Gestalt: Steam & Cinder (Review)

Fireshine Games bringt den 2D-Action-Plattformer Gestalt: Steam & Cinder auf den PC. Aufmerksam geworden war ich auch durch den Namensbestandteil Gestalt, den manche vielleicht von NieR kennen. Stilistisch und spielerisch sah es ansprechend aus. Und so habe ich mich als Aletheia auf eine Reise durch Canaan gemacht.

Der Abgrund ruft

Lange vor den Geschehnissen von Gestalt: Steam & Cinder geschah eine Katastrophe. Das Tor zum Abgrund öffnete sich, und Daemons bedrohten die Menschheit. Die Menschen machten sich daraufhin die Kraft des Abgrunds zunutze und erschufen mächtige Rüstungen. Deren Träger wurden Akhaians genannt und konnten die Daemons zurückgedrängen. Doch die Kraft des Abgrundes korrumpierte die Akhaians. Ihre Rüstungen wurden deshalb zerstört und die verbliebenen Akhaians ins Exil geschickt. Die Menschen schufen für sich eine dampfbetriebene Stadt, Canaan.

Warum sollte man nicht auf der Plattform einer seltsamen Apparatur stehen?

Die Protagonistin Aletheia ist eine fähige Söldnerin. Während eines Auftrages kommt sie mit uralten Artefakten in Berührung und wird verändert. Wird sie der Schlüssel für den weiteren Verlauf der Geschichte zwischen Akhaians und Menschen?

Zwischendurch gibt es ab und zu Szenen und Gespräche, die allerdings knapp gehalten werden und somit den Spielfluss nicht stören sollten.

Klassisches Gameplay

Das Gameplay ist wie der Stil an klassische Genrevertreter angelehnt. Laufend und springend bewegt sich Aletheia durch die Welt, die in einzelne „Räume“ verschiedenster Größe aufgeteilt ist. An bestimmten Stellen kann man speichern. Die Karte bietet wenig Informationen, doch für manches lassen sich Infos kaufen. Zwar wird Aletheia durch Kämpfe stärker, aber beim Erkunden finden sich unter anderem Accessoires und Materialien für mehr Heilungseinsätze.

Auch hier kann man nicht kriechen.

Im Verlauf erhält Aletheia eine kleine Zahl zusätzlicher Bewegungsoptionen und Wege, Hindernisse zu beseitigen. Überraschungen sollte man dabei jedoch nicht erwarten. Manche Sachen lassen sich natürlich erst mit neuen Fertigkeiten sammeln. Vereinzelt finden sich auch Schnellreisepunkte. Für mich hätten es mehr sein können.

Das Kampfsystem ist recht simpel gehalten. Aletheia kann mit dem Schwert angreifen. Dabei baut sie Energie für schwere Angriffe und ihre Pistole auf. Zweitere hat bald auch nützliche Schüsse, um Gegner leichter zu stunnen. Das hilft zum Beispiel bei Gegnern mit Schilden. Längere Kombos und verschiedene Angriffen lassen sich auf einem Skill Tree freischalten, ebenso Statusboni.

Ein Bossgegner, offensichtlich.

Da die Heilung begrenzt ist, sollte man natürlich auch defensive Aktionen durchführen. Über manche Angriffe kann man simpel springen. Öfter wird man aber wohl eine Ausweichrolle oder einen Rückwärtssprung nutzen. Beide benötigen zwar Stamina, aber besonders eingeengt fühlte ich mich nicht dabei.

Insgesamt empfinde ich die Kämpfe auch nicht allzu schwierig, auch wenn mich manch später Standardgegner mit seinen schnellen Angriffen öfter getroffen hat. Und auch Treffer durch Angriffsmuster von Bossen können teils etwas schwieriger zu vermeiden sein.

Sie singen „komm mit der entsprechenden Fertigkeit wieder“.

Fazit

Gestalt: Steam & Cinder ist ein solider Genrevertreter, dem für mich aber der gewisse Funke fehlt. Die Fertigkeiten sind genretypisch und nicht besonders zahlreich. Das Kampfsystem macht meist Spaß, Stil und Musik wissen zu gefallen. Eine höhere Laufgeschwindigkeit und mehr Schnellreisepunkte wären wünschenswert gewesen.

Das größte Hemmniss für meinen Erkundungsdrang war jedoch ein seltsamer Bug. Beim optionalen Erkunden einer bestimmten späten Stelle sprang das Spiel plötzlich in eine Szene kurz vor dem Ende. Ich konnte mir den übersprungenen Teil zum Glück ohne Schwierigkeiten ansehen. Dort kommen dann vereinzelt auch anspruchsvollere Plattforming-Sequenzen vor. Gerne verbunden mit Stacheln, die Aletheia bei Kontakt zum letzten festen Untergrund zurück befördern.

Man kann die Corgies streicheln. Das ist eine Nebenaufgabe.

Laut Speicherstand habe ich dann etwas mehr als 7 Stunden für den Abschluss gebraucht, Steam zeigte derweil 9 Stunden an. Erkundung und Sammelaufgaben können da noch ein bisschen draufsetzen. Damit ist auch die zeitliche Hürde gering, selbst zu spielen und zu erfahren, ob der Funke bei euch überspringt.

Vielen Dank an Fireshine Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PC (Steam Deck).