Erscheinen zu viele Spiele?

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Hat Jason Schreier recht, dass zu viele Spiele erscheinen?

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Screw
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Erscheinen zu viele Spiele?

#1

Beitrag von Screw »

Hat Jason Schreier recht, dass in der heutigen Zeit zu viele Spiele erscheinen?
Imo ist eine große Auswahl schon toll, aber es ist eben auch die Qual der Wahl, welchen Spielen man Zeit schenkt. Wenn Spiele heute günstiger zu entwickeln sind und der Markt größer ist, ist das Risiko für Entwickler geringer.
Im Jahr 2024 wurden laut SteamDB, einer Website, die Daten zur beliebten PC-Plattform erfasst, unglaubliche 18.626 Spiele auf Steam veröffentlicht. Das ist ein Anstieg von rund 93 % gegenüber 2020, als 9.656 Spiele veröffentlicht wurden.
Diese Flut an Neuerscheinungen ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter das steigende Interesse an Spielen, die Verbreitung günstigerer und einfacherer Entwicklungstools und niedrigere Einstiegshürden.
Der Markt für neue Videospiele ist nicht nur übersättigt – er ist nahezu undurchdringlich. Hunderte von Teams verbringen Jahre ihres Lebens mit der Entwicklung von Spielen, die in der Flut der Neuerscheinungen untergehen. Es reicht nicht mehr aus, einfach nur ein gutes Spiel zu sein – mehr als 120 Spiele, die im Jahr 2025 veröffentlicht wurden, erreichten auf Metacritic, der Bewertungsplattform, mehr als 80 Punkte. Diejenigen, die mehr als 90 Punkte erreichen, sind in der Regel ein Hit, viele der anderen scheiterten jedoch.
https://www.bloomberg.com/news/newslett ... many-games
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Clawhunter
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#2

Beitrag von Clawhunter »

wow, krass, ich hatte heute den Gedanken ob ich mal einen Thread posten sollte einfach nur mit der Frage: "Gibt es zu viele Spiele?", aber ohne genauere Erläuterung (so dass jeder die Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln beantworten kann^^) und nun DAS!

Ich hab aber keine eigene Antwort auf die Frage. Es wäre schon gut, wenn Entwickler nicht ihr ganzes Ersparnis verballern würden bis zum Release ihres Games nur um dann hart zu floppen. Das kann ich sagen.
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Rippi
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#3

Beitrag von Rippi »

Sagen wir es mal so: Wenn man die Shovelware abzieht sind es zwar immer noch sehr viele Spiele, aber man kann ja für sich selbst schauen welche einem gefallen könnten. Leider gehen in der Masse viele gute Spiele unter und gerade in Foren findet man kaum jemanden, der das gleiche Spiel parallel zockt, außer es ist ein großer Titel an dem man sowieso nicht vorbeikommt, alleine wegen der massiven Werbung.
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Guybrush Threepwood
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#4

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Die Frage kann man wohl mit einem klaren Nein beantworten.

Es erscheinen sicher zu viel Spiele, als dass alle erfolgreich sein könnten. Allein, es ist halt ein Geschäft, also hat ja niemand Anrecht auf Erfolg und auch wenn man das annähme, haben manche Spiele durch Ihre Qualität auch keinen Erfolg verdient. Es würden also nie alle mit ihrem Spiel erfolgreich sein, ganz egal, ob es zu viele Spiele auf dem Markt gibt.

Auswahl ist ja auch nichts schlechtes.

Gibt es subjektiv für dein einzelnen Nutzer zu viele Spiele? Das kann nur jeder für sich beantworten. Es gibt mehr Spiele, als ich brauche, aber die Mehrzahl interessiert mich nicht. Da mein Geschmack nicht sakrosankt ist, ist das aber schnuppe.

Steigt mein Backlog? Ja, aber das liegt, meine ich, mehr am Retrogaming als an der Zahl der Neuerscheinungen. In den Nullerjahren habe ich nur sehr wenig Retrogaming gemacht, zwar alle alten Spiele und Konsolen behalten, aber nur selten etwas hinzugefügt. Wenn ich mich wie damals zu 90% auf die Gegenwart konzentrieren würde, gehe ich davon aus, würde ich wie damals halbwegs mithalten. Buchstäblich alles interessante würde ich nicht hinkriegen, aber wayne? Ich bin sterblich, von dem Gedanken muss ich mich eh verabschieden.
Also nein, es erscheinen auch für mich nicht zu viel Spiele.

Gibt es zu viele Spiele, als dass der Markt funktioniert und er droht, zusammenzubrechen? Noch nicht, aber die Gefahr sehe ich, sobald KI in der Lage ist, spielbare Produkte am Fließband rauszurotzen und die Storebetreiber da keinen Riegel vorschieben. Aber das ist noch nicht da.
Die Krisensymptome wie Entlassungen haben weniger mit zu viel Spielen für einen wettbewerbsfähigen Markt zu tun, sondern weil das Shareholdervalue generell gerade pervertiert und zu kurzfristig bei Investments unterwegs ist. Das bedroht den Markt noch mehr, als es meines Erachtens KI tut, weil die KI-Spiele, wenn sie mal im großen Stil aufschlagen, sich sicher lange erkennbar schlechter anfühlen und aussehen werden als Produktionen mit einem guten menschlichen Team (mit dezenter KI-Unterstützung) dahinter. KI bedroht zunächst den billigen Asset-Flip-Markt, wo ein Billighüpfer mit Zucchini auf einen mit Banane als Helden folgt. Nicht der Teil des Marktes, dem ich auch nur eine Träne nachweinen würde.

Nein, es gibt nicht zu viele Spiele auf dem Markt.
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Ryudo
Tausendsassa
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#5

Beitrag von Ryudo »

Wir beobachten momentan ein ähnliches Phänomen wie bei Serien meiner Meinung nach. Früher war es aufgrund der geringeren Auswahl einfacher einen Hit zu landen. Wer kennt nicht die Geschichte von Star Trek, das erst durch seine Wiederholungen so beliebt wurde? In der heutigen Zeit hätte es Netflix wahrscheinlich nach der zweiten Staffel mit 10 Folgen abgesetzt.

Ähnlich ist es auch bei Spielen mittlerweile. Früher zur PS1/PS2-Zeit waren Final Fantasy-Spiele etwas Besonderes. Das lag nicht nur am Gameplay, sondern am Gesamtprodukt. Dann gab es mehr Konkurrenz, gleichzeitig wurden die etablierten Spiele schlechter. Sowas bietet dann aber auch immer Chancen. Man betrachte nur das Horror-Genre. Gegen Ende der PS1-Zeit gab es einfach zu viel davon. Das Genre und große Genre-Vertreter mussten sich neu erfinden oder gingen unter. (Man denke nur an die Richtungssuche von Silent Hill.)

Insofern sehe ich die momentane Entwicklung als Teil eines größeren Zyklus, bei dem einige Marken, aber auch Entwickler (die Konkurrenz durch die Chinesen werden wir in den nächsten Jahren immer mehr spüren) auf der Strecke bleiben werden. Leider gehören da auch richtig gute Sachen dazu, die einfach in der Masse untergehen und das ist echt schade. Ich selbst finde auch immer wieder per Zufall Spiele, auf die mich nicht mal das Forum hier aufmerksam gemacht hat. Vielleicht muss ich mir auch einfach angewöhnen, konsequenter Spiele abzubrechen und mehr anzuspielen. Das ist ja auch eine Chance der größer werdenden Auswahl.

Guter Thread übrigens, Danke dafür!
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Screw
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#6

Beitrag von Screw »

Früher hat man sich an Spielen festgebissen, weil diese bei vergleichsweise wenig Taschengeld relativ teuer waren und die Auswahl auch nicht so groß war, vor allem beim N64. Das waren die Gründe, weshalb ich Castlevania 64 zweimal durchgespielt habe mit beiden Charakteren. Heute hätte ich bei dem Schwierigkeitsgrad längst die Geduld verloren, aber damals musste sich das Spiel ja irgendwie lohnen.
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Shiningmind
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#7

Beitrag von Shiningmind »

Meine recht kurze Antwort wäre: Ja und gleichzeitig: aber das ist kein Problem. Der Markt hat sich halt unglaublich entwickelt und ich bin irgendwie auch froh viel von dieser Entwicklung eines Mediums mitbekommen zu haben. Erscheinen zu viele Bücher? Auch ja…und eben wieder: Das ist kein Problem.

Qualität und gutes Marketing setzen sich meistens durch. Am besten in inniger Kombination. Ist doch gut für die Kunden. Die können sich die Pralinen schnappen und sich vollstopfen damit und doch erscheint immer noch so viel, dass man bisher nicht befürchten muss, dass zu wenig erscheint. :D
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Screw
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#8

Beitrag von Screw »

Es erscheinen imo nicht mehr genug für mich interessante Arcade Racer im Vergleich zu früheren Gens, deshalb stimme ich mit nein.
Je mehr Spiele, umso mehr gute Arcade Racer.
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Shiningmind
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Registriert: 30. Mai 2020, 10:21

#9

Beitrag von Shiningmind »

Screw hat geschrieben: 29. Sep 2025, 16:22 Je mehr Spiele, umso mehr gute Arcade Racer.
Weiß nicht ob ich dieser Logik so zustimmen würde. Glaube Arcade Racer sind im Vergleich schon arg unterrepräsentiert…keine Ahnung ob sich das großartig ändern würde.
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Clawhunter
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#10

Beitrag von Clawhunter »

Ja, das ist ja das Faszinierende: Obwohl (zu) viele Spiele erscheinen, heißt das halt nicht, dass wirklich alles an Spielen erscheint was sich der Connoisseur wünschen würde. Es gibt Genres die eher unterrepräsentiert sind; insb. Sub-Genres. Oder eben auch Genre-Mixes oder Spiele die irgendwie einfach nicht mehr mit großem Budget erscheinen. Iso-RPGs sind immer noch eine Nische. Ein Indie kann (bisher) kein The Last of Us raushauen, da fehlt es an Manpower/Geld. Also da gibts noch immer unendlich Potential.

Was dann aber wiederum von dieser Perspektive die Frage beantwortet: Nein, es erscheinen lange noch nicht genug Spiele, weil es immer noch Spiele gibt die es nicht gibt, mit denen man Spaß haben würde^^

Ich denke aber Videogamesstores müssen besser werden bzgl. dem Anzeigen der Titel. Wenn ich bei Steam stöbere, sehe ich dort wirklich nur Renner bzw. große Marken. Und das immer und immer wieder, obwohl ich die Dinger schon seit Monaten sehe. Warum sehe ich denn nicht die echten Geheimtipps beim Durchscrollen? Ist doch doof. Auch erkennt der Store nicht wirklich meinen Geschmack. Da muss der Algorithmus noch viel besser werden (warum ist der Algorithmus von TikTok so viel besser als der von Google oder Facebook? Da müssen die westlichen Firmen echt noch aufholen! Und dazu gehört halt auch mehr auf den User zu hören. Wenn der sagt er mag was nicht, dann soll das nicht noch tausendmal erscheinen.)
Übrigens nicht nur der Algorithmus, sondern auch einfach das Filtern. Geizhals.de zeigt wie man Filter macht. Da kann Steam und die ganzen anderen Stores noch massiv von lernen.
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Cube
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#11

Beitrag von Cube »

Screw hat geschrieben: 29. Sep 2025, 16:22 Es erscheinen imo nicht mehr genug für mich interessante Arcade Racer im Vergleich zu früheren Gens, deshalb stimme ich mit nein.
Je mehr Spiele, umso mehr gute Arcade Racer.
Je mehr Spiele, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich einige Arcade Racer darunter befinden.
Wobei du die ja sowieso nicht spielen wirst. :sweat:

Clawhunter hat geschrieben: 29. Sep 2025, 23:31 Ja, das ist ja das Faszinierende: Obwohl (zu) viele Spiele erscheinen, heißt das halt nicht, dass wirklich alles an Spielen erscheint was sich der Connoisseur wünschen würde. Es gibt Genres die eher unterrepräsentiert sind; insb. Sub-Genres. Oder eben auch Genre-Mixes oder Spiele die irgendwie einfach nicht mehr mit großem Budget erscheinen. Iso-RPGs sind immer noch eine Nische. Ein Indie kann (bisher) kein The Last of Us raushauen, da fehlt es an Manpower/Geld. Also da gibts noch immer unendlich Potential. [...]
Manche Werke wie TLoU sind die Antithese vom Indie-Aufbau, weshalb es extrem unwahrscheinlich ist, dass aus der Richtung jemals so etwas veröffentlicht wird.

Habe hunderte Titel ungespielt rumliegen und über zweihundert bereits erhältliche Werke auf den Merklisten. Eigentlich macht es keinen Unterschied für mich, ob weiterhin Massen an Spielen veröffentlicht werden oder ob die Quelle mit einmal versiegen sollte, komme so oder so nicht mehr hinterher. :lol:
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Screw
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Registriert: 18. Mai 2020, 17:41

#12

Beitrag von Screw »

Cube hat geschrieben: 30. Sep 2025, 08:44
Screw hat geschrieben: 29. Sep 2025, 16:22 Es erscheinen imo nicht mehr genug für mich interessante Arcade Racer im Vergleich zu früheren Gens, deshalb stimme ich mit nein.
Je mehr Spiele, umso mehr gute Arcade Racer.
Je mehr Spiele, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich einige Arcade Racer darunter befinden.
Wobei du die ja sowieso nicht spielen wirst. :sweat:
Nur, wenn die Retail sind und wenn sie nicht zu teuer sind. :ugly:
und nur wenn ich meine anderen Spiele mal gespielt habe
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