Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin (Review)

Ein paar Jahre nach dem ersten rundenbasierten RPG der „Monster Hunter“-Reihe von Capcom erschien ein Nachfolger. Nachdem ich neulich das Remaster des Vorgängers gespielt habe, war es Zeit für den Nachfolger. Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin basiert stark darauf, hat aber an der ein und anderen Schraube gedreht. Zum besseren?

Die Flügel des Ruins

Auch diesmal ist unser selbst erstellter Protagonist ein „Rider“ aus einem abgelegenen Dorf. Dieses liegt auf einer Insel und auch die Einwohner sehen etwas nach traditionellen Inselbewohnern aus.

Aber der Frieden wird gestört. Zum einen haben es Jäger auf das verehrte Rathalos der Insulaner abgesehen. Zum anderen erscheint ein mysteriöses rotes Licht, und Massen an Rathalos fliegen unbekanntem Ziel entgegen. Bei der Untersuchung, wie es um das verehrte Rathalos steht, trifft der Protagonist auf einen Wyverian, Ena. Sie überreicht den Kinship Stone des verstorbenen Großvaters unseres Protagonisten, und auch ein ungewöhnliches Rathalosei. Gemeinsam verlassen sie die Insel, um mehr darüber und über das rote Licht zu erfahren.

Den Fisch in Monster Hunter World zu fangen, hatte etwas gedauert.

Es warten Probleme, aber auch neue Freunde. Diesmal helfen sie teilweise sogar im Kampf. Insgesamt finde ich die Geschichte und Charaktere durchaus in Ordnung, man sollte aber auch etwas für den ganzen Rest übrig haben.

Bekannter Weltaufbau

Auch diesmal ist die Welt in vereinzelte Gebiete aufgeteilt, die teils etwas weiter, oft aber auch eng sind. Monsternester gibt es natürlich wieder. Man durchstreift thematisch bekannte Gebiete von grünen Ebenen bis zu heißen Vulkanen, nur selten mit etwas fantastischeren Elementen.

Diesmal kann man praktischerweise die Schnellreise von den meisten Orten benutzen, ohne dafür Items zu verbrauchen. Dabei kann man auch zwischen Tag und Abend wählen, was neben der Optik zumindest auch vereinzelt für Nebenquests wichtig sein kann.

Für manche Hindernisse braucht man Monster mit passenden Fertigkeiten. Auf das Klettern zum Beispiel konnte ich jedoch gut verzichten. Das im Spielverlauf ermöglichte Fliegen fühlt sich weniger starr an als im Vorgänger. Aber natürlich kann man in nur sehr wenigen Gebieten fliegen, selbst wenn weit mehr so aussehen, als müsste es möglich sein.

Verfeinertes Kampfsystem

Das Kampfsystem basiert natürlich weitgehend auf dem Vorgänger. Erneut kämpft man mit einem Monster gemeinsam, dem man nur unter Einsatz der Kinship Gauge Befehle geben kann.

Unter anderem gutes Kämpfen oder der Einsatz von Heilitems füllen diese. Diesmal wird der Hauptcharakter interessanterweise beim Reiten vollständig geheilt. Das Monster wird um die Lebenspunkte geheilt, die der Hauptcharakter vorher hatte. Manchmal habe ich das Reiten dann für Heilung aufgespart.

Auch diesmal muss man manchmal in der laufenden Runde aktiv werden.

Aber auch ein starker Finisher ist dabei möglich, der das Reiten beendet und den getroffenen Gegner für diese Runde handlungsunfähig macht. Das empfiehlt sich in haarigeren Situationen, wenn man den Gegner anders nicht unterbrechen kann. Zum Beispiel durch gemeinsame Angriffe mit dem Monster. Neben neutralen Fertigkeiten hat es das Schere-Stein-Papier-System des Vorgängers nämlich ebenfalls in das Spiel geschafft. Im Vorteil zu sein hat wieder Einfluss auf den Schaden. Und wenn Rider und Monster beide das gleiche Monster mit vorteilhaftem Angriff gemeinsam überwältigen, verhindert das eine Aktion.

Diesmal ist das diesbezügliche Verhalten der gegnerischen Monster weniger Überraschungen ausgeliefert. Natürlich wird es abseits neutraler Angriffe dadurch vorhersehbarer und risikoärmer, allerdings bevorzuge ich diese Version. Trotzdem geschah es im Lauf der Geschichte öfter mal, dass die HP des Protagonisten oder des Monsters auf 0 gesunken sind. Optional gibt es auch stärkere Gegner, bei denen das schneller geschieht.

Passend gekleidet zum Monster.

Wie im Vorgänger wird dann zwar direkt voll wiederbelebt, aber auf Kosten eines von drei Herzen. Hat man keines mehr, ist der Kampf verloren. Je nach Stelle des Spiels kann man so in das letzte Dorf zurück geschickt werden, was wieder etwas Zeit zum zurückgehen kosten kann. Manchmal gibt es auch andere Rücksetzpunkte.

Das Kampfbeutel-System des Vorgängers wurde übrigens gestrichen, man hat auch im Kampf Zugriff auf das ganze Item-Repertoire. Für manche mag das überkompensiert sein, für mich ist es aber zumindest eine willkommene Verbesserung.

Zeitweise Hilfe

Wie zuvor erwähnt, schließen sich im Laufe der Geschichte diverse Charaktere zeitweise an und kämpfen gemeinsam. Rider haben dabei ihr eigenes Monster dabei. Und das Dual Attack System funktioniert dann auch mit dem Monster des jeweils anderem. Auch eine eigene Kinship Gauge haben befreundete Rider, die sie für Finisher einsetzen, die ebenfalls gegnerische Handlungen unterbinden.

Zu zweit, nein zu viert, ist man stärker.

Aber vereinzelt können auch Jäger hilfreiche Partner im Kampf sein. Monster haben diese natürlich nicht (auch keine aus Monster Hunter Rise bekannten Palamutes, die man seit einem Update selbst erhalten kann). Dafür können Rider und Jäger einen gemeinsamen Angriff durchführen, wenn beide den gleichen Gegner mit einem überlegenen Angriff übertrumpfen. Auch das unterbricht eine Handlung des Gegners.

Eine weitere Hilfe ist natürlich auch Itemeinsatz der Verbündeten. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr darauf verlassen. Ausserdem haben sie ihre eigenen drei Herzen, und wenn diese ausgehen ist der Kampf ebenfalls verloren. Insgesamt empfinde ich die Verbündeten aber eine gute Neuerung. Und nach der Geschichte kann man auch frei unter ihnen wählen, indem man sie in der Welt aufsucht.

Fazit

Der zweite Teil der Reihe hat mir besser gefallen als der Vorgänger. Und das nicht nur, weil Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin nach meinem Einstieg in die Hauptreihe erschien. So hat es manches Monster aus Monster Hunter World und Iceborne in das Spiel geschafft. Die Änderungen des Kampfsystems mit weniger unschönen Überraschungen, aber mehr Unterstützung begrüße ich. Ich mag auch den etwas weniger chibiartigen Stil und empfinde die Charaktere und Story etwas besser. Auch der Poststory-Content konnte mich mehr motivieren, allerdings hatte ich diesmal keinen Nachfolger, der auf mich wartete.

Das blieb seitdem in meinem Team.

Insgesamt reicht es für eine höhere Wertungsstufe. Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin hat mich bis zum Abspann einige Stunden gut unterhalten. Und hat danach Inhalt für noch einige mehr.

Getestet auf PlayStation 5.