Salve! Endlich ist es so weit Anno 117: Pax Romana ist da und lässt uns unser eigenes römisches Land auf einer gemütlichen Insel managen. Es ist also an der Zeit unsere Produktionen zu planen und unsere Bevölkerung glücklich zu machen Naja zumindest bis alles in sich kollabiert und neu strukturiert werden muss. Ob der neuste Teil der Anno Reihe etwas taugt und wie es sich als Inselbesitzer im alten römischen Reich anfühlt, finden wir in diesem Artikel gemeinsam heraus.

Die Kampagne
Erst einmal will ich euch kurz die Kampagne von Anno 117: Pax Romana erklären. Jedoch möchte ich nicht zu tief darin wühlen, um euch möglichst wenig zu spoilern. Zu Beginn der Kampagne müssen wir uns zwischen Marcia oder Marcus entscheiden. Diese Wahl, in meinem Fall Marcia (Juliana), bestimmt dann den Verlauf der Story und ist eine schöne Idee, um etwas Abwechslung in die Kampagne zu bringen. Außerdem gibt es nun einen Koop-Modus für die gesamte Kampagne.
Die Story innerhalb der Kampagne wird mit Cutscenes und Dialogen ausführlich erklärt und inszeniert. Hier bemerkt auch die Liebe zum Detail der Entwickler. Denn selbst wenn mal auch kein großer Dialog oder sogar ein epischer Moment gerade bereitsteht, so gibt es kleine Dialoge oder Monologe der einzelnen Charaktere, versteckte Szenen oder aber auch einfach nur spezielle Aktionen, welche ihr mit eurem Schiff bzw. per Klick einfach auslösen könnt.

Der Spielablauf
Eine Kampagne zu haben ist zwar toll, aber das Wichtigste ist natürlich das Aufbauen und Verwalten unserer eigenen Insel bzw. Handelsimperiums. Wie üblich starten wir hierfür an unserem Hafen und suchen uns einen guten Ort, um unser erstes Produktionsgebäude, den Holzfäller, zu bauen. Dieses müssen wir in der Nähe eines Waldes platzieren, um die Effizienz zu maximieren. Danach noch schnell zur Weiterverarbeitung ein Sägewerk und schon haben wir unsere erste Produktionskette erbaut.
Sobald diese Produktion läuft, brauchen wir einige Wohnhäuser und noch ein Lager, um die erstellten Güter zu verwahren. Mit der immer größer werdenden Anzahl an Liberti (der ersten Bevölkerungsstufe) steigen auch deren Bedürfnisse. So müssen wir zunächst uns nur um Sardinen kümmern, aber schon nach kurzer Zeit auch um Brei, Tuniken und Pilei. Alle diese Ressourcen benötigen unterschiedliche Grundrohstoffe und haben somit ihre eigene Produktionskette.
Sind alle unsere Bewohner zufrieden, können wir die Wohnhäuser upgraden und somit die nächste Bevölkerungsstufe freischalten. Diese benötigen dann neue Ressourcen mit neuen Produktionsketten. Sind diese dann alle ausreichend erfüllt, können wir erneut mit Hilfe der Wohngebäude unsere Bevölkerung upgraden und so werden unsere Bewohner immer mehr beansprucht und müssen immer genauer gemanagt werden.
Zudem haben wir noch die Möglichkeit einen Gott für jede unserer Inseln auszusuchen, welcher uns dann passende Boni gibt. Auf der anderen Seite des Glaubens ist dann die Wissenschaft. Hier können wir neue Gebäudemodifikationen und anderes nützliches Zeug über die Zeit erforschen. Beide Optionen können erst mit dem Errichten des jeweiligen Gebäudes ausgewählt werden.
Außerdem kann es ab und zu je nach Schwierigkeitsgrad auch zu Katastrophen kommen, welche unserer jeweiligen Insel oder auch unserem gesamten Reich Mali geben. Diesen können zufällig auftauchen oder durch eine gezielte Entscheidung von uns ausgelöst werden.

Das Erkunden, Handeln und Bekämpfen
Um alle Ressourcen für unsere Bevölkerung zu erhalten, müssen wir uns von unserer eigenen Insel trauen. Hierzu benutzen wir einfach unser Schiff im Hafen und klicken in den dichten Nebel. Bei diesen Erkundungstouren können wir neue Inseln mit neuen Ressourcen, neue Freunde, aber auch neue Feinde finden.
Wir können Inseln mit neuen Ressourcen besiedeln, indem wir einen neuen Hafen darauf bauen. Diese haben ohne Handelsrouten zu etablieren ihre komplett eigenen Ressourcen und können nicht auf die Lager der anderen Inseln zugreifen. Und so müssen wir nach und nach schauen, dass nicht nur eine Insel eine glückliche Bevölkerung besitzt, sondern nach und nach immer mehr. Natürlich können wir auch mit den anderen Spielern handeln, um an deren kostbare Ressourcen heranzukommen.
Wenn uns jedoch unsere Feinde angreifen oder uns um unsere Ressourcen betrügen wollen, müssen wir uns zu verteidigen wissen. Zum Glück kehrt hierfür in Anno 117: Pax Romana der Krieg auch aufs Land zurück. Denn mit unseren Militärgebäuden können wir uns eine Armee auf dem Land bauen, um unsere Insel zu verteidigen oder unsere Feinde anzugreifen. Natürlich dürfen hierbei auch nicht die Wasserschlachten fehlen. Hier können wir mit unserer Flotte die Küsten unserer Feinde angreifen oder ihre Schiffe in unseren Gewässern abfangen. Unsere Kriegsschiffe sind besonders wichtig, um unsere oben genannten Handelsrouten vor Piraten oder anderen Feinden zu schützen.

Die Grafik und das Interface
Die Grafik in Anno 117: Pax Romana ist sehr gut. Alle Gebäude sind sehr detailreich gestaltet. Es gibt sogar mehrere automatischen Mechaniken, um unsere Insel direkt schon mit den ersten Gebäuden lebendig und zusammenhängend wirken lässt. Wohngebäude bilden zusammen einen Häuserblock und auch Straßenanbindungen erhalten kleine Eingänge. Alles damit unsere kleine Siedlung von den ersten Bewohnern bis hin zu einer Stadt mit verschiedenen Bevölkerungsstufen und einer größeren Population immer lebendig wirkt.
Außerdem gibt es auch schon wie in den Vorgängern die Option sehr nahe an das Geschehen heranzuzoomen und unsere Bewohner bei ihrem Alltag zu beobachten. Hiermit spielt auch Anno 117: Pax Romana und gibt uns gezielte Aufgaben, um Dinge zu suchen oder auch einfach die Möglichkeit so genauer alles zu managen. Um es für Neulinge einfacher zu machen, kann auch jederzeit die Zeit angehalten, verlangsamt oder auch beschleunigt werden. So können wir uns beim Neuladen eines Spielstandes erst einmal umschauen und erneut die Lage checken.
Wenn uns das noch nicht reicht, dann können wir auch noch zusätzlich entscheiden welche Tageszeit wir haben. Das hat nicht wirklich einen großen Gameplayfaktor aber einen sehr großen optischen Faktor. Denn unsere gesamte Siedlung wird automatisch beleuchtet, sobald die Sonne am Horizont untergegangen ist. Sozusagen unsere eigene antike Skyline.
Die Zwischensequenzen und Charaktere sind liebevoll designt und haben alle ihre eigenen passenden Charakterzüge, welche sich auch in ihrem Gameplay widerspiegelt. Bei den Interaktionen mit diesen Charakteren ist es dank der schönen Interfaces und der Sprachausgabe möglich einfach nur der Story zu lauschen oder aber schnell alles durchzudrücken, um möglichst schnell wieder zum Gameplay zurückzukommen.
Generell ist das User Interface sehr gelungen. Zwar kann es auf Screenshots aus dem Lategame sehr verwirrend und überfordernd wirken, jedoch werden wir langsam an alles herangeführt und bekommen so Schritt für Schritt alles erklärt.

Fazit – Ein Muss für jeden Anno Fan
Wer die vorherigen Titel schon mochte, der wird auch bei Anno 117: Pax Romana nicht enttäuscht. Klar gibt es ein paar Bugs, aber alles wichtige läuft flüssig und ist sehr gut durchdacht. Außerdem gibt es manchmal nichts schöneres als der eigenen Insel beim Arbeiten zuzuschauen und zu hoffen, dass keine Produktionskette vor den eigenen Augen kaputt geht.

Mag ich
– Ausgereifte Mechaniken, welche sich einfach richtig anfühlen
– Schöne Grafik vom Meer bis hin zu den Bergspitzen
– Neue Baumechaniken lassen uns unsere Inseln noch genauer nach unseren Vorstellungen formen
– Koop-Kampagne
Mag ich nicht
– Lange Ladezeiten
– Kleinere Soundbugs
Vielen Dank an Ubisoft Mainz für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf PC.