What's up in the USA

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Screw
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What's up in the USA

#1

Beitrag von Screw »

Als erster US-Bundesstaat schränkt Indiana das Recht auf Abtreibung fast vollständig ein.
Sobald das Gesetz am 15. September wirksam wird, sind Abtreibungen im rund 6,7 Millionen Einwohner zählenden Indiana nur noch nach Vergewaltigungen, Inzest, einer tödlichen Fehlbildung des Fötus oder bei Todesgefahr oder dem Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme für die schwangere Frau möglich.
https://www.n-tv.de/politik/Indiana-ver ... 10784.html
Es ist ein schwieriges Thema. Einerseits sollte jede(r) das Recht haben, über ihren/seinen Körper bestimmen zu können. Andererseits wird über ein Lebewesen entschieden, das sich noch nicht wehren kann.
Interessant ist in dem Zusammenhang ein Song aus den 80ern von Michael Jackson, der in Gary, Indiana, geboren ist.
Those abortion papers
Signed in your name against the words of God
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Cube
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#2

Beitrag von Cube »

Screw hat geschrieben: 7. Aug 2022, 00:12[...]
Es ist ein schwieriges Thema.
[...]
Sollte es nicht sein. Bis zu einem gewissen Punkt ist der Fötus nur ein Ding im Körper der Frau und dessen Entfernung sollte genauso wenig kontrovers sein wie das abschneiden von Haaren oder die Entfernung eines Tumors.
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Clawhunter
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#3

Beitrag von Clawhunter »

interessant ist ja, dass in Kansas (ein sehr republikanischer Staat) gerade die Bevölkerung für Abtreibungsrechte mit 60/40 abgestimmt hat. D.h. je mehr die Ultrarechte ihre Abtreibungssperren durchsetzt, desto mehr Backlash wirds auch seitens der Bevölkerung geben. Was nur gut für die Demokraten (und die Demokratie) sein kann.

Aber überhaupt ist es krass wie sehr sich die USA radikalisiert haben. Ich erinner mich noch wie ich damals zu früh aufgewacht bin, aufs Handy starrte und sah dass Trump gewonnen hatte (mit irgendwie der Spiegelschlage: Hillary kann Trump kaum noch aufholen oder so - wo ich dachte: what? In der Richtung?) und ich danach nicht mehr einschlafen konnte weil der Schock so groß war. Hatte glaub ich richtig Gänsehaut. Unfassbarerweise war er dann sogar schlimmer als ich es mir ausgemalt hatte. Die Rechts-Radikalisierung (mit Rechts-Terrorismus) ging ja dann erst so richtig los. Und die Schieflage der Demokratie in den USA.
btw. was viele schon vergessen/verdrängt hatten: Trump hatte schon damals zur ersten Wahl gesagt er würde vermutlich die Wahl nicht anerkennen sollte er verlieren. Also er hat damals schon genau das gesagt was er letztlich auch gemacht hat.

Und mal abgesehen vom politischen System sind die USA ja auch was so Grundfunktionen eines funktionierenden Staates anbelangt, völlig gaga:
Studieren kostet gut und gerne fünfstellige Beträge, die man dann ggf. sein ganzes Leben abbezahlen kann. Weil: Bankrott melden ist bei Studienschulden nicht mehr erlaubt.
Wenn man eine OP hat und keine gute Krankenversicherung, bekommt man erstmal eine Rechnung die sich gewaschen hat (auch gerne fünfstellig). Erst wenn man sich beschwert wirds ggf um 2/3 runtergeschraubt. Drauf verlassen kann man sich aber nicht. Überhaupt kann man nicht vorhersehen wie teuer Gesundheitsleistungen sind, d.h. man kauft immer die Katze im Sack - kann ja bspw. bei einer Not-OP eh nichts dagegen machen. Und wenn man dann so krank ist, dass man bei der Arbeit ausfällt, verliert man ggf. seinen Job und seine Krankenversicherung.
Eine eigene Wohnung kann man sich in manchen Gebieten kaum einer leisten - aber regional sehr unterschiedlich.
Öffentliche Verkehrsmittel gibts nur wenige; man braucht fast überall (New York und San Francisco ausgenommen) ein Auto, um überhaupt voranzukommen.

Ein wirklich kaputtes Land. Aber trotzdem immer noch der Traum von vielen.
Zuletzt geändert von Clawhunter am 7. Aug 2022, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Screw
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#4

Beitrag von Screw »

Cube hat geschrieben: 7. Aug 2022, 09:43
Screw hat geschrieben: 7. Aug 2022, 00:12[...]
Es ist ein schwieriges Thema.
[...]
Sollte es nicht sein. Bis zu einem gewissen Punkt ist der Fötus nur ein Ding im Körper der Frau und dessen Entfernung sollte genauso wenig kontrovers sein wie das abschneiden von Haaren oder die Entfernung eines Tumors.
Das stimmt zwar, aber mit jedem Tag entwickelt sich das Nervensystem mehr und damit auch das Schmerzempfinden.
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Yoshi
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#5

Beitrag von Yoshi »

Cube hat geschrieben: 7. Aug 2022, 09:43
Screw hat geschrieben: 7. Aug 2022, 00:12[...]
Es ist ein schwieriges Thema.
[...]
Sollte es nicht sein. Bis zu einem gewissen Punkt ist der Fötus nur ein Ding im Körper der Frau und dessen Entfernung sollte genauso wenig kontrovers sein wie das abschneiden von Haaren oder die Entfernung eines Tumors.
Meinst du nicht eher Embryo? Ein Fötus hat jedenfalls bereits erkennbar menschliche Gestalt:
Bild

Im Gegensatz zu der Entfernung von Haaren oder Tumoren entfernt man bei einer Abtreibung immerhin ein Lebewesen, also sollte man das meines Erachtens auch nicht gleichsetzen, es ist immer ein Abwägen zwischen zwei Schutzrechten (dem sich entwickelnden Recht auf Leben für das Kind und dem Recht auf körperliche Autonomie der Mutter). Das rundheraus abzusprechen wird der Situation meines Erachtens nicht gerecht.

Das bedeutet aber nicht, dass Abtreibung generell illegal sein sollte. Ich halte die deutsche Regelung mit einer Beratungspflicht und einer straffreien Grenze für Abtreibungen ohne besonderen Grund beim Ende des ersten Trimesters für einen guten Kompromiss zwischen den beiden Schutzrechten. Klar gibt es auch einige Wochen, wo der Embryo noch kein Gehirn hat und somit als Zellhaufen aufgefasst werden kann, aber in der Zeit wissen viele Frauen ja noch gar nicht, dass sie schwanger sind, insofern wäre diese Grenze sicherlich zu streng. Umgekehrt finde ich aber auch nicht OK, dass in Teilen der USA Kinder während der gesamten Schwangerschaft eine Abtreibung erlauben, also sogar über die 24. SWS hinaus (was der Kipppunkt ist, dass es wahrscheinlicher wird, wenn man das Kind per Kaiserschnitt holt, dass es mit der übllichen medizinischen Behandlung in diesem Fall überlebt, als dass es stirbt).
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Screw
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#6

Beitrag von Screw »

Rushdie wurde bei einer Lesung schwer verletzt. Unglaublich, dass da keine Security rechtzeitig zur Stelle war.
https://www.n-tv.de/panorama/Rushdie-wi ... 23251.html
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Clawhunter
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#8

Beitrag von Clawhunter »

wow, es ist Wahnsinn wie sehr sich die USA zurückentwickeln. Erst neulich gelernt, dass (viele?) Ex-Häftlinge ihren Aufenthalt im Knast im Nachhinein noch abbezahlen müssen; etwa 250$ pro Tag den sie im Knast waren. :(
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Yoshi
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#9

Beitrag von Yoshi »

Clawhunter hat geschrieben: 28. Aug 2022, 11:29 wow, es ist Wahnsinn wie sehr sich die USA zurückentwickeln. Erst neulich gelernt, dass (viele?) Ex-Häftlinge ihren Aufenthalt im Knast im Nachhinein noch abbezahlen müssen; etwa 250$ pro Tag den sie im Knast waren. :(
In Deutschland muss man einen Anteil an seinen Knast-Aufenthalt ebenfalls abbezahlen, wenn man sich weigert, zu arbeiten.
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Clawhunter
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#10

Beitrag von Clawhunter »

echt? gilt das bundesweit? und wie hoch ist das? Die Arbeit besteht aber dann aus Küchendienst etc. oder? Keine Sklavenarbeit für Firmen, wie teilweise in privaten Gefängnissen in den USA, nehme ich mal an...
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Yoshi
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#11

Beitrag von Yoshi »

Clawhunter hat geschrieben: 28. Aug 2022, 17:55 echt? gilt das bundesweit? und wie hoch ist das? Die Arbeit besteht aber dann aus Küchendienst etc. oder? Keine Sklavenarbeit für Firmen, wie teilweise in privaten Gefängnissen in den USA, nehme ich mal an...
Es gibt Arbeit für innerhalb des Gefängnisses, aber auch Arbeit für Firmen (beispielsweise Playmobil hat bis zur Coronazeit im Gefängnis produziert). Ganz genau weiß ich das auch nicht, nur aus den Erzählungen von einem Ex-Häftling Maximilian Pollux.
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Clawhunter
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#12

Beitrag von Clawhunter »

Danke für die Hinweise dazu; als jemand der viel zu viel News liest sollte ich darüber eigentlich Bescheid wissen, würde man meinen. Entsprechend ist das echt n Thema, das mal (vermutlich wieder) ne Runde durch die Medien machen sollte, damit die Politik da mal hellhörig wird und ggf. was ändert. Immerhin haben wir ne neue Bundesregierung die zumindest in Teilen anders tickt als die große Koalition.

Also man muss sich im Detail angucken wie die Regeln sind und wies gelebt wird, ehe man es auseinanderpflückt. Ich will nicht sagen dass jede Arbeit im Gefängnis schlecht sein muss - schließlich ist Arbeit auch Teilhabe und für Gefängnisinsassen u.U. auch genehme Ablenkung.
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#13

Beitrag von DCDT »

Gefängnisinsassen sollten auch Anspruch auf den gesetzlichen Mindeslohn haben, der Zwangsaufenthalt dort ist schon Strafe genug.
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Rippi
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#14

Beitrag von Rippi »

Na ja, die sitzen ja nicht da weil sie so lieb waren, oder?
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Screw
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#15

Beitrag von Screw »

Sonicspiele für alle Gefangenen! :ugly:
Sonic und der Schwarze Ritter!
Zuletzt geändert von Screw am 29. Aug 2022, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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#16

Beitrag von Rippi »

Screw steht also auf Folter, notiert!
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#17

Beitrag von Colt »

Und was heißt das für mich, dem Sonic und der schwarze Ritter ganz gut gefallen hat? :ugly:
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Clawhunter
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#20

Beitrag von Clawhunter »

wie cool wäre das denn?
Sollten die USA als nationalen Feiertag deklarieren wenn es tatsächlich so kommt. (gut, vielleicht erst in 20 Jahren wenn die meisten Trumper tot sind)
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