und Berg zusammensetzt. Das geht auf Die Kunst des Krieges von Sun Tzu zurück. Man solle schnell wie der Wind sein, still wie der Wald. Angreifen wie Feuer und standhaft sein wie ein Berg. Oder so ähnlich. Dementsprechend kann man aus diesen vier Richtungen wählen, was für eine zeitweise Hilfe man möchte.

Wind ist ausgerichtet auf Ninja Art Skills, verstärkt diese und fördert die Staminaregeneration. Wald heilt Statusveränderungen und regeneriert Gesundheit, erhöht überdies die Regeneration von Shuriken und Kunai. Feuer erhöht zugefügten, aber auch erlittenen Schaden. Berg schließlich erhöht die Verteidigung, ausserdem kann man nicht unterbrochen werden und kann eigentlich unblockbare Angriffe blocken.

Auf Normal hatte ich im Spieldurchgang keine Probleme mit der begrenzten Nutzung und Wirkzeit. Ich habe aber auch fast nur Wald zur Heilung benutzt, obwohl ich meist genug Items hatte.

Okay.
Fazit

Neptunia x SENRAN KAGURA: Ninja Wars war durchaus unterhaltsam für mich. In den Gesprächen überwiegt für mich der Neptunia-Humor, und Gegnerzahlen würde ich bei SENRAN KAGURA mehr erwarten. Dann wären auch die passiveren Gegner passender. Der freizügigere Aspekt von Ninja Kagura findet nicht wirklich statt. Weder gibt es zerreißende Kleidung noch richtige Verwandlungssequenzen. Die Meditation auf einem Riesenpfirsich ist auch zahm, selbst wenn der Charakter beim Versagen im Wasser landet.

Rund 15 Stunden habe ich mit allen Nebenquests, aber ohne den schwereren Poststory-Herausforderungscontent gebraucht. Für sonderlich mehr trägt sich das Spiel auch nicht.

Getestet auf PC (Steam Deck).