Cube hat geschrieben: ↑7. Aug 2022, 09:43
Screw hat geschrieben: ↑7. Aug 2022, 00:12
[...]
Es ist ein schwieriges Thema.
[...]
Sollte es nicht sein. Bis zu einem gewissen Punkt ist der Fötus nur ein Ding im Körper der Frau und dessen Entfernung sollte genauso wenig kontrovers sein wie das abschneiden von Haaren oder die Entfernung eines Tumors.
Meinst du nicht eher Embryo? Ein Fötus hat jedenfalls bereits erkennbar menschliche Gestalt:
Im Gegensatz zu der Entfernung von Haaren oder Tumoren entfernt man bei einer Abtreibung immerhin ein Lebewesen, also sollte man das meines Erachtens auch nicht gleichsetzen, es ist immer ein Abwägen zwischen zwei Schutzrechten (dem sich entwickelnden Recht auf Leben für das Kind und dem Recht auf körperliche Autonomie der Mutter). Das rundheraus abzusprechen wird der Situation meines Erachtens nicht gerecht.
Das bedeutet aber nicht, dass Abtreibung generell illegal sein sollte. Ich halte die deutsche Regelung mit einer Beratungspflicht und einer straffreien Grenze für Abtreibungen
ohne besonderen Grund beim Ende des ersten Trimesters für einen guten Kompromiss zwischen den beiden Schutzrechten. Klar gibt es auch einige Wochen, wo der Embryo noch kein Gehirn hat und somit als Zellhaufen aufgefasst werden kann, aber in der Zeit wissen viele Frauen ja noch gar nicht, dass sie schwanger sind, insofern wäre diese Grenze sicherlich zu streng. Umgekehrt finde ich aber auch nicht OK, dass in Teilen der USA Kinder während der gesamten Schwangerschaft eine Abtreibung erlauben, also sogar über die 24. SWS hinaus (was der Kipppunkt ist, dass es wahrscheinlicher wird, wenn man das Kind per Kaiserschnitt holt, dass es mit der übllichen medizinischen Behandlung in diesem Fall überlebt, als dass es stirbt).