Shadows of the Damned: Hella Remastered (Review)

Ich habe über die Jahre so manches Spiel von Grasshopper Manufacture und Suda51 gespielt. Aber so manche Lücke klafft noch. Eine davon hat nun Shadows of the Damned: Hella Remastered gefüllt. Kann über ein Jahrzehnt später Garcias Kampf gegen Dämonen überzeugen?

Fahr zur Hölle

Garcia Hotspur ist der Protagonist des Spiels. Er hat schon so einige Dämonen bekämpft. Nun hat ihn der Dämonenherrscher Fleming im Visier. Er entführt Garcias geliebte Paula in die Unterwelt.

Garcia folgt ihm natürlich, begleitet von seinem hilfreichen Partner Johnson. Dieser (ehemalige?) Dämon schwebt mal als brennender Schädel umher. Oder Garcia nutzt ihn als Fackel. Ausserdem kann sich Johnson in verschiedene Schusswaffen verwandeln und Garcia so tatkräftig unterstützen. Selbst in ein Motorrad kann sich Johnson verwandeln, was spielerisch aber nicht relevant wird.

Trägt man das in der Unterwelt?

Schnell angekommen in der Unterwelt hat Garcia die Festung von Fleming als Ziel. Dabei wird ihm oft spöttisch Paula gezeigt. Und so mancher dämonischer Liebling Flemings stellt sich in den Weg.

Garcia geht durch die Hölle?

Shadows of the Damned: Hella Remastered ist ein sehr lineares Spiel, das wenig wert auf Erkundung setzt. Zwar gibt es durchaus mal Abzweigungen und man muss hin und her zum Beispiel für Schlüsselitems. Aber vor allem wird man oft gegen Dämonen kämpfen. Aufgrund der strengen Waffengesetze in der Unterwelt greifen diese überwiegend im Nahkampf an. Garcia dagegen missachtet die Gesetze und schießt sich durch.

Eine kleine Zahl verschiedener Waffen steht dafür zur Verfügung. Gegen manche Gegner sollte man die richtige Waffe nutzen, zum Beispiel um Panzerung zu entfernen. Aber auch im Nahkampf ist Garcia nicht wehrlos. Teilweise kann man auf Knopfeinblendung reagieren und von hinten nahende Gegner schlagen. Auch normale Angriffe sind möglich. Der aufgeladene Angriff scheint sehr stark, wenn auch der Trefferbereich kleiner ist als mir lieb ist. Mit Slowmotion und Kamerafahrt wird dieser übrigens nett in Szene gesetzt.

Wer wird denn gleich den Kopf verlieren?

Das Kampfsystem macht Spaß. Mehr oder weniger geschickt entledigt man sich der angreifenden Dämonen. Körperteile können fliegen, und tödliche Kopfschüsse werden oft extra kurz in Szene gesetzt. Allzugut habe ich die Köpfe nicht getroffen, die optionale Zielhilfe habe ich jedoch nicht genutzt. Etwas zwiespältig sehe ich vereinzelt Gegner mit verhältnismäßig kleinem Schwachpunkt, während der Rest des Körpers völlig unverwundbar ist. Aber da spielen auch meine Zielkünste mit.

Wenn man sich heilen muss, greift Garcia auf Alkohol zurück. Die Unterwelt ist da etwas seltsam. Betrunken wird Garcia dabei glücklicherweise nicht, sonst hätte ich noch schlechter getroffen.

Es werde Licht

In der Unterwelt ist es dunkel, Dämonen mögen kein Licht. Johnson kann das praktischerweise nutzen, mit dem Light Shot. Dieser kann Dämonen kurz bewegungsunfähig machen. Aber auch in besonderer Dunkelheit, die Garcia nach kurzer Zeit Schaden zufügt, wird der Light Shot oft nötig. Sie lässt sich verdrängen, wenn man damit auf…Ziegenköpfe schießt.

Eine bekannte Quelle für Licht, Ziegenköpfe.

Teilweise benötigt man diese Dunkelheit aber auch, um bestimmte Hindernisse oder Schwachpunkte zerstören zu können. Das kann mit der gesundheitsschädigenden Wirkung gepaart für etwas Anspannung sorgen.

Upgrades

Shadows of the Damned: Hella Remastered ist zwar ein lineares Spiel, aber das schließt Upgradesysteme bekanntermaßen nicht aus. Zum einen findet man durch Bossgegner blaue Edelsteine, die eine neue Waffe oder neue Fähigkeiten für vorhandene Waffen bieten.

Dann gibt es noch rote Edelsteine. Diese kann man teils finden, aber auch bei einem Händler erwerben. Die Währung habe ich quasi nur dafür aufgespart. Heilenden Alkohol fand ich auf der mittleren Schwierigkeit genug. Und als ich in einem Abschnitt Munitionsmangel hatte, konnte ich eh keinen Händler erreichen.

Offensichtlich ein Schwachpunkt.

Mit den roten Edelsteinen kann man Waffen verstärken, Nachladen beschleunigen und die Magazinkapazität erhöhen. Aber auch den anfangs langsamen aufgeladenen Nahkampfangriff kann man beschleunigen. Der Lichtschuss lässt sich ebenfalls verbessern und Garcias Gesundheit erhöhen. Was auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad nicht dringend ist.

Fazit

Shadows of the Damned: Hella Remastered hat mich über rund siebeneinhalb Stunden überwiegend unterhalten. Nur vereinzelte Sequenzen und Gegner fand ich etwas lästig. Die Unflätigkeit bisweilen ist natürlich nichts für jeden, ich habe kein Problem damit. Das Kampfsystem ist nicht übermäßig komplex und macht Spaß, meine Zielkünste könnten aber besser sein. Auch der sehr lineare Aufbau mit nur teils kleineren verzweigten Gebieten hat mich nicht gestört. Ebensowenig, dass so manche Gebiete kein besonderes Unterweltgefühl versprühen.

Alkohol ist gesund…in der Unterwelt.

Insgesamt ist Shadows of the Damned: Hella Remastered auch über ein Jahrzehnt nach dem Original eine Empfehlung wert.

Vielen Dank an NetEase für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Xbox Series S.