Gaming-Village

Das Spiel wurde kürzlich für Next Gen angekündigt.



Den ersten Storytrailer finde ich gut.



Die Figur im weißen Anzug sieht im Endprodukt anders aus, weil der ursprüngliche Schauspieler beim Drogenbesitz erwischt und daher ausgewechselt wurde.

Ich habe mit dem Spiel vor zwei Wochen wieder begonnen. In dessen ursprünglichen Erscheinungsjahr fing ich schon mal damit an, aber dann habe ich es für Shenmue III unterbrochen und nicht wieder begonnen.

Als Shenmuespieler war immer ein Grundinteresse an Yakuza da, aber wie bei GTA mag ich die Vorstellung nicht, einen Verbrecher zu spielen. Daher habe ich mich über die Ankündigung des Detektivablegers damals sehr gefreut. Trotzdem ist auch dieses Spiel spätestens ab dem 2. Kapitel offensichtlich von der Vorstellung durchzogen, dass es ja auch gute organisierte Kriminalität gäbe, das finde ich sehr fragwürdig. Schuldet Segas CEO jemanden einen Gefallen?

Trotzdem ist die Story sehr spannend, die Grafik auch auf Last Gen in einigen Einstellungen verblüffend fotorealistisch. Die Regie in den Zwischensequenzen ist top, leider gibt es keinen Cutscene-Viewer.

Aber mein Hauptproblem, weswegen ich damals die Pause auch nicht sofort beenden wollte, ist, dass man ständig von irgendwelchen Typen angegriffen wird. Wenn ich nach dem Spiel urteile, gibt es in Japan außer einer weniger schwarzer Schafe nur ehrbare Verbrecher, aber dafür wird man an jeder Ecke verprügelt.

Ne, es ist wirklich schlimm. Das Beat'em Up-Gameplay macht sogar Spaß, aber ich denke immer wieder: "Jetzt lass mich doch einmal in Ruhe von A nach B gehen."

Aber diesmal ziehe ich es durch, aber nur wegen der Story.

Das geizige Sega wird übrigens keine Upgrade Möglichkeit anbieten. Auch einen Spielstandtransfer wird's nicht geben. Das ärgert mich schon ein bißchen, da ich die PS4 Version erst in nem Sale gekauft habe.
Naja, kauf ich Sega Spiele halt nur noch gebraucht, damit die keinen Cent mehr von mir sehen.

Ich bin durch, und ich bin froh drüber. Da steckt ein gutes Spiel hinter, und die Geschichte gefiel mir auch, aber dieses ständige Geprügel war mir einfach zu nervig. Durch dieses Gangsystem mit erhöhtem Gegneraufkommen kam ich ein eine Situation, in der ich nach einem schweren Boss mit quasi Null Energie einfach keinen Kampf austragen konnte. Heilitems waren alle aufgebraucht. Ich wollte im nächsten Restaurant etwas essen, um die Energie aufzufüllen, da begegnete ich Gegnern. Ich rannte weg, aber die Spawnrate war so groß, dass ich jedes Mal, wenn ich die letzten los war, in die Sicht der nächsten gerannt bin. Ich konnte einfach nicht kämpfen, die Energie nicht auffüllen und musste so lange durch Kamurocho rennen, bis die Bedrohungsanzeige bei Null war. Ganz tolle Sache. Immerhin war sie schon bei unter fünf Prozent.
Und dann dieser Moment, während eines Storyhöhepunktes, dem Verhör vom Direktor, das ernsthaft von der SMS unterbrochen wurde, dass die Gang wieder Jagd auf mich macht.

Das System ist Müll, und warum es ausgerechnet in dem Detektivspin-Off eingeführt wird, ist doch total kirre. Da sollte weniger und nicht öfter als in Yakuza geprügelt werden.
Ich habe nach Meinungen zu dem Spiel gestöbert und das System stieß auch Fans der Hauptreihe sauer auf. Das sollten sie für einen Nachfolger echt killen. Man muss betonen: Man wird sowieso dauernd angegriffen! In und zwischen den Missionen. Die Gangangriffe sind einfach zu viel.

Im Gegensatz zu meiner früheren Ankündigung habe ich aber den Schwierigkeitsgrad nicht gesenkt. Das wäre auch schade gewesen, die Bosskämpfe in der Story haben sich teils echt toll angefühlt!

Die Story hat zwar ein paar Löcher (wieso haben sich die Augen vor drei Jahren nicht verfärbt, warum bemerkt niemand in der Autopsie, dass alle Opfer eine Spritze bekommen haben? Gut, letzteres kann vertuscht worden sein, war ja eine weitreichende Verschwörung), aber mir gefiel sie trotzdem sehr gut. Mir gefiel auch die ziemlich geerdeten Zwischensequenzen. Abgesehen von einigen Actionsequenzen wird für ein japanisches Spiel erstaunlich normal gesprochen und gestikuliert. In den Nebenmissionen passiert zwar oft das genaue Gegenteil, aber von mir aus. Die wollte ich eh nicht machen, noch mehr Schlägereien müssen nicht sein. Die beste Sequenzen gab es in Kapitel 2, wenn Hamura Tak im Bordell und später im Restaurant verprügeln lässt.

Allerdings hätte das Spiel in einigen Sequenzen kürzer sein sollen. Wenn die Anwältin im Hostessenclub ermittelt, kann Tak doch auch mal Pause haben. Aber nein, in der Zwischenzeit klärt er mal nebenbei eine Kindesentführung auf. Natürlich, was sonst?

Der Abspann ist ziemlich witzig, ohne sich mit den ernsten Geschehnissen zu sehr zu beißen.

Ich bin zwar wahnsinnig froh, nicht mehr ständig auf die Fresse zu kriegen, aber irgendwie hatte das alles doch seinen Reiz. Ein Markenschutz in Japan vor einigen Wochen lässt einen Nachfolger wahrscheinlich erscheinen. Ich hoffe wirklich, das Gangsystem fliegt raus, dann könnte ich mir vorstellen, dabei zu sein.

An die Hauptreihe wage ich mich aber nicht. Auch in diesem Spiel wurde mir die organisierte Kriminalität etwas zu positiv dargestellt, trotz bedrückender Szenen wie die oben genannten aus Kapitel 2. Ich glaube, die echten Yakuza-Spiele könnte ich einfach nicht ertragen.

Ich wollte Judgement auch schon länger mal anfangen, jetzt warte ich aber lieber auf die PS5-Version.