
Die „Senran Kagura“-Reihe hat schon einige Jahre seit dem Erstling erlebt. Nachdem anfangs die Atmosphäre durchaus noch ernste Anstriche hatte, wurde es zunehmend alberner. Neben Action-Titeln gab es zudem auch Spinoffs. Ein kulinarisches Rhythmusspiel findet sich seit einigen Jahren als Komplettversion mit Senran Kagura Bon Appetit! Full Course auf dem PC. Dort beweisen die Ninja, dass sie Klingen auch friedlich verwenden können.
Jeder Wunsch werde wahr?
Die Prämisse des Spiels bietet ein Kochwettbewerb. Der Preis sei eine Schriftrolle, die jeglichen Wunsch erfüllen könne. Das klingt nicht glaubwürdig. Aber die wählbaren Charaktere finden ihre Gründe, teilzunehmen, ob sie nun an den Preis glauben oder nicht.

Diese zweiundzwanzig simplen Geschichten sollte man nicht ernst nehmen. Eine gewisse Art von Humor findet sich dabei, wie man von der Reihe gewohnt sein kann. Natürlich auch mal etwas anzüglich oder zweideutig.
Zu Teilen besteht die Präsentation aus Text und Sprachausgabe vor festem Hintergrund, wie in früheren Visual Novels. Aber auch Textboxen und 3D-Modelle im Gespräch finden sich. Manche Kochduelle sind dabei vorgegeben, aber es finden auch zusätzliche ohne Storyuntermalung statt. Auch ein Juror tritt mit Hanzo auf, inklusive drei Verkostungen pro Kochduell.
Und bei gutem Endergebnis mit speziellen Szenen, wie toll es sei.

Kochen im Rhythmus?
Senran Kagura Bon Appetit! Full Course dürfte Rhythmusspiel-Spieler nicht überraschen. Es benutzt zwei Linien, auf denen Knopfvorgaben näher kommen. Das sind mit Controllersteuerung zum einen vier Facebuttons, zum anderen vier Richtungen. Es gibt einfachen Druck, Halten und Button Mashing. Je nachdem wie gut man die Vorgaben trifft, erhält man Punkte, zudem soll man Kombos ohne Fehler erreichen.
Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad war es für mich meist gut machbar, auch wenn ich nicht gerade volle Kombos als Standard erreicht habe. Mit erfolgreichen Eingaben füllt man zudem die Ninja Art Leiste, die bei Aktivierung solange steigende Boni bringt, wie man fehlerlos spielt.

Wenn man nicht zu sehr fokussiert auf die Eingaben ist, kann man die Kontrahenten beim Kochen der Gänge sehen. Lieder bestehen aus drei Teilen, da in jedem Kochduell drei Gänge anstehen. Nach einzelnen Gängen kommt eine Bewertungsszene, die eine kurze Verschnaufpause bietet. Wenn man gut genug ist, fügt man der Kleidung der Gegenseite Schaden zu, andersherum kann das auch passieren. Schließlich ist es Senran Kagura. Und wenn man im dritten Gang gut genug ist, kommt eine besondere Szene des Jurors bei der man sich fragen kann, ob er halluzinogene Stoffe nimmt oder nur eine blühende Fantasie hat.
Ist man in allen drei Gängen der Gewinner, darf man eine weitere besondere Szene sehen. Dabei ist die Verliererin unbekleidet auf einem überproportionierten Dessertteller platziert. Was für eine Verschwendung von Lebensmittel das wäre.

Das Lied hängt jeweils vom Gegner ab, es gibt also 22 Stück. Diese sind durchaus nett anzuhören, manche gefielen mir besonders. Etwas kurios fand ich, dass zwei Stücke spürbar schwerer schienen. Diese sind jedoch gerade die von Daidouji und Suzune, die in den Anfangsspielen als besonders starke Charaktere auftraten. Aber dennoch kann es ärgerlich sein, wenn man im Storymodus auf sie trifft, vor allem wenn es sich um eine zufällige Gegnerauswahl handelt. Schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad haben sie manchen Run erschwert.
Allerdings kann man bei Niederlage das Kochduell erneut versuchen, man verliert jedoch seine gesammelten Punkte. Wenn man keinen Highscores nachjagt, ist das aber egal.

Sonstiges
Kostüme und Accessoires dürfen natürlich nicht fehlen. Diese kann man im Dressing Room (nicht für Salat) auswählen, wenn man sie freigeschaltet hat. Accessoires lassen sich sehr frei platzieren und auch in der Größe verändern. Damit lassen sich Albernheiten anstellen, aber wer würde das schon machen?
Neben der Story kann man Lieder natürlich auch einzeln anwählen. Oder man spielt im Arcademode mehrere Kochduelle hintereinander ohne Storyszenen.

Fazit
Senran Kagura Bon Appetit! Full Course ist ein solides Rhythmusspiel mit seichter Story, das mich unterhalten konnte. Die zweiundzwanzig Musikstücke haben meinem Eindruck nach wenig direkten Bezug zur Serie und sind extra erstellt. Sie passen mal mehr, mal weniger zu ihren üblichen Stücken oder ihrer Story. Schlecht fand ich keine davon. Aber so manche Stücke der Hauptreihe hätte man erwarten können, gerade vokale Openingsongs. Dann wären es auch mehr geworden.
Auch durch die grundlegende Präsentation ist es natürlich nicht für jeden Rhythmusspielfan geeignet.

Getestet auf PC (Steam Deck).