Dieser geniale Moment im Mittelmaß (Open Spoilers)
Verfasst: 5. Jul 2021, 23:16
Kennt ihr das? Ihr probiert euch an einem mittelmäßigen Spiel, vielleicht, weil euch die Thematik zusagt, vielleicht, weil es im Gamepass ist. Ihr spielt es, habt nur so mäßig Spaß, spielt aber trotzdem weiter, weil es ja auch nicht ganz schlecht ist. Und dann gibt es plötzlich diese eine Mission, in der alle mittelmäßigen Elemente ineinander greifen und ihr plötzlich einen Heidenspaß habt.
Ich habe mich in der 360er Zeit an Wheelman versucht. Ich war ja ein riesiger Fan von Driver auf der PSOne und trotz allen technischen Fortschrittes erlebte ich kein Spiel mehr, in dem Autoverfolgungsjagden so einen Spaß gemacht haben - jedenfalls bis ich letztes Jahr endlich mal das schlechter bewertete Driver 2 auf der PSOne gezockt habe. In einem schwachen Moment griff ich so um 2009 zu Wheelman, in der Hoffnung, das taugt was, da es sich mehr als andere Open World-Spiele auf Action im Auto konzentriert hat. Wheelman war eine Produktion des dem Untergang entgegen taumelnden Midway. In dem Spiel hat Vin Diesel mitgespielt. Ich denke, Midway hatte nur genug Geld, um sich die Fast & Furious-Lizenz ohne Von Diesel zu sichern oder Vin Diesel ohne die Lizenz zur Filmreihe zu engagieren. Man entschied sich dann für Vin Diesel. Vin Diesel ist ein CIA-Agent, der als Fluchtfahrer die Unterwelt Barcelonas auffliegen lassen soll (in der Praxis läuft es eher auf exekutieren hinaus). Das Spiel funktioniert, aber das ist auch alles. Die Autojagden erfordern kein fahrerisches Können, weil man den meisten Schaden anrichtet, indem man unrealistische Moves ausführt, wie sich um 180 Grad drehen, in Zeitlupe den Fahrer oder die Reifen abknallen, um sich dann wieder um 180 Grad zu drehen und ohne Geschwindigkeitsverlust weiter zu fahren. Oder man knallt auf Knopfdruck wie von einem starken Magneten angezogen dem neben einem fahrenden Auto in die Seite, um maximalen Schaden anzurichten. Wenn man das Steuer rumreißt und ihn in echt in die Seite fährt, passiert dem anderen Auto aber gar nichts.
Garniert wird das mit hakeligen Ballersequenzen zu Fuß, in denen man nicht mal in Deckung gehen kann - mitten in der 360-Ära!
Aber dann will man ungefähr zur Mitte des Spiels die Bikergang ausschalten. Man verfolgt den Vize quer durch die Stadt, bis er mit seinem Bike in eine U-Bahnstation brettert, dort absteigt und eine U-Bahn entführt, die komischerweise wie der ganze Bahnsteig menschenleer ist. Vin Diesel steigt in einer Filmsequenz auf das zurückgelassene Motorrad und fährt dem Zug hinterher. Es heißt, die Bahn einzuholen und dabei nicht in die entgegenkommenden Züge zu krachen. Wenn man aufgeschlossen hat, kommt man an einen Punkt der Route, in der die Strecke nach oben offen ist, und mehrere Biker durchbrechen dort oben die Absperrungen und mischen ab da auf den Gleisen mit. Man muss versuchen, den Zug zu überholen, während man aus ihm von zig Ganoven beschossen wird (zur Erinnerung, in der einleitenden Sequenz war der Zug völlig leer). Am besten schießt man nicht auf die Gauner, sondern feuert auf die Kopplungen zwischen den Waggons, damit diese brechen und die Waggons mit den Gegnern ausrollen - das macht man mit einer 9 Millimeter Pistole, die reicht aber für die dicken Stahlkupplungen. Na ja, und nebenbei muss man weiter auf entgegen kommende Züge achten und sich eben der Biker erwehren. Und spätestens in dem Moment, in dem uns ein Zug entgegen kam und ich einen der Biker mit einem Rempler genau in diesen Zug geschleudert habe, dachte ich mir, das ist jetzt eine der geilsten Actionsequenzen, die ich jemals gespielt habe! Wenn man am Ende den Zug endlich überholt, muss man sich vor ihn setzen und den oben beschriebenen 180 Grad-Move ausführen, um den Vize in der Kanzel erschießen. Der Zug entgleist am nächsten Bahnhof (Gott sei Dank warteten auch an ihm keine Fahrgäste), Vin steigt ein, nimmt sich den wichtigen Koffer, den der Vize die ganze Zeit dabei hatte, und hat sein Tagwerk getan.
Aber danach ging das Spiel so mittelmäßig weiter, wie es begonnen hat.
Ich hoffe, ihr habt ähnliches erlebt, und teilt uns das mit.
Ich habe mich in der 360er Zeit an Wheelman versucht. Ich war ja ein riesiger Fan von Driver auf der PSOne und trotz allen technischen Fortschrittes erlebte ich kein Spiel mehr, in dem Autoverfolgungsjagden so einen Spaß gemacht haben - jedenfalls bis ich letztes Jahr endlich mal das schlechter bewertete Driver 2 auf der PSOne gezockt habe. In einem schwachen Moment griff ich so um 2009 zu Wheelman, in der Hoffnung, das taugt was, da es sich mehr als andere Open World-Spiele auf Action im Auto konzentriert hat. Wheelman war eine Produktion des dem Untergang entgegen taumelnden Midway. In dem Spiel hat Vin Diesel mitgespielt. Ich denke, Midway hatte nur genug Geld, um sich die Fast & Furious-Lizenz ohne Von Diesel zu sichern oder Vin Diesel ohne die Lizenz zur Filmreihe zu engagieren. Man entschied sich dann für Vin Diesel. Vin Diesel ist ein CIA-Agent, der als Fluchtfahrer die Unterwelt Barcelonas auffliegen lassen soll (in der Praxis läuft es eher auf exekutieren hinaus). Das Spiel funktioniert, aber das ist auch alles. Die Autojagden erfordern kein fahrerisches Können, weil man den meisten Schaden anrichtet, indem man unrealistische Moves ausführt, wie sich um 180 Grad drehen, in Zeitlupe den Fahrer oder die Reifen abknallen, um sich dann wieder um 180 Grad zu drehen und ohne Geschwindigkeitsverlust weiter zu fahren. Oder man knallt auf Knopfdruck wie von einem starken Magneten angezogen dem neben einem fahrenden Auto in die Seite, um maximalen Schaden anzurichten. Wenn man das Steuer rumreißt und ihn in echt in die Seite fährt, passiert dem anderen Auto aber gar nichts.
Garniert wird das mit hakeligen Ballersequenzen zu Fuß, in denen man nicht mal in Deckung gehen kann - mitten in der 360-Ära!
Aber dann will man ungefähr zur Mitte des Spiels die Bikergang ausschalten. Man verfolgt den Vize quer durch die Stadt, bis er mit seinem Bike in eine U-Bahnstation brettert, dort absteigt und eine U-Bahn entführt, die komischerweise wie der ganze Bahnsteig menschenleer ist. Vin Diesel steigt in einer Filmsequenz auf das zurückgelassene Motorrad und fährt dem Zug hinterher. Es heißt, die Bahn einzuholen und dabei nicht in die entgegenkommenden Züge zu krachen. Wenn man aufgeschlossen hat, kommt man an einen Punkt der Route, in der die Strecke nach oben offen ist, und mehrere Biker durchbrechen dort oben die Absperrungen und mischen ab da auf den Gleisen mit. Man muss versuchen, den Zug zu überholen, während man aus ihm von zig Ganoven beschossen wird (zur Erinnerung, in der einleitenden Sequenz war der Zug völlig leer). Am besten schießt man nicht auf die Gauner, sondern feuert auf die Kopplungen zwischen den Waggons, damit diese brechen und die Waggons mit den Gegnern ausrollen - das macht man mit einer 9 Millimeter Pistole, die reicht aber für die dicken Stahlkupplungen. Na ja, und nebenbei muss man weiter auf entgegen kommende Züge achten und sich eben der Biker erwehren. Und spätestens in dem Moment, in dem uns ein Zug entgegen kam und ich einen der Biker mit einem Rempler genau in diesen Zug geschleudert habe, dachte ich mir, das ist jetzt eine der geilsten Actionsequenzen, die ich jemals gespielt habe! Wenn man am Ende den Zug endlich überholt, muss man sich vor ihn setzen und den oben beschriebenen 180 Grad-Move ausführen, um den Vize in der Kanzel erschießen. Der Zug entgleist am nächsten Bahnhof (Gott sei Dank warteten auch an ihm keine Fahrgäste), Vin steigt ein, nimmt sich den wichtigen Koffer, den der Vize die ganze Zeit dabei hatte, und hat sein Tagwerk getan.
Aber danach ging das Spiel so mittelmäßig weiter, wie es begonnen hat.
Ich hoffe, ihr habt ähnliches erlebt, und teilt uns das mit.