Shenmue-Reihe

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Ryudo
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Shenmue-Reihe

#1

Beitrag von Ryudo »

Hoppla, nicht mal einen Thread zu Shenmue III gibt es im Forum. Muss wohl noch zu GUF-Zeiten gewesen sein. Wie doch die Zeit vergeht.
Da ich plane, die komplette Reihe nochmal durchzuspielen und das Shenmue IV-Topic damit nicht zuspammen will, erhält die Reihe hiermit im Retro-Unterforum ihren eigenen Eintrag.
Gerne könnt ihr eure Erinnerungen an Shenmue teilen oder eure Ernüchterungen jüngster Spielsessions.

Nun aber zu Teil 1:
Das letzte Mal vor 5 Jahren durchgespielt (laut Spielstand) und irgendwie hatte ich wieder Lust drauf, die ganze Reihe zu spielen. Es hat sich dann mehr oder weniger zufällig so ergeben, dass ich am gleichen Datum wie die Story des Spiels gestartet bin, so dass ich versucht habe, den zeitlichen Ablauf in etwa beizubehalten. Was mit ein paar Pausen dazwischen sogar ganz gut geklappt hat.
Ganz furchtbar fand ich diesmal aber den Leerlauf zwischen verschiedenen Ereignissen. Beim ersten (und vielleicht noch beim zweiten) Durchspielen mag das ja noch halbwegs ok sein, da es eine Menge zu entdecken gibt, aber gerade im Vergleich mit heutigen Spielen merkt man doch, wie wenig man wirklich finden kann, das den Spielverlauf oder die Skills beeinflusst. Nämlich de facto nichts. Zusammen mit der miesen Audio-Qualität und dem hölzernen Kampfsystem hat mich das Spiel derart abgeschreckt, dass ich es wohl so schnell nicht mehr anfassen werde.
Ganz schlimm fand ich auch die Regie des Spiels an manchen Stellen. Mal abgesehen davon, dass eigentlich nur Fragen aufgeworfen werden und es keinerlei Antworten gibt - was an sich noch zu verschmerzen wäre, da es ja das erste Kapitel einer großen Erzählung ist - stört mich die Interaktion mit den Leuten, die Ryo angeblich nahestehen, doch gewaltig. Entweder sind es Idioten wie Fuku-san oder so Fremdkörper wie Nozomi, deren Rolle mir ja bis heute unbegreiflich ist. Möchtegern-Freundin, die von Ryo über das ganze Spiel hinweg mehr oder weniger ignoriert wird, um dann am Ende in einer pseudo-romantischen Motorradfahrt und einem schrecklichen, schrecklichen Liebeslied (nein, wirklich, dieses Gekrähe kann man wirklich nicht Gesang nennen) gerettet zu werden. Wenn man zeigen möchte, wie unreif Ryo zu diesem Zeitpunkt noch ist, dann ist das wahrlich gelungen.
Die ganze Geschichte um die beiden Spiegel zieht einen allerdings noch immer in den Bann und auch die Fahrt mit den Gabelstaplern ist nach wie vor witzig. Die dichte Atmosphäre in dem kleinen Örtchen mit derart einfachen graphischen Möglichkeiten ist auch bemerkenswert.
Am Ende gab‘s dann tatsächlich nochmal ne Portion Gänsehaut als Ryo in Richtung China aufgebrochen ist. Hätte nicht gedacht, dass das Spiel das nach der langen Zeit und der aktuellen Spielerfahrung nochmal hinbekommt, daher Chapeau.

Jetzt steht erstmal die 3wöchige Schifffahrt an, so dass es Ende Januar dann mit Teil 2 weitergeht.
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Guybrush Threepwood
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#2

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Hast du regelmäßig mit Nozomi telefoniert? Da kommt dann doch ein bisschen mehr zusammen. Aber ja, sie dient grundsätzlich nur dazu, zu zeigen, was Ryo haben könnte, würde er sich nicht der Rache verschreiben und illustriert ferner, wie er durch sein Verhalten andere in Gefahr bringt.
Unter dem Gesichtspunkt des Storytellings anderer Spiele dieser Zeit war das schon gut gemacht.
Das ist jetzt so alt, natürlich blättert der Lack, besonders bei Spielen, deren Einzelteile nie makellos waren, sondern die mehr gewesen sind als die Summe ihrer Teile.
Beim Kampsystem bin ich aber echt nicht bei dir. Ich würde mir mehr Spiele mit so geerdeten Kämpfen wünschen. In Judgment, anderes vom Yakuzastudio habe ich nicht gespielt, empfand ich den Clash zwischen dem überzogenen Beat'em Up-Gameplay und der sonst eher geerdeten Story nicht so überzeugend. Aber beides ist besser besser als die Mistkämpfe in Shenmue III.
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Ryudo
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#3

Beitrag von Ryudo »

Ja, in früheren Durchgängen habe ich das Telefon eher mal benutzt. Heutzutage wirkt es sogar befremdlich, selbst wählen zu müssen - obwohl ich gerade diese Idee eigentlich recht gut finde. Bezüglich der Regie in dem Spiel merkt man ihm auch ein wenig an, dass es seine Ursprünge eine Generation zuvor hat. Ein Final Fanatasy X, welches gar nicht so viel später erschien, ist wesentlich besser inszeniert in den Dialogen. Aber gut, Suzuki hatte da auch noch keine RPG-Erfahrung.

Tatsächlich fühlt sich das Kampfsystem in den Yakuza-Spielen immer wie ein Bruch an, da gebe ich Dir absolut Recht. Das macht Shenmue schon sehr gut. Mir geht es auch eher darum, dass es sich nicht so flüssig spielt.
Aber bei der Gelegenheit würde mich interessieren, welche Beat‘em up-Spiele du so magst? @Guybrush Threepwood
Bist du dann auch mit Virtua Fighter warmgeworden?
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Guybrush Threepwood
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#4

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ryudo hat geschrieben: 4. Jan 2025, 12:52 Aber bei der Gelegenheit würde mich interessieren, welche Beat‘em up-Spiele du so magst? @Guybrush Threepwood
Bist du dann auch mit Virtua Fighter warmgeworden?
Virtua Fighter hatte ich nicht gespielt, als ich noch vermehrt Beat'em Ups gegen andere gespielt habe. Auf dem Dreamcast hatten wir erst Soul Calibur, dann später Dead or Alive 2, aber nicht Virtua Fighter 3tb.
Als ich mir meinen Saturn geholt habe, war Virtua Fighter 1 mit im Paket, das fand ich aber grafisch schon echt albern. Auf dem Saturn hätten sie echt mal ein paar Texturen springen lassen können, das war zu "Arcade-perfect" geportet. Ich hatte mir dann aber Virtua Fighter 2 für den Saturn geholt und fand das gar nicht so übel, aber bin nie richtig eingestiegen. In Judgment beliße ich es auch nur bei wenig Runden Vortua Fighter 5. Ich glaube schon, dass mir die Reihe gefallen könnte, aber das hätte ich damals eben auf Dreamcast spielen müssen.
Nach Dead or Alive 2 bin ich ohnehin nie mehr richtig tief in ein Beat'em Up eingestiegen. Ich würde sagen, heute habe ich keine echte Referenz mehr, weil ich einfach nicht mehr regelmäßig genug einen Sparringspartner habe, um richtig reinzusteigen. Street Fighter 6 und Tekken 8 sind aber schon cool für das Mehrspielermatch zwischendurch.

Ich weiß noch, wie ich immer gerne ein aktuelles Soul Calibur gespielt habe, aber die Gastcharaktere in den Nachfolgern fand ich immer zu affig, insbesondere natürlich Yoda und Darth Vader. Soul Calibur 3 hatte ja keinen, aber das erschien zu spät auf der PS2, da wollte ich auf einen Next Gen-Teil warten. Aber dann kam der eben mit Darth Vader und Yoda... Von der Körbchenexplosion bei den Damen in dem Teil ganz abgesehen, die mich auch abgehalten hat, über die beiden Gäste hinwegzugucken.
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Guybrush Threepwood
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#5

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Und ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, wann du weiterspielst und hier schreibst. :(

Ich habe Shenmue II kürzlich nach einer Qualsitzung mit Nightmare Creatures II auch kurz angespielt. Dabei habe ich am Anfang total abgeloost. Ich versaute das QTE bei der Verfolgung das Klettern über den Zaun, was mir früher schon mal passiert ist. Dann verlor ich aber auch die Prügelei in der Kantine, was mir noch nie passiert ist, und wa überrascht, dass es auch dann weitergeht. Beim dritten Versuch auf dem Platz vor dem Brunnen klappte es dann.
Trotz des Zeitverlusts gelang mir trotzdem mein normales Programm an dem Tag, sprich ich sprach noch mit der schmierigen Type im Apartmentgebäude, der geschmiert werden will. Aufgehört habe ich, bevor ich Kisten schleppen sollte, das wäre zu wenig Spaß gewesen, wenn ich es eh nicht weiterspielen wollte.
Atmosphärisch ist es echt ein Brett und wenn man sich überlegt, wie Videospielstädte vorher aussahen, menschenleer, ist das schon spektakulär gewesen, wobei im Gegensatz zum ersten Teil GTA III natürlich nicht mehr lange auf sich warten lassen wird, danach ist Shenmue II natürlich weiter detaillierter im Ablauf, aber natürlich kein Vergleich in Sachen Weitläufigkeit und eben alles mit Ladezeiten verknüpft statt wirklich offen.
Ryudo hat geschrieben: 22. Feb 2025, 13:35 Leider haben sie aber auch diese Kombi QTE implementiert, die man nicht ohne Grund nie wieder in einem Spiel gesehen hat.
Hm, an und für sich gibt es schon Spiele, die mehr als einen Knopfdruck auf einmal erwarten, gerade in Kochminispielen etc. Aber ich weiß schon, was du meinst. Außerdem blenden diese die erwartete Eingabe üblicherweise permanent ein.
Reaktionszeit ist viel zu kurz und gepaart mit fiesen Rücksetzpunkten sind das einfach nur QTEs des Todes.
Genau, beim Endgegner war bei mir damals auch fast die Grenze meiner Frustrationstoleranz erreicht.
Ansonsten fällt in dem Spiel auf, wie viel eigentlich für die spätere Story vorbereitet wird. Wenn man überlegt, dass dies noch immer nicht aufgelöst wurde, ist das bitter. Aber immerhin war es schön, nach dem Cliffhanger-Ende diesmal direkt Shenmue III starten zu können.
Ach ja, ich werde immer darum trauern, was uns damals verwehrt wurde. Selbst wenn die Hauptstory identisch bescheiden weitergegangen wäre (was ich fast ausschließen will), wäre diese mindestens durch optionale Dialoge aufgewertet wurde, insbesondere mit Blick auf den im Dorf, der Ryo ganz offen sagt, dass er dessen Vater gekannt hat. Danach kommt in Shenmue III, was wir bekommen haben, nichts mehr. Damals wären sicher mehrere optionale Sequenzen mit ihm geschaffen worden.
Außerdem bin ich ziemlich sicher, dass sie das mit dem Setting des abgelegenen Dorfs damals konsequenter durchgezogen hätten, anstatt daraus ein Bauern-Las Vegas zu machen, damit ja alle Minispiele, wie man sie aus Shenmue kennt, gleich vorhanden sind.
Selbiges hat dann gleich mal einen ingame Zeitsprung auf Ende März gemacht (Ryo hat bei mir die Höhle Ende Februar betreten). Aber gut, haben die beiden halt nen Monat in der Höhle verbracht. ;)
Generell ist mir diesmal aber extrem aufgefallen, wie unpassend der Februar für Shenmue II ist. Klar, der erste Teil hat im Dezember gespielt und das hat vom Wetter auch steht‘s gepasst. Aber in Shenmue II blüht ja plötzlich alles.
Es wäre sicher interessant, zu wissen, welcher Zeitsprung gemacht worden wäre, wenn man den Spielstand damals hätte fortführen können. Vermutlich maximal zwei Tage oder so.
Aber ich stimme dir zu und tatsächlich habe ich nur beim ersten Mal Spielen von Shenmue II den Endspielstand vom ersten Teil übernommen, weil mich das auch gestört hat. Mit der vorgegeben Zeit passt es etwas besser, dann ist im Guilin wenigstens schon Anfang März, wenn man dort ankommt.

Nebenbei: Ich bin noch Jahrzehnte später etwas irritiert, dass man wirklich auf einem Passagierschiff war. Am Ende des ersten Teils dachte ich immer, man wird mit einem Schmugglerschiff heimlich rüber geschickt. Es ist ja auch niemand sonst beim Boarding und den Kampf mit Chai und den fliegenden Stahlträger hat dann ja offenbar auch kein Passagier mitbekommen. Das habe ich immer als Storyfehler wahrgenommen, auch wenn dieser vergleichsweise unbedeutend ist.
Es kann aber natürlich sein, dass Meister Chen mit seinen Verbindungen Ryo in Yokuskuka an Bord gehen lässt, das Schiff aber woanders die regulären Passagiere aufgenommen hat. Ja, genau, jetzt habe ich ein knappes Vierteljahrhundert später einen Weg gefunden, mir das schönzureden! :)
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Ryudo
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#6

Beitrag von Ryudo »

Guybrush Threepwood hat geschrieben: 23. Feb 2025, 07:43 Und ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, wann du weiterspielst und hier schreibst. :(
Das ist immer so ein wenig die Gefahr von Sammel-Threads. Die eigentlichen Spiel-Topics gehen unter. Ich habe es aber auch schlicht vergessen. :sweat:
Genau, beim Endgegner war bei mir damals auch fast die Grenze meiner Frustrationstoleranz erreicht.
Das Ende des Geduldsfadens war bei mir diesmal beinahe an der Stelle der heimlichen Verfolgung von Yuan passiert. Allerdings lag es wohl daran, dass mein einer Controller einen Defekt auf der Dreieck-Taste hat und diese nicht immer reagiert. Im normalen Spielverlauf fällt das nicht auf.
Übrigens hat es mich ein wenig irritiert, dass Yuan im Anime als Mann dargestellt wird. In der englischen Synchronisation des Spiels ist die Figur ganz klar eine Frau.
Ach ja, ich werde immer darum trauern, was uns damals verwehrt wurde. Selbst wenn die Hauptstory identisch bescheiden weitergegangen wäre (was ich fast ausschließen will)(…)
Tatsächlich ist das Erzähltempo der ersten beiden Teile auch sehr, sehr langsam. Es passiert eigentlich nicht viel, das die Hauptstory voranbringt.
Ein richtiger Schritt Vorwärts müsste eigentlich Shenmue IV bieten, wenn man folgende Aspekte bedenkt:
- Irgendwann muss ein Zeitsprung stattfinden, in dem Ryo einen Meister trifft unter dessen Anleitung er über Jahre des Trainings dermaßen stark wird, dass er es mit Lan Di aufnehmen kann. Quasi die Entwicklung hin zu Akira, wenn man die Parallelen zu Virtua Fighter ziehen möchte.
- Da Land Di nur einer der Fünf Köpfe der Chi You Men ist und Ryo womöglich der Weg bis zum Oberboss beschreiten soll, müsste dieser komplette Story Arc in Shenmue V vollzogen werden.
- Das Geheimnis der Spiegel wird wohl auch erst gegen Ende - also Teil 5 - offenbart werden, wenn offenbart wird, ob das Zurückbringen der Macht einer alten Dynastie wörtlich oder metaphorisch gemeint ist.
- Die Rolle des Bruders von Xiuying müsste auch noch geklärt werden. Da er in den Rückblicken stets mit einem fetten Muttermal (oder Narbe) dargestellt wurde, könnte ich mir vorstellen, dass er einer der führenden Köpfe der Chi You Men ist. Entweder um sie zu unterwandern oder er hat tatsächlich seine ursprünglichen Absichten vergessen und wurde quasi „von der dunklen Seite“ korrumpiert. Etwas banal wäre es, wenn er einfach nur gefangen gehalten würde.
Es wäre sicher interessant, zu wissen, welcher Zeitsprung gemacht worden wäre, wenn man den Spielstand damals hätte fortführen können. Vermutlich maximal zwei Tage oder so.
Eigentlich hätte gar kein Zeitsprung stattfinden dürfen. Sie gehen ja um die Mittagszeit in die Höhle, sind Zeugen eines Wunders (ein fliegendes Schwert, hallo???) und kommen in Teil 3 aus der Höhle als sei nichts großartiges vorgefallen.
Ich bin noch Jahrzehnte später etwas irritiert, dass man wirklich auf einem Passagierschiff war.
Das habe ich einfach auf die technische Limitierung zurückgeführt damals. *g*
Jahre später habe ich jetzt übrigens auch mal das eigentliche Kapitel 2 (also was auf dem Dampfer passiert ist) entdeckt.

Apropos entdecken: Zu Beginn des Spiels habe ich zum ersten Mal eine Person getroffen, der man helfen kann ein Schild zu justieren. Witzig, dass man nach all den Jahren noch etwas entdecken kann.
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Guybrush Threepwood
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#7

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ryudo hat geschrieben: 23. Feb 2025, 16:31 Übrigens hat es mich ein wenig irritiert, dass Yuan im Anime als Mann dargestellt wird. In der englischen Synchronisation des Spiels ist die Figur ganz klar eine Frau.
Soweit ich weiß wollte Sega of America den amerikanischen Spielern einen "weibischen" Mann nicht zumuten und hat ihn zur Frau gemacht, obwohl die Urfassung am Ende ja nicht mal mehr in den USA rausgekommen ist. Angeblich, aber ich bin dem japanischen nicht mächtig, war das in der Dreamcastversion ein permanenter Unterschied bei den Personalpronomen zwischen der japanischen Synchro und den englischen Untertiteln. Bis zur Xbox-Version und den Sprachaufnahmen wurde dieser Vorbehalt dann offenbar nicht geändert. Ich habe nie eine Fassung von Shenmue II mit englischer Sprachausgabe gespielt.
Tatsächlich ist das Erzähltempo der ersten beiden Teile auch sehr, sehr langsam. Es passiert eigentlich nicht viel, das die Hauptstory voranbringt.
Aber dafür gibt es eben ganz viel Nebenstory, und dafür hat das Budget in Shenmue III offensichtlich nicht gereicht.
Eigentlich hätte gar kein Zeitsprung stattfinden dürfen. Sie gehen ja um die Mittagszeit in die Höhle, sind Zeugen eines Wunders (ein fliegendes Schwert, hallo???) und kommen in Teil 3 aus der Höhle als sei nichts großartiges vorgefallen.
Vielleicht erinnere ich mich falsch, aber der Anfang von Shenmue III ist doch auch knapp vor dem Mittag und damit zu früh für einen Anschluss am gleichen Tag. Es macht auch Sinn, finde ich, dass sie das erstmal verarbeiten müssen. Aber ich denke, mehr als einen Tag hätten sie das damals nicht vorspringen lassen.
Apropos entdecken: Zu Beginn des Spiels habe ich zum ersten Mal eine Person getroffen, der man helfen kann ein Schild zu justieren. Witzig, dass man nach all den Jahren noch etwas entdecken kann.
Echt? Ich hätte nie gedacht, dass man die Szene verpassen kann. Triggert man die nicht, indem man in der Anfangsphase des Spiels Vormittags beim Hotel links die Straße runtergeht? Das musst du doch mal gemacht haben!
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Ryudo
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#8

Beitrag von Ryudo »

Möglich, dass ich das in der ursprünglichen Dreamcast Version mal gemacht habe, aber da ist mir Yuan trotz japanischer Sprachausgabe auch als Frau in Erinnerung geblieben.

Was denkst du zu meinen Spekulationen zu den (noch immer nicht ausgeschlossenen) Fortsetzungen? Möglich oder zu weit hergeholt?
Wobei Yu Suzuki glaube ich vergessen hat, wie alt er mittlerweile ist…
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Guybrush Threepwood
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#9

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ryudo hat geschrieben: 23. Feb 2025, 22:16 Was denkst du zu meinen Spekulationen zu den (noch immer nicht ausgeschlossenen) Fortsetzungen? Möglich oder zu weit hergeholt?
Grundsätzlich sind das gute Spekulationen, nur glaube ich, dass so viel vom ursprünglichen Plan schon vor Shenmue III beerdigt wurde, dass das ganze ein bisschen Makulatur ist, Das Übersinnliche scheint mir zum Beispiel stark zurückgedrängt zu werden, so dass es wohl wirklich nur noch um einen großen Schatz geht.
Das mit Xiuyings Bruder halte ich für sehr wahrscheinlich, also dass er inzwischen überzeugtes Mitglied der Chi You Men ist. Das gibt dann das Potenzial für einen Seitenwechsel, insbesondere wenn Xiuying später dazustossen sollte. Aber vielleicht wäre das auch ein Seitenwechsel zu viel, weil ich immer noch damit rechen, dass Lan Di und Ryo sich irgendwann verbünden, wenn Lan Di irgendwann erfährt, dass nicht Ryos Vater sondern ein älterer Anführer der Chi You Men Lan Dis Vater ermordet hat. Ich fände es nicht gut, mit gefiel immer die Vorstellung, dass Ryos Vater ihn wirklich getötet hat, aber aus einem guten Grund wie Notwehr, doch inzwischen habe ich genug japanische Spielstorys erlebt, um zu wissen, dass die Verwandten der Protagonisten immer voll rehabilitiert werden müssen.
Allerdings habe ich mir das nie so vorgestellt, dass Lan Di und Ryo Freunde werden, eher so, dass ein angeschlagener Lan Di mit letzter Kraft Ryo hilft, so ein bisschen im Darth Vader-Stil.

Ob es noch einen Zeitsprung für Training gibt? Wer weiß? Aber das ist sicher Teil des ursprünglichen Plans gewesen, das wäre schließlich ein guter Trick gewesen, um zwischendurch alle Spieler wieder aufs gleiche Datum zu zwingen, weil über mehrere Spiele das je nach individuellen Tempo immer weiter auseinandergeklafft hätte.
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Wytz
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#10

Beitrag von Wytz »

Yuan kam mir jedenfalls immer merkwürdig vor. Aber in meinen jungen Jahren hab ich nicht so richtig drüber nach gedacht und hab sie eher als Frau gesehen die sich gern männliche Akzente setzt anstatt umgekehrt. Die Grafik war dann auch nicht gut genug um das Gesicht klar zu definieren. Aber ich hab den sexy hintern gut in Erinnerung :ugly: .

Ich habe ja auch vor einer Weile Teil 1 und 2 erneut gespielt und war am meisten davon überrascht wieviel größer und abwechslungsreicher Teil 2 eigentlich ist. Es ist schon mehr ein Spiel als Teil 1.
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Guybrush Threepwood
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#11

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Das war schon so ein Fall von "Die Spielsysteme stehen, jetzt können wir richtig was drum basteln" wie er im Buche steht. Und obwohl Shenmue II von allem mehr bietet, bin ich trotzdem ein größerer Fan des ersten Teils. Dieses Gefühl des Ausbrechens aus dem Leben und rein ins Ungewisse gefällt mir einfach und rechtfertigt rückwirkend den relativ langsamen Ablauf der Ereignisse zu Beginn.

Apropos, was ich dem ersten Teil bis heute übelnehme, ist der Saturn im Wohnzimmer. Ich wünschte immer noch, Ryo würde dort ein Master System bzw. SG-1000 finden und man könnte nur die damaligen Ports von Hang-On und Space Harrier spielen. Darauf bin ich jetzt wieder gekommen, weil man in Pirate Yakuza in Hawaii den Master System-Port von Space Harrier spielen kann und das ist schon ein interessantes Erlebnis, wenn man das Arcade-Original kennt, eines, dass sie gerne in Shenmue hätten reinpacken können.
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